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In der Falle - Leino, M: In der Falle

In der Falle - Leino, M: In der Falle

Titel: In der Falle - Leino, M: In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marko Leino
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Esten gemacht hat. Aber natürlich kann ich mich auch in Turunen täuschen, und die beiden arbeiten zusammen. Vielleicht ist Turunen noch am Leben und einfach nur untergetaucht.«
    Nach dem Gespräch hatte Koljakov ein Gefühl, als explodierte ihm der Schädel. Was Bregovic erzählte, war einfach nicht möglich. Das konnte nicht sein. Er rieb unter den Bügeln seiner dicken Brille hindurch seine verschwitzten Schläfen. Er begriff gar nichts mehr, außer dass die Operation an irgendeiner Stelle aus dem Ruder gelaufen war. Er wusste nur nicht, wo. Irgendjemand hatte Scheiße gebaut, gewaltige Scheiße.
    »Und?« Demirchyans Stimme kam von hinter seinem Rücken. »Wie sieht es in Schweden aus?«

     
    Als das Gespräch zu Ende war, brach Bregovic in schallendes Gelächter aus.
    »Idioten! Manchmal ist es fast schwer, in einer so dämlichen Welt so schlau zu sein.«
    »Sie werden nicht lange brauchen, bevor sie eins und eins zusammengezählt haben und begreifen, dass deine Geschichte ein paar schwache Stellen hat«, sagte Turunen. Ihm war überhaupt nicht zum Lachen zumute. »Musste das sein, dass du mich auch als Verdächtigen ins Spiel bringst?«
    »Kleiner Scherz zum Abschied«, sagte Bregovic mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Wie wir wissen, bist du ja bald tot.«
    »Schon. Ich wäre trotzdem vorsichtig mit den St. Petersburgern.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ich keine Angst vor ihnen habe. – Der LKW müsste übrigens in fünf Minuten da sein.«
    Fünf Minuten bedeutete, es war Zeit zu handeln. Es gab noch viel zu tun, sowohl bevor der LKW ankam als auch danach. Bevor der LKW ankam, musste er Bregovic erschießen. Die Waffe in der linken Brusttasche drückte ihm schon den ganzen Morgen gegen den Bizeps, sobald er sich den Schweiß vom Gesicht wischte. Und er hatte sich oft den Schweiß abwischen müssen. Er hatte einen Kater, aber er musste sich gedulden, bevor er in der nötigen Menge nachlegen konnte. Vorerst musste es mit ein paar Drinks gegen das Schlimmste gut sein, zumal er auf dem Weg in die zweite Halle um Himmels willen keinen Unfall bauen durfte.
    »Wie wär’s, wenn wir vorher schnell die Passgeschichte erledigen würden?«, fragte er. »Und die Geldübergabe?«
    »Das Geld ist in der Aktentasche, die ich dir am Morgen in den Kofferraum gelegt habe. Es gehört dir, sobald die Ladung hier ist. Und der Pass ist hier.« Bregovic schlug grinsend auf die Schreibtischplatte. »Du hast es ganz schön satt, als Leif Turunen zu leben, stimmt’s, Peter?«, fuhr der Serbe fort. Er kippte seinen Whisky und fragte. »Du auch noch einen?«
    »Lieber nicht«, antwortete Turunen und leckte sich über die Lippen.
    »Den letzten vor dem Tod«, sagte Bregovic und füllte ihre beiden Gläser halb voll. Dann hob er sein Glas. »Leb wohl, Leif!«
    Turunen starrte auf sein Glas, nahm es aber nicht. Stattdessen schob er vorsichtig die Hand unter die Jacke und tat so, als wollte er sich unter der Achsel kratzen. Der Griff der Beretta war schon fast in Reichweite seiner Finger.
    »Trinkst du nicht auf dein Andenken?«, fragte Bregovic.
    »Nein«, sagte Turunen und griff nach der Waffe. Aber sie rutschte ihm aus den Fingern, und er musste tiefer graben.
    »Dann nicht«, sagte Bregovic mit einem Achselzucken.
    Als Turunen endlich die Waffe zu fassen bekam, tauchte Bregovics freie Hand von unter der Tischplatte auf. Turunen erstarrte mitten in der Bewegung. In Bregovics Hand lag eine schwere, mit einem Schalldämpfer ausgestattete Pistole. Sie war genau auf Turunens Stirn gerichtet.
    »Dann muss ich wohl allein trinken«, lachte der Serbe, hob sein Glas und feuerte.
    Turunens letzter Gedanke war, dass es sich bei der Waffe um eine Heckler und Koch MK23 handeln musste und nun doch nicht alles so perfekt gelaufen war, wie er es geplant hatte.

     
    Demirchyan schienen die Nachrichten aus Schweden nicht zu beunruhigen. Im Gegenteil: Als Koljakov ihm von Bregovics Anruf berichtete, besserte sich seine Laune noch.
    »Fein«, sagte er mit einem Blick auf die Uhr. »Wir bekommen bald Gäste. Wir sollten uns um Kaffee kümmern. Der Mann ist kein Teetrinker wie wir.«
    »Ich versteh nicht. Wir haben gerade zwei Tonnen Heroin verloren, und du willst Kaffee kochen?«
    »Kolja, Kolja.« Demirchyan lächelte. »Du bist manchmal so unglaublich verkrampft. Entspann dich! Alles läuft doch genau, wie es soll. Troika . «
    Koljakovs Hirn lief im Leerlauf. »Aber … Ich meine, die Finnen haben falsch gespielt, Sundström oder Sundström

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