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In einer Person

In einer Person

Titel: In einer Person Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Irving
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das, William«, flüsterte sie. Sie beugte sich
über mich und nahm meinen Penis in den Mund – was schneller ging, als ich jetzt
brauchte, um diesen Satz zu schreiben. Doch als ich unter ihren Unterrock
griff, um ihren Penis zu packen, hielt sie mich auf.
»Nein, das machen wir nicht«, sagte sie.
    »Ich will alles machen«, sagte ich ihr.
    »Natürlich willst du das, William, aber alles musst du mit jemand anderem machen. Für einen jungen Mann deines Alters schickt
es sich nicht, alles mit einer Person meines Alters
zu machen«, teilte Miss Frost mir mit. »Ich will nicht für deinen ersten
Versuch verantwortlich sein, alles zu probieren.«
    Damit nahm sie meinen Penis wieder in den Mund; einstweilen würde
sie keine weiteren Erklärungen abgeben. Während sie mir einen blies, sagte ich:
»Ich glaube nicht, dass wir beim letzten Mal richtigen Sex hatten – ich meine die Sache mit dem Eindringen. Wir haben etwas anderes
gemacht, stimmt’s?«
    »Man kann nicht gleichzeitig reden und jemandem einen blasen,
William«, sagte Miss Frost mit einem Seufzer, während sie sich neben mich legte
und mir direkt ins Gesicht sah, so dass ich schon befürchtete, damit hätte sich
der Blowjob wohl erledigt, was dann auch der Fall war. »Dir schien etwas anderes neulich zu gefallen, William«, sagte sie.
    »Aber ja, und wie!«, rief ich. »Ich habe nur wegen des Eindringens
gefragt.«
    »Da kannst du dich fragen, so viel du willst, William, aber mit mir
wird es kein ›Eindringen‹ geben. Verstehst du [345]  das denn nicht?«, fragte sie
mich plötzlich. »Ich will dich doch vor ›richtigem Sex‹ beschützen. Wenigstens ein wenig «, ergänzte Miss Frost lächelnd.
    »Aber ich will nicht beschützt werden!«,
rief ich.
    »Ich will mir keinen ›richtigen Sex‹ mit einem Achtzehnjährigen
vorwerfen müssen, William. In Bezug auf wer du einmal sein wirst, habe ich wohl
ohnehin schon zu viel Einfluss genommen!«, verkündete Miss Frost. In dem Punkt
hatte sie zweifellos recht, auch wenn sie sich bestimmt dachte, sie wäre
weniger prophetisch als theatralisch – und ich noch nicht wusste, welch großer
»Einfluss« (auf mein ganzes weiteres Leben!) Miss Frost sein würde.
    Diesmal zeigte sie mir die von ihr verwendete Lotion – ich durfte an
Miss Frosts Fingern riechen. Sie rochen nach Mandeln. Sie setzte sich nicht
rittlings oder sonst wie auf mich; wir lagen auf der Seite, und unsere Penisse
berührten einander. Zwar sah ich ihren Penis immer noch nicht, doch Miss Frost
rieb unsere Penisse gegeneinander. Als sie näher rutschte, nahm sie meinen
Penis zwischen ihre Oberschenkel und schob ihre Pobacken gegen meinen Bauch.
Ihr Unterrock war bis zur Taille hochgerutscht; in der einen Hand hielt ich
eine ihrer Brüste, mit der anderen ihren Penis. Miss Frost rollte meinen Penis
zwischen ihren Schenkeln hin und her, bis ich ihr in die Handfläche
ejakulierte.
    Anschließend lagen wir uns schier endlos lange in den Armen, doch
wir konnten bei weitem nicht so lange allein gewesen sein, wie ich es mir
vorgestellt hatte; uns blieb wirklich nicht viel Zeit zusammen. Ich glaube,
weil ich Miss Frost gern reden hörte und ihre Stimme mochte, [346]  bildete ich mir
ein, die Zeit verginge langsamer, als sie es tatsächlich tat.
    Miss Frost ließ mir ein Bad ein, wie beim ersten Mal, zog sich aber
immer noch nicht ganz aus, und als ich ihr vorschlug, zu mir in die große
Badewanne zu steigen, sagte sie lachend: »Ich versuche immer noch, dich zu
beschützen, William. Ich möchte nicht riskieren, dich zu ertränken!«
    Ich gab mich damit zufrieden, dass ihre Brüste nackt waren und dass
ich ihren Penis halten durfte, den ich noch nicht gesehen hatte. In meiner Hand
war er härter und größer geworden, doch ich hatte das Gefühl, dass sogar Miss
Frosts Penis zögerte – ein wenig. Ich kann es zwar nicht erklären, war mir aber
sicher, dass Miss Frost ihrem Penis einfach nicht erlaubte, härter oder größer
zu werden; vielleicht war sie der Ansicht, mich auch auf diese Weise zu
beschützen.
    »Gibt es dafür einen Namen – wenn man so Sex hat wie wir jetzt?«,
fragte ich.
    »Den gibt es, William. Kannst du das Wort intercrural aussprechen?«, fragte sie mich.
    »Intercrural«, wiederholte ich, ohne zu zögern. »Was bedeutet das?«
    »Bestimmt ist dir die Vorsilbe inter geläufig, die in diesem Zusammenhang ›zwischen‹ bedeutet, William«, antwortete
Miss Frost. »Und crural heißt ›zum Bein gehörend, das
Bein betreffend‹, mit

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