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In der Hitze jener Nacht

In der Hitze jener Nacht

Titel: In der Hitze jener Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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ich aussehe.“
    Er warf ihr einen kalten Blick zu. „Ich bin verdammt noch mal nicht dein Patient!“
    „Na ja“, entgegnete sie und spürte, wie ihr allmählich der Geduldsfaden riss, „theoretisch schon.“
    „Ich will das aber nicht … Hast du es etwa immer noch nicht verstanden?“
    Sie spürte die Kälte, die von ihm ausging. Maggie hatte sich jedoch mittlerweile an sein schlechtes Benehmen gewöhnt. „Doch, Justice, habe ich. Du lässt es mich ja sehr deutlich spüren.“
    Er verzog den Mund zu einem verbitterten Lächeln, auf das Maggie sofort mit derselben Geste reagierte. „Aber du bist immer noch nicht bereit zu gehen?“, fragte er unbeherrscht.
    „Nein, nicht bevor es dir wieder besser geht.“
    „Es geht mir aber schon sehr viel besser.“
    „Nicht gut genug, Justice. Und das weißt du. Also, schluck’s runter und lass uns an die Arbeit gehen, okay?“
    „Du bist die starrköpfigste Frau, die ich je gekannt habe“, murmelte er finster, nahm seinen Stock und ging die Stufen hinunter. Als er auf dem Boden stand, hörten die Hunde sofort auf zu spielen und rannten ihm freudig bellend entgegen.
    „Oh nein, bitte nicht.“ Maggie hastete ihm nach und stellte sich schützend vor ihn, um zu verhindern, dass die Hunde ihn vor lauter Freude ansprangen und umwarfen. Doch das war gar nicht notwendig.
    „Angel! Spike!“ Justices Stimme war laut und streng. Er hob die Hand hob und schnipste mit den Fingern, worauf die Hunde sofort gehorchten und sich brav auf den Boden legten.
    Als Maggie das sah, musste sie lachen. Sie kniete sich auf den Boden und streichelte beide. Dann sah sie sich wieder zu dem Mann um, der sie unablässig beobachtete. „Ich habe ganz vergessen, wie gut du mit ihnen umgehen kannst. Die Hunde haben immer schon auf dich gehört.“
    Um seinen Mundwinkel zuckte es. „Zu schade, dass mir das mit dir nie gelungen ist.“
    Während Maggie sich aufrichtete, ließ sie ihn nicht aus den Augen. „Ich war noch nie eine Frau, die auf ein Fingerschnippen gehorcht. Weder bei dir noch bei irgendjemand anderes.“
    „Ich hätte dich ja auch nicht abrichten wollen.“
    „Ach wirklich? Und was hättest du gesagt, damit ich gehorche?“
    Er wandte den Blick ab, sah hinüber zur Scheune und den Weiden. Sanft antwortete er: „Bleib.“

6. KAPITEL
    Seine Worte erfüllten Maggie mit großer Traurigkeit. Als Justice an ihr vorbeiging, ohne sie anzusehen, spürte sie den tiefen Schmerz.
    „Du hättest mich gebeten zu bleiben?“, fragte sie und hörte, wie ihre Stimme zitterte. „Wieso sagt du mir das jetzt erst?“
    Statt zu antworten, ging er einfach langsam weiter. Nur die Knöchel seiner Hand, die hell hervortraten, als er den Stock fest umklammerte, verrieten, wie aufgewühlt Justice sein musste. Maggie presste die Lippen aufeinander. Dieser Mann brachte sie zur Weisglut. In diesem Moment war sie sicher, dass er seine Worte am liebsten zurückgenommen hätte.
    Das erste Mal, als sie ihn und ihre Ehe hatte aufgeben müssen, hätte es ihr fast das Herz gebrochen. Er hatte sie wortlos gehen lassen; keinen einzigen Ton hatte Justice gesagt. Damals hatte Maggie sich gefühlt, als wäre sie ihm völlig gleichgültig. In ihrer Verzweiflung hatte sie versucht, sich einzureden, dass ihre Ehe bloß ein Trugbild gewesen war. Dass der Traum von einer Familie nur in ihrem Kopf existiert hatte. Dass alles ein Luftschloss gewesen war.
    Sie war zu dem Schluss gekommen, dass Justice sie nicht so geliebt hatte wie sie ihn. Warum sonst hätte er sie ziehen lassen sollen, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, ihre Ehe zu retten?
    Dann, Monate später, hatten sie sich an jenem Wochenende gesehen, an dem Jonas gezeugt worden war. Und wieder hatte Justice sie gehen lassen. Seine Gefühle versteckte er hinter einem Panzer aus Kälte und Gleichgültigkeit. Damit hatte er wieder ihre Träume zerstört und ihre Gefühle verletzt.
    Aber selbst in dem Moment hatte Maggie nicht die Kraft gefunden, die Scheidungspapiere zu unterzeichnen, die er ihr zurückgeschickt hatte. Stattdessen hatte sie ihr Kind ausgetragen und gewartet. Sie hatte so sehr gehofft, Justice würde sich melden.
    Doch das hatte er natürlich nicht getan.
    „Wie konntest du nur?“, flüsterte sie und glaubte zu sehen, dass er leicht zusammenzuckte. „Wie konntest du mich gehen lassen, wenn du wolltest, dass ich bleibe? Warum, Justice? Du hast kein einziges Wort gesagt, als ich gegangen bin. Beide Male.“
    Er blieb stehen. Der kühle Wind

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