In der Hitze der Nacht
fiel dann auf den Korb mit nasser Wäsche. Seine Stimme wurde leise und sanft. »Du hast deine Hausarbeit noch nicht geschafft ?«
Cecilia blickte auf ihre gefalteten Hände hinab. »Es ist die letzte Ladung. Der Regen war schneller als ich .«
Er schnaubte verächtlich und nahm sich noch einen Drink. »Du hast wieder den ganzen Tag rumgesessen und dir Gameshows angesehen .«
»Nein,Schatz.IchhabedieKüchesauber gemacht,WäschegewaschenunddireingutesAbendessengekocht .« Erhattewohlvergessen,dasserbeidenAbendnachrichtenausgerastetwarunddenFernseherquerdurchdasZimmergeschleuderthatte.
Billy war nicht sehr kräftig, aber er konnte sich schnell bewegen, wenn er wollte. Er war aufgesprungen und hatte sie bei den Schultern gepackt, ehe sie auch nur mit der Wimper zucken konnte. »Lüg mich nicht an .«
»Der Fernseher ist kaputt .« Sie wich seinem heißen Atem aus. Bisher hatte er sie nie geschlagen, aber heute war etwas anders an ihm – etwas Furchterregendes in seinen Augen. »Ich kann gar nicht fernsehen .«
»Aber du willst einen neuen, stimmt’s ?« Er stieß sie mit dem Rücken gegen den Kühlschrank. »Einen größeren? Einen besseren ?«
»Nein. Wirklich nicht, Billy .« Sie bekam kaum Luft, eingeklemmt zwischen dem Gewicht seines Körpers und der harten, flachen Tür. »Ich – ich sehe gar nicht so gern fern .«
»Hast du etwa was Besseres zu tun ?« Er kniff die Augen zusammen. »Hast du dich wieder mit dieser Lesbe von nebenan unterhalten ?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Das hoffe ich für dich .«
Billy hasste Lilah, ihre direkte Nachbarin, aber nicht, weil sie lesbisch war. Cecilia vermutete, dass ihr Mann mehr als einmal versucht hatte, bei Lilah zu landen, und sie ihn eiskalt hatte abblitzen lassen.
Vielleicht würde Sex ihn beruhigen. »Wie wär’s, wenn ich dich ein bisschen verwöhne, Schatz ?« Sie leckte sich über die Lippen, wie er es gern hatte.
»Du bist schon wieder ganz heiß, was ?« Er starrte ihr auf die Brüste. »Kannst wohl gar nicht genug von mir kriegen .«
Sie hasste Sex mit ihm, aber es war immer noch besser, als den Rest des Abends auf Zehenspitzen um ihn herumzuschleichen.
Seine Augen wanderten zum Fenster, und sein Gesichtsausdruck veränderte sich. »Ich hab keine Zeit .« Er ließ sie los und ging ins Schlafzimmer. Er kam mit seiner Schrotflinte und einer Schachtel Munition heraus. »Ich gehe auf die Jagd. Ich komme später wieder .«
Er war seit Jahren nicht jagen gegangen. »Alles klar .«
»Jetzt schmoll nicht .« Er riss den Saum ihres Rockes hoch und rieb mit der Hand ihren Schritt. »Um dich kümmere ich mich später .«
Nachdem ihr Mann den Wohnwagen verlassen hatte, blieb Cecilia regungslos stehen. Erst als sie hörte, dass sein Lieferwagen auf die Straße bog, zog sie den Rock wieder hinunter und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie fühlte sich so schmutzig, wenn er sie so berührte – als wäre sie nicht seine Frau, sondern irgendeine Hure.
»Cecile ?«
Beim Klang von Lilahs Stimme trocknete sie sich rasch das Gesicht mit ihrer Schürze. »Moment .« Sie öffnete die Fliegengittertür nicht. »Brauchst du etwas ?«
»Ich habe Billy brüllen hören .« Die vollbusige Blondine lugte unter ihrem Regenschirm hervor. »Hat er dich geschlagen ?«
»Nein, ich hab dir doch gesagt, dass er mich nie schlägt .«
Lilah kam die Stufen hoch und schloss den Regenschirm, während sie die Tür öffnete und eintrat. Unter ihrem Mantel trug sie eins ihrer Arbeitsoutfits: ein orangefarbenes Glitzer-Minikleid, das sich eng um ihre üppigen Kurven schmiegte – beim Anblick des Flitterwerks musste Cecilia blinzeln. »Diesmal habe ich ihn klar und deutlich bis zum anderen Ende des Hofs gehört. Du musst von diesem Mann weg, Mädchen .«
Weg von Billy Tibbideau? Sie musste beinahe lachen. Sie hatte keine Familie, zu der sie konnte. Außerdem hatte sie mit sechzehn die Schule verlassen, und niemand würde sie einstellen. Billy war alles, was sie hatte.
»Ich kann dir helfen, einen Job zu bekommen .« Ihre Nachbarin zog ihr tief ausgeschnittenes Mieder hoch. »Bartholomew sucht Leute .«
Lilah tanzte fünf Nächte in der Woche in Bart’s Strip Club, aber sie hatte einen Wahnsinnskörper und keine Hemmungen, ihn zu zeigen. Cecilia zog sich schon nicht gerne im Hellen aus. »Danke, aber so etwas könnte ich nie .«
Ihre Nachbarin verdrehte die Augen. »Du würdest bedienen, Süße, nicht strippen .«
Lilah redete weiter über den Job, doch Cecilia konnte sich
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