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In der Falle - Leino, M: In der Falle

In der Falle - Leino, M: In der Falle

Titel: In der Falle - Leino, M: In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marko Leino
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jetzt liegt Arto unter so einem Haus begraben. Und irgendeine Familie zieht ein und lebt so, wie wir es nie gepackt haben. Wenn du mich fragst, ist das nicht fair. Als du auf die Welt gekommen bist, haben wir noch geglaubt, dass es mal besser werden könnte. Wir dachten, wir bringen’s zu was, und du wirst dann mal alles erben, später, wenn unsere Zeit abgelaufen ist. Glaubst du mir das? Es sollte alles nur für dich sein. Und jetzt …«
    Vesa sagte nichts. Er schaltete das Autoradio ein. Das Weihnachtslied von den fleißigen Wichteln erklang in dem muffigen Führerhaus, und Vesa erinnerte sich an Vaters Worte auf der Tour nach Koivukylä.
    Weißt du, ich mag dich öfter anpampen, aber ich hab dich schon gern. Und deine Mutter auch. Ich hab mich doch immer gut um euch gekümmert, oder? Und denk dran, dass du das alles eines Tages erbst.
    Klasse Erbe! Dabei war dieses Weihnachten schon deprimierend genug. Tiina war mit ihrer Mutter zu Verwandten nach Hyvinkää gefahren. Vesa hatte sie mit ihren Taschen zum Bahnhof von Pasila gefahren und sich auf die Bahnhofsbrücke gestellt, um dem Zug nachzuschauen. Obwohl Tiina nur fünfzig Kilometer nach Norden fuhr, war es für Vesa, als würde sie nach Australien fahren. Auf dem Heimweg hatte er sich dann darüber geärgert, dass er nicht auf die Idee gekommen war, sie gleich mit dem Auto hinzubringen. So hätte er auch noch Tiinas Mutter beeindrucken können, die ihn ablehnte und daraus auch gar keinen Hehl machte.
    »Wozu klebt eigentlich das Mumin-Pflaster an der Scheibe?«, fragte Mutter.
    »Da ist ein Loch«, antwortete Vesa.
    »Von einem Stein?«
    »Von einer Kugel.«
    »Den Rest kannst du für dich behalten«, sagte Mutter.
    »Wie heißt noch mal die Seitenstraße?«, fragte Vesa über das nächste nervige Weihnachtslied hinweg. Sie waren auf der Ylästöntie, und hinter den Feldern leuchteten schon die Fenster der ersten Häuser des gefragten kinderfreundlichen Wohngebiets.
    »Sienestäjänkuja. Wir müssen rechts abbiegen.«
    »Die wievielte ist es von hier aus?«, fragte Vesa.
    »Die zweite, erst kommt die Peltovuorentie. Die Sienikuja ist dann gleich die nächste«, antwortete Mutter. »Die Häuser haben Parkett und eine Spülmaschine.«
    »Mutter!«, bat Vesa. »Wir gehen nicht zu einer Wohnungsbesichtigung.«
    »Doch, auf eine Art schon«, sagte Mutter.
     
    Vesa lenkte den Wagen auf den leeren Parkplatz vor einem niedrigen, grün gestrichenen Gebäude, das nicht nach einem Wohnhaus aussah.
    »Warum hältst du hier?«, fragte Mutter und zeigte nach hinten. »Da hinten stand Sienikuja, Svampgränden, warum bist du da nicht abgebogen?«
    »Ich kann doch nicht einfach auf die Baustelle fahren. Nachher ruft noch jemand die Polizei«, sagte Vesa und machte den Motor aus. »Wir laufen hin.«
    »Dort ist es dunkel«, sagte Mutter.
    »Umso besser«, sagte Vesa und stieg aus.
    Während er um den Wagen herumging, schaute er sich aufmerksam um. Es war alles ruhig. Zwischen der Sienikuja und der Ylästöntie stand nur ein einziges Einfamilienhaus, und dessen Fenster waren dunkel.
    »Was steht da?«, fragte Mutter, als er ihr aus dem Wagen geholfen hatte. Sie zeigte über seine Schulter.
    Vesa drehte sich um. Hinter ihm stand eine hölzerne Infotafel.
    »Heimat- und Kulturverein Ylästö«, las er. »Wahrscheinlich eine Art Gemeindehaus. Lass uns gehen, ich will hier so schnell wie möglich wieder weg.«
    »Du. Aber um dich geht’s nicht. Arto kann hier nie mehr weg, und weißt du was? Er hat Vantaa gehasst. Nie im Leben hätte er hierherziehen wollen. Und jetzt liegt er fast neben dem Gemeindehaus begraben.«
    Vesa ging neben seiner Mutter die schmale, von Staub und Wasser glitschige Straße entlang. Links von der Straße stand noch vom Frost getöteter Bärenklau, rechts ließen sie erst das dunkle Einfamilienhaus und dann eine schmale Mischwaldinsel hinter sich, bevor die Gruppe der vier Rohbauten in Sicht kam. DIE TURUNEN OY BAUT FÜR SIE stand auf einem Schild am Rand der Baustelle neben einer Baracke und einem Container für Bauschutt. Ein hoher Stapel Dachlatten war mit einer Plane abgedeckt, ein paar einzelne Latten lagen daneben. Von durchsichtiger Folie zusammengehaltene Bündel Styroporplatten lagen über die Baustelle verteilt, als hätte sie jemand ausgesät. Ein paar Bündel hatte der Wind auch auf die andere Straßenseite geweht. Die ganze Baustelle wirkte unordentlich und verwaist.
    »Die sind ja noch im Rohbau«, sagte Mutter. »Nur das am Rand hat

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