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In der Falle - Leino, M: In der Falle

In der Falle - Leino, M: In der Falle

Titel: In der Falle - Leino, M: In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marko Leino
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KRP in Finnland und der weißrussischen und ukrainischen Polizei den 23. angegeben?«, fragte Demirchyan mit schmalen Augen hinter der Intellektuellenbrille.
    »Irgendjemand hat geplaudert«, sagte Koljakov und massierte mit beiden Händen seinen unerträglich harten Bauch.
    »Bravo, Kolja!« Demirchyan hielt lachend vier Finger in die Luft. »Wir haben genau vier Möglichkeiten. Jetzt lass uns überlegen. Sundström? Nein. Nicht, nachdem Turunen ihm als endgültiges Datum den 29. genannt hat. Das hat nur Turunens Schicksal endgültig besiegelt. Turunen selbst? Warum, um alles in der Welt, hätte er es tun sollen? Er hat ja angenommen, dass er für seinen kleinen Betrug eine mehr als ordentliche Vergütung bekommt, nicht wahr? Bregovic? Auch nicht sehr wahrscheinlich. Hätte er das Datum ausgeplaudert und danach beschlossen, Turunen auszuschalten und die Ladung für sich allein zu kapern, was hätte er davon gehabt? Mehr Spannung im Leben?« Demirchyan hatte einen Finger nach dem andern nach unten geklappt. Jetzt stand nur noch der Zeigefinger. Demirchyan sah erst den Finger an, dann Koljakov und zeigte schließlich mit dem Finger auf sein vor Schmerzen grimassierendes Gegenüber. »Du, Kolja.«
    »Nein.« Koljakov schüttelte den Kopf. »Ich hab alles genauso gemacht, wie es abgemacht war. Es muss einer von den Weißrussen oder den Ukrainern gewesen sein. Sie kannten das Datum doch auch.«
    »Nein.« Demirchyan schüttelte den Kopf. »Du warst der einzige, der das Datum kannte, und du warst der einzige, der es weitergeben konnte. In diesem Augenblick überlegt die Polizei in Finnland, Schweden, Weißrussland und der Ukraine, was da wohl schiefgelaufen ist. Das heißt, in Schweden fahren sie noch hinter dem einen Weizenmehl-LKW her in Richtung Malmö. Sie wundern sich wahrscheinlich nur über die Information der finnischen Polizei, wonach der LKW in Finnland keinen Geleitschutz hatte, wie es ihn nach den Informationen des FSB eigentlich hätte geben müssen. Wahrscheinlich wundern sie sich auch, dass es ihn in Schweden genauso wenig gibt. Und spätestens wenn der LKW durchs Werkstor der Pågens-Großbäckerei fährt und sie mit Drogenhunden jeden Mehlsack einzeln absuchen, werden sie nicht mehr wissen, was vorne und was hinten ist. Und kurz darauf kommt Fedor mit dem zweiten LKW und einer ebenso sauberen Ladung. Vielleicht überlegt man dann in Finnland, Schweden, Weißrussland und der Ukraine, von wem die sauberen Informationen eigentlich stammen. Und vielleicht beginnt man auch beim FSB zu überlegen, wie sauber das Mehl im Sack mit deinen Informationen eigentlich ist.«
    Als Demirchyan geendet hatte, wurde im Hintergrund eine Tür geöffnet.
    »We are here!«, rief Demirchyan.
    Ein dunkelhaariger Mann erschien im Wohnzimmer.
    »Willkommen! Wie war die Reise?« Demirchyan erhob sich aus seinem Sessel und gab dem Ankömmling die Hand. Dann zeigte er auf Koljakov, dessen Brille von seinen Ausdünstungen schon ganz fleckig war. In dem Zimmer war es heißer als in Sotschi. »Ihr seid euch noch nicht begegnet. Vladimir Koljakov, mein früherer Chef der St. Petersburger Gruppe, der aber gerade eine neue Aufgabe übernommen hat. Ratko Djuric, Bregovics engster Mitarbeiter und mein künftiger Länderchef in Schweden.«
    Der müde aussehende Djuric kam nicht zu dem im Sitzen die Hand ausstreckenden Koljakov, sondern nickte nur mit dem Kopf.
    »Geh und hol dir Kaffee und ein Brot!« Demirchyan gab Djuric einen Klaps auf die Schulter. »Kolja und ich sind noch nicht fertig. Ich ruf dich dann.«
    »Alles klar.«
    »Und was gestern angeht – mach dir keinen Kopf, Ratko. Es war ein erstklassiger Einsatz und wird uns die Arbeit in Finnland erleichtern.«
    »Wieso?«, knurrte Djuric.
    »Weil dort in Zukunft schon eine Drohung Wunder wirken wird«, sagte Demirchyan. »Man wird wissen, dass man unsere Angebote ernst nehmen sollte. Vielleicht brauchen wir die Finnen schon nächsten Monat wieder.«
    Demirchyan nickte dem immer noch zögernden Djuric zu. Der zuckte die Achseln und ging in die Küche.
    »Fein«, sagte Demirchyan wieder auf Russisch. »Wo waren wir stehen geblieben?«
    »Bei den falschen Ladungen«, sagte Koljakov. »Und wann werden die richtigen transportiert? Nächsten Monat?«
    »Falsch, bester Kolja. Mit Ratko hab ich schon über die neuen Geschäfte gesprochen«, sagte Demirchyan. »Die Operation Troika hat schon am 16. April stattgefunden und ist perfekt gelaufen. Der größte Dank dafür gebührt natürlich dir:

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