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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Denton.
    Chandler mischte sich ein. »Genug vom Geschäft.« Er hob die Champagnerflasche und füllte die Gläser. »Trinkt, damit wir Adams Keller leeren.« Die anderen lachten.
    Regen prasselte auf den Bürgersteig.
    Leute stiegen in Kutschen, die gleich darauf anrollten. Rein achtete nicht auf den zornigen Bück des Brigadiers und zog sich zurück, ließ sich die Gelegenheit jedoch nicht entgehen. Er beobachtete Michaela, wie sie trank. Sie wirkte auch heute auf ihn wie beim ersten Zusammentreffen, und als sie ihn heimlich ansah, reagierte sein Körper sofort darauf.
    Plötzlich zuckte sie zusammen, verschüttete Champagner auf ihre Handschuhe und wandte sich verlegen ab. Major Winters lächelte ihr zu. Sie erwiderte das Lächeln nicht und wich seiner Berührung aus.
    Rein unterdrückte das ungewohnte Besitz ergreifende Gefühl, das ihn bei Michaela packte. Sie war für ihn unerreichbar, und Major Winters würde höchstwahrscheinlich in ihrer Hochzeitsnacht neben ihr liegen. Der Gedanke brachte ihn fast um.
    Er trat auf die Straße und versuchte, eine Mietkutsche anzuhalten Dabei bekam er nur Bruchstücke der Unterhaltung mit.
    »Die verdammten Rebellen sollte man erschießen, wenn man sie findet.«
    »Das macht man für gewöhnlich auch.«
    »Ich hörte, sie wäre erdrosselt worden.«
    »Nein, erschossen.«
    »Müssen wir darüber sprechen?«, fragte Lady Coldsworth. Sie schien einer Ohnmacht nahe zu sein und lehnte sich an Lieutenant Ridgely.
    »Ich habe gehört, dass man ihre Habe durchsucht und mit ihren Dienern gesprochen hat. Ihre Kutsche raste ohne Kutscher über die nördliche Straße.«
    Michaelas und Reins Bücke trafen aufeinander. Jetzt wussten sie beide, dass sie in jener Nacht diese Kutsche gesehen hatten.
    »Mehrere Personen wurden befragt. Lady Buckland wurde zuletzt am Pier gesehen.« Lieutenant Ridgely wandte sich an Rein. »In Eurer Gesellschaft, Mr Montegomery.«
    »Habt Ihr noch etwas zu sagen, Ridgely?« Die Frage klang mehr wie eine Drohung.
    »Sagt es lieber nicht, mein Sohn«, murmelte Christian Chandler sehr leise.
    Ridgely ärgerte sich über den Tadel. »Ich hörte heute Morgen, man hätte ihr die Kehle durchgeschnitten. Von einem Ohr zum anderen.«
    Alle um ihn herum stießen betroffene Rufe aus. »Wie bei Eurer Ehefrau.«
    Rein spannte sich an. Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie Michaela blass wurde und zurückwich. Für einen Moment schloss er die Augen und wünschte, dieses unselige Zusammentreffen rückgängig machen zu können. Dann sah er Michaela direkt an und fand blankes Entsetzen in ihren Augen.
    Sie hatte jegliches Vertrauen zu ihm verloren.
    Als er in die Kutsche stieg, dachte er niedergeschlagen, dass ihn seine Vergangenheit nun endgültig eingeholt hatte.
     
     
     
    Kapitel 14
     
    An den Besanmast gelehnt, legte Rein den Kopf in den
    Nacken. Die Sonne zeigte sich zum ersten Mal seit Tagen, und er genoss die Wärme. Vielleicht vertrieben die Strahlen die Krankheit, die sich in seinem Körper festgesetzt hatte. Zehn Jahre tauchten mit einer Stärke wieder auf, die ihm alle sanfteren Empfindungen raubte. Dieses hässliche Wiedererwachen von Albträumen und Anschuldigungen hatte er vermeiden wollen, doch er vergaß nicht die Angst und das Misstrauen in Michaelas Gesicht. Es schmerzte ihn, und er erinnerte sich wieder daran, wie die Menschen damals vor ihm zurückgewichen waren, wenn er sie nur angesehen hatte.
    Es wäre einfacher gewesen, hätten die Anschuldigungen keinerlei Wahrheit enthalten. Jene Nacht wollte aus seiner Erinnerung aufsteigen, doch Rein wehrte sich dagegen. Es hatte lange genug gedauert, bis er sogar für seine Freunde und Angestellten wieder erträglich geworden war. So weit durfte es nicht mehr kommen.
    Räder ratterten auf der Mole, und eine Kutsche hielt. Der Lakai sah zerzaust und verärgert aus, als er herunterstieg und die Tür öffnete. Temple schob sich aus der Kutsche und stolperte auf der Stufe. Rein trat an die Reling und sah zu, wie er unsicher den Landungssteg heraufkam. Einen Moment sah es so aus, als würde er ins Wasser fallen.
    »Guten Tag, Captain.« Temple nahm den Dreispitz ab, verbeugte sich tief und schwankte wie ein Baum im Wind.
    Rein verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete ihn vom Scheitel bis zur Sohle. Temple grinste.
    Rein lächelte nicht einmal. Der Mann roch nach Wein, Sex und Parfum. Schon wieder.
    »Hast du die Pferde und meinen Kutscher den ganzen Abend herumgejagt, oder habt ihr ein Zimmer...?« Rein

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