Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

Titel: In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Murphy
Vom Netzwerk:
verteilt oder durchgeknallte Gurus verehrt; es ist also keineswegs eine Sekte im herkömmlichen Sinn. Wenn man sieht, wie die Mitglieder dieser eingeschworenen Gemeinde miteinander umgehen, drängt sich trotzdem eine Frage auf. Die sozialen Strukturen, die in CrossFit-Studios normalerweise vorhanden sind, ähneln in vielerlei Hinsicht einer anderen, etablierteren gesellschaftlichen Institution. Wenn CrossFit kein Kult ist, muss man sich fragen, ob CrossFit eine Kirche ist.

Ist CrossFit eine Kirche?
    Laut Dr. Allison Belger, einer Psychologin, die mit ihrem Ehemann TJ Belger vier CrossFit-Studios betreibt und Autorin des Buchs The Power of Community : CrossFit and the Force of Human Connection ist, lautet die Antwort ja, wenn man den religiösen Aspekt einmal außen vor lässt. »Wenn wir uns auf die Vorstellung einlassen, Teil einer Gemeinschaft zu sein, deren Mitglieder vielleicht unterschiedlich aussehen, anderer Herkunft sind und verschiedene Interessen haben, wie es in einer CrossFit-Gemeinde in der Regel der Fall ist, dann kann es durchaus sein, dass eine Box eine ähnliche Funktion erfüllt wie eine kirchliche Einrichtung«, erläuterte mir Belger während eines Gesprächs über ihr Buch. Sie fügte hinzu: »Es ist eine der Aufgaben von Religionen, über alle Unterschiede hinwegzusehen und eine Gruppe im Hinblick auf ein gemeinsames Ziel zu einen.«

    2008 konnte Belger die Entstehung einer lokalen CrossFit-Gemeinde hautnah miterleben, als ihr Ehemann TJ sein eigenes Fitnessstudio in eine CrossFit-Box verwandelte. Belger bemerkte, dass nicht jedes Mitglied mit dieser Umstellung zurechtkam. Tatsächlich sorgten die beiden kennzeichnenden Merkmale von CrossFit – hochintensives Training und die enorme Bedeutung der Gruppendynamik – dafür, dass ein gewisser Prozentsatz von Interessierten das Studio schon nach dem ersten Betreten ganz schnell wieder verließ. »Einige sagen: Das halte ich nicht aus. Schnell raus hier!« Aber offensichtlich bot CrossFit für andere wiederum genau die Struktur, die sie brauchten, und zwar nicht nur, um ihre Fitnessziele zu erreichen, sondern auch, um ihr Bedürfnis nach sozialer Interaktion zu befriedigen, das in Zeiten von Facebook und Co. allzu oft auf der Strecke bleibt. Die Mitglieder schätzen den Zusammenhalt der Gruppe, die wohlwollende Aufmerksamkeit, mit der sie betreut werden, und dass konkrete Ziele festgelegt und Leistungsfortschritte exakt ermittelt und beobachtet werden. Der starke Gemeinschaftsaspekt von CrossFit, sagt Belger, sei auf jeden Fall ein wichtiger positiver Nebeneffekt des Trainings in einer Box. Dort träfen sich Leute, die sich sonst niemals begegnet wären, und schlössen ohne große Umstände Freundschaft miteinander. »CrossFit unterstützt und erleichtert den Abbau von Schranken.«
    Dass der soziale Zusammenhalt in einer CrossFit-Box weit über das hinausgeht, was man als Mitglied eines normalen Sportstudios erlebt, zeigte sich Belger in aller Deutlichkeit, als Margie Simenstad, die ihrem Studio sechs Monate zuvor beigetreten war, erfuhr, dass ihr Bruder Joe in New York aus dem Fenster eines Apartments im zweiten Stock gestürzt war. Er hatte schwere Hirnverletzungen und andere körperliche Schäden erlitten. Um bei ihm zu sein, beschloss Simenstad kurzerhand, nach New York zu fliegen.
    In The Power of Community heißt es, dass Simenstad auf ihrem langen Nachtflug nach New York die Studiogemeinde auf eine Art und Weise um Unterstützung bat, die sie nie zuvor in Betracht gezogen hatte. »Ich gab mir große Mühe, die Hoffnung nicht aufzugeben, aber ich fühlte mich so klein und hilflos – es gab nichts, was ich tun konnte, um Joe zu helfen«, berichtete sie später. »Ich bin sehr praktisch veranlagt, und es fällt mir schwer, an Dinge zu glauben, die auch nur ansatzweise mit übernatürlichen Kräften zu tun haben. Aber traumatische Erlebnisse können dazu führen, dass man seine Gewohnheiten durchbricht.«
    Simenstad dachte, es könne vielleicht helfen, wenn eine große Anzahl von Menschen auf die Genesung ihres Bruders hoffte. Also schickte sie eine SMS an TJ, schilderte die Situation und fragte, ob er ihre Bitte an die Mitglieder der Box weitergeben könne: Bitte sendet meinem Bruder eure positiven Gedanken.
    TJ Belger veröffentlichte im Studio-Blog eine Nachricht mit Simenstads ungewöhnlichem Anliegen. In der nächsten Woche erhielt Simenstad eine wahre Flut an E-Mails und Telefonanrufen von »Leuten, die ich nur flüchtig oder gar nicht

Weitere Kostenlose Bücher