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In einer anderen Welt (German Edition)

In einer anderen Welt (German Edition)

Titel: In einer anderen Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Walton
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Öffnung? Was ist mit Menschen, die im Flachland sterben? Ist der Durchgang wirklich alt, älter als das Hüttenwerk, oder haben die Grubenarbeiter ihn ausgehoben, wo vorher nur ein flacher Hang war? Und wohin sind sie gegangen? Waren es wirklich alle? Was ist mit Mor? Wo ist sie jetzt? Hat meine Mutter sie doch noch gefangen? Werden die Feen ihr helfen? Was ist mit den Ebereschen? Ich habe noch nie gehört, dass die Eberesche der Baum des Todes ist – das ist die Eibe, die Friedhofseibe. Aber ich musste ihnen Eichenlaub bringen, trockenes, goldfarbenes Eichenlaub. Eines ist noch in meiner Tasche. Was nicht heißt, dass jemand außen vor geblieben ist, Mor hatte auch eins, und als ich ging, knirschten immer noch welche unter meinen Füßen, ich hatte mehr als genug aufgesammelt. Ich dachte, ich hätte sie alle verteilt, aber eins war hinten in Babel-17 reingerutscht. Was für ein seltsames Buch! Prägt Sprache wirklich die Art und Weise, wie wir denken können? Ich meine, so wie Delany das beschreibt?
    Heute habe ich anscheinend nur Fragen.
    Ich war völlig hinüber, von meinem Bein ganz zu schweigen, also bin ich den ganzen Tag dringeblieben und habe gelesen. Dann habe ich für Tantchen Teg Abendessen gemacht, als sie nach der Schule nach Hause kam – gebackene Pilze mit Zwiebeln, Käse und Sahne, außerdem Ofenkartoffeln mit Käse und Erbsen. Sie war ganz begeistert und erklärte mir, dass Männer es wohl immer so gut hatten, wenn sie verheiratet waren, und was sie brauchte, war kein Ehemann, der das von ihr erwartete, sondern eine Ehefrau, die sich um sie kümmerte. Es war toll, mit richtigem Essen zu kochen. Irgendwie erdet einen das. Magie spielt dabei keine Rolle, auch wenn es an Zauberei grenzt, aus großen flachen Pilzen und rohen Kartoffeln etwas Köstliches zu machen. Ich habe einfach nur gekocht. Aber ich frage mich, ob bei anderen Leuten dabei doch Magie im Spiel ist, mehr als ich weiß. Möglich ist das ja. Tantchen Tegs Geschirr und Besteck mag mich genauso wenig wie Persimmon. Die Messer und Schäler schneiden mich nicht, aber ich habe das Gefühl, dass sie sich gegen mich wehren. Sie wissen, dass ich nicht diejenige bin, die sie verwenden sollte.
    Von Heinlein soll es einen Fantasy-Roman geben, der Straße des Ruhms heißt! Ob Daniel ihn wohl hat? Wenn nicht, gibt es immer noch die Fernleihe. Großartig!

Freitag, 2. November 1979
    Heute bin ich noch einmal mit dem Bus nach Aberdare hinaufgefahren. Von Mor oder irgendeiner Fee keine Spur, auch wenn ich immer wieder das Gefühl hatte, dass sie die Flucht ergriffen, kaum suchte ich nach ihnen, und wieder auftauchten, wo ich sie nicht sehen konnte. Das ist natürlich ein Spiel, aber ich hatte keine Lust, mich darauf einzulassen. Ich wollte Antworten, aber eigentlich sollte ich wissen, dass es unmöglich ist, von ihnen eine ehrliche Antwort zu bekommen, selbst wenn sie etwas wollen, was im Moment offenbar nicht der Fall ist.
    Ich habe bei Opa zu Hause vorbeigeschaut. Den Haustürschlüssel habe ich noch immer, obwohl er sich schwerer denn je bewegen lässt und kaum ins Schlüsselloch hinein will. Tantchen Teg putzt dort immer mal wieder, aber es war trotzdem ziemlich staubig und roch unbewohnt. Es ist ein ziemlich kleines Haus, das zwischen zwei anderen eingeklemmt ist. Solange Tantchen Florrie noch da lebte, hatte es kein Badezimmer, das Bad war in der Küche, und die Toilette war ein ty bach , auf dem Hof. Während meine Urgroßeltern dort wohnten, war es genauso. Mein Großvater hat alles modernisiert, als er wieder eingezogen ist. Mir hat das Bad in der Küche gefallen, so direkt neben dem Kohlefeuer. Aber nach draußen auf die Toilette gehen, das war schrecklich, vor allem nachts.
    Opa ist dorthin gezogen, nachdem Mor gestorben ist, weil er von meiner Mutter wegkommen wollte. Alle laufen vor ihr fort. Offiziell habe ich nie hier gewohnt, sondern immer bei ihr. Manchmal wohnte ich auch bei ihr, wenn sie darauf bestand, aber meistens nicht, solange es Opa gutging. Ich hatte ein eigenes Zimmer, mit meinem Bett von zu Hause und der blauen Truhe. Der Großteil meiner Bücher und Kleider waren in ihrem Haus, aber ich entdeckte einen von Mors Wollpullovern, meine Jeans mit dem Löwen und eine Ausgabe von Destinies . Destinies ist ein amerikanisches Science-Fiction-Magazin, das als Taschenbuch erscheint. Man bekommt es bei Lears , und ich finde es großartig. Die neuste Ausgabe »April/Juni« habe ich am Montag dort gekauft. Lesen werde ich sie aber erst

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