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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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beherrschte sich, hieß sie mit offenen Armen willkommen und küsste sie auf beide Wangen. »Warum hast du nicht angerufen? Ich wäre doch zu dir gekommen .«
    »Entschuldige, dass ich dich zu einer solch unchristlichen Zeit störe .« Laures Stimme klang etwas heiser und stockend.
    »So ein Unsinn. Ich freu mich, dass du hier bist. Komm herein .« Elizabet geleitete ihre Freundin ins Wohnzimmer und wandte sich gleichzeitig ihrer Haushälterin zu, die sich in der Nähe befand. »Bitte bringen Sie uns Tee, Mae, und etwas Gebäck .«
    »Bitte keine Umstände, Eliza .« Marcs Witwe nahm vorsichtig auf einem der Gobelin-Zweisitzer mit dem Fleur-de-Lis-Muster Platz, straffte dann die Schultern und brachte den Schatten ihres sonst so zauberhaften Lächelns hervor. »Wirklich, mir geht es heute viel besser. Es tut mir leid, dich so früh zu belästigen. Ich musste nur … aus dem Haus raus .«
    »Du hast genau das Richtige getan .« Elizabet setzte sich neben ihre Freundin und ergriff ihre kalte Hand. »Hat Moriah nicht gesagt, dass ihre Mutter heute Morgen vorbeikommt ?«
    »Ich hab mich verdrückt, bevor sie da war. Moriah schläft noch. Das arme Kind ist die halbe Nacht aufgeblieben, auf und ab gelaufen und hat über mich gewacht .« Ihre Stimme bebte, als sie hinzufügte: »Marc hat sehr viel von ihr gehalten, weißt du .«
    »Sie ist ein reizendes Mädchen .« Elizabet umfing tröstend ihr Gesicht. »Es tut mir so leid, Laure. Ich würde alles tun, um dir diesen Schmerz zu ersparen .«
    »Ich fühle mich heute wirklich etwas stabiler .« Sie machte eine vage Geste. »Aimée wird mir bei den Vorbereitungen helfen, und der Gouverneur hat versprochen, jemanden zu schicken, der die Presse koordiniert. Es geht vor allem darum, die nächste Woche zu überstehen, das ist alles .« Sie senkte den Kopf. »Ich bin so … durcheinander, Eliza. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen .«
    »Du solltest nicht versuchen, dich zu irgendetwas zu zwingen. Wir helfen dir, das zu schaffen. Das weißt du doch .« Elizabet nickte ihrer Haushälterin zu, als diese mit dem Teetablett hereinkam, und Mae stellte es auf den niedrigen Tisch zwischen ihnen, ehe sie sich aus dem Zimmer zurückzog. »Die Polizei wird den Täter finden, und bald kommt es dir nur noch wie ein schlimmer Traum vor .«
    »Oder sie finden ihn nicht, und es wird zu einem nie endenden Albtraum « , murmelte Laure, und ihre Augen schimmerten vor unvergossenen Tränen, die sie durch rasches Blinzeln zurückhielt. »Mein armer Marc. Wie konnte ihm bloß so etwas zustoßen? Ist es meine Schuld? Habe ich ihn zu diesem Wahlkampf gedrängt ?«
    »Unsinn. Marc hat dich geliebt, und du warst ihm eine große Stütze. Und was den Wahlkampf angeht, du weißt, wie er darin aufgeblüht ist. Er wäre ein hervorragender Gouverneur geworden .«
    Elizabet goss eine Tasse Tee ein und ließ zwei Stückchen Zucker hineinfallen. »Hast du mit Jacob gesprochen ?« , fragte sie, als sie Laure den Tee reichte. Jacob Pernard, Marcs Anwalt, war einer der einflussreichsten Anwälte im ganzen Staat. Er wohnte in ihrer Stadt und würde Laure am besten durch die bevorstehenden schwierigen Tage helfen können.
    »Ich meine mich zu erinnern, dass er angerufen hat .« Sie blickte auf die zarte Tasse in ihren zierlichen Händen, als wüsste sie nicht, was sie damit anfangen sollte. »Ich glaube, er sagte, dass der Staatsanwalt mit mir reden wolle, aber ich habe keine Ahnung, warum .«
    »Sie werden Fragen über Marc stellen, und was er gestern gemacht hat .« Elizabet goss Sahne in ihren eigenen Tee und ließ ihre Miene und ihre Stimme bewusst mild wirken. »Du hast doch von der jungen Frau gehört, die den Brand überlebt hat, oder ?«
    Laure nickte. »Isabel Duchesne – ihr Bild wurde immer wieder im Fernsehen gezeigt .«
    »Kannten du oder Marc sie ?«
    »Ich glaube, Marc kannte sie ein bisschen. Er hat erwähnt, dass er zu einer wohltätigen Organisation beitragen wolle, mit der sie zu tun hat .« Laure zog die Schultern hoch. »Ich hatte das Gefühl, dass er sich Sorgen um sie machte, aber viel hat er nicht gesagt .« Sie nippte an ihrer Tasse.
    Also hatte das kleine Flittchen versucht, seine Krallen auch in den armen Marc zu schlagen. Elizabet unterdrückte einen Wutanfall. »Hat er dir erzählt, warum er sich gestern mit ihr getroffen hat

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