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In der Stille der Nacht - Thriller

In der Stille der Nacht - Thriller

Titel: In der Stille der Nacht - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Mina
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arbeitslosen jüngsten Sohn beim Kauf eines Lamborghini half. Nicht mal seinem ältesten Sohn. Und der Vater lebte sehr genügsam. Vor dem Haus hatte ein billiger weißer Lieferwagen geparkt. Soviel Protzerei passte nicht ins Bild. Sie betrachtete noch einmal die Quittung.
    Bill Prescott hatte die Angaben zu Aamir Anwars Bankverbindung geschwärzt aber sein Name stand noch da. Omar hatte gestern gesagt, dass er die Konten leer räumen konnte, um für die Rückkehr seines Vaters zu bezahlen. Er hatte Zugang zu den Konten. Nichts hätte ihn davon abhalten können, den Wagen davon zu bezahlen, vorausgesetzt, er bezahlte das Geld irgendwann wieder zurück.
    Ihr wurde klar, was das bedeutete: Omar war ein Träumer, er hatte weder Geld noch einen reichen Vater und auch keine ausgetüftelte Betrügermasche. Im schlimmsten Fall war er zu optimistisch in Bezug auf eine schlechte Geschäftsidee.

    Außer Malki Taits Fingerabdrücken hatten sie nichts und es war nicht ausgeschlossen, dass diese einfach nur von einem alten Stück Alufolie stammten, das zufällig in der Nähe des Wagens herumgelegen hatte.

33
    Bei ihrer Rückkehr ins Büro kam es ihr dort unnatürlich still vor. Sie ging in ihr Zimmer, warf ihre Tasche und ihre Jacke ab und sah auf Bannermans Schreibtisch. Sein Computer war ausgeschaltet und es stand keine Kaffeetasse dort. Sie sah hinaus in den Gang. Auch in MacKechnies Büro war es dunkel und die Tür geschlossen. Sie waren zusammen irgendwohin gefahren. Wahrscheinlich ins Betrugsdezernat. Sie hätte wegen des Autohauses anrufen sollen.
    Im Ermittlungszimmer herrschte reges Treiben, DCs gingen Hinweisen nach, kritzelten Notizen, telefonierten. Sie ging nicht hinein, sondern machte kehrt und sah Harris alleine in dem kleinen Büro sitzen, auf einen Bildschirm starren. Er wirkte noch genervter als gestern. Sie streckte den Kopf zur Tür herein. »Alles klar?«
    Er stöhnte. »Hab die halbe Nacht wach gelegen, weil ich von der Scheiße hier Wahnsinnskopfschmerzen hatte.«
    »Du Armer. Wo ist Bannerman?«
    »Hast du’s noch nicht gehört?« Er beugte sich vor und drückte auf die Pausetaste. »Bannerman hat freigenommen. Anscheinend hat seine Mutter eine Lungenentzündung. Sie liegt im Krankenhaus.«
    »Freigenommen?«
    »Ja, er weiß noch nicht, wann er wiederkommt.«
    Sie schluckte das schmutzigste Wort, das sie kannte herunter,
biss sich auf die Lippe bis sie wieder in ihrem Büro war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Morrow setzte sich. Dieser arschgesichtige Scheißwichser drückte sich vor dem beschissenen Scheißfall, weil er ein Scheißarschloch war und die verschissene Scheißlungenentzündung seiner verfluchten Scheißmutter kam ihm gerade recht. Beschissener Scheißkillerinstinkt. Arschloch.

    MacKechnie war sich der Situation, in die Bannerman sein Team gebracht hatte, vollkommen bewusst, aber es war wichtig, dass nun alle an einem Strang zogen und ihn in dieser schwierigen Zeit unterstützten.
    »Also«, sagte er vorsichtig, klopfte auf den Tisch vor ihrem Stuhl, »damit geht die Leitung des Falls jetzt auf Sie über.«
    Morrow lehnte sich zurück und las in seinem Gesicht. Falls er wusste, dass sich sein Schützling um den Job drückte, nur weil es nicht so lief, wie es sollte, dann ließ MacKechnie es sich nicht anmerken. Sie sahen einander lange an, bis MacKechnie das Schweigen brach. »Vor ein paar Tagen haben Sie mich der Diskriminierung beschuldigt. Sie wollten diesen Fall so unbedingt haben, dass Sie mir das an den Kopf geworfen haben.«
    Sie wusste, wie sehr er sie in jenem Moment verabscheute. Alles an ihr war falsch. Es lag nicht daran, dass sie eine Frau war, dass sie häufig fluchte, oder an ihrer ruppigen Art und ihrem schlechten Akzent. Am allermeisten verabscheute er sie, weil ihr eigentlich alles scheißegal war, weil bürointerne strategische Verwicklungen keine Rolle für sie spielten, weil das Einzige auf der Welt, das ihr je wirklich wichtig gewesen
war, nicht mehr existierte. MacKechnie spürte die dunkle bedrohliche Leere in ihr und wusste, dass er ihr nichts anhaben konnte.
    »Dieser Fall ist eine großartige Chance für Sie …«
    »Dieser Fall ist ein Haufen stinkende Scheiße und das wissen Sie. Die Familie lügt wie gedruckt. Der Mann wurde vor sechsunddreißig Stunden entführt und mit jeder Minute wird es unwahrscheinlicher, dass wir ihn lebend finden …«
    MacKechnie hatte genug. Er stand auf und fuhr sie an: »Machen Sie Ihre Arbeit. Und verschwinden

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