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In Ewigkeit verflucht

In Ewigkeit verflucht

Titel: In Ewigkeit verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn auch Einheimische gewesen sein?«
    »Das weiß ich nicht. Das habe ich von ihnen noch nie gehört. Wenn sie zum Friedhof gehen, dann nicht bei Dunkelheit oder in der Dämmerung. Da ist tagsüber genug Zeit.«
    Ich übernahm wieder das Wort: »Dass hier mehrere junge Menschen – Studenten – verschwunden sind oder sein sollen, haben Sie davon schon etwas gehört?«
    »Nicht so richtig. Es hat natürlich vor einiger Zeit eine gewisse Unruhe gegeben, als die Polizei hier war und Nachforschungen betrieb. Worum es da genau ging, hat man uns nicht gesagt. Da mussten wir uns schon einiges zusammenreimen.«
    »Wie lautete das Ergebnis?«
    »Es gab keines. Jeder sagte etwas anderes. Nur waren wir davon überzeugt, dass es sich um eine größere Sache gehandelt hat. Aber man hielt den Mund.« Vera Prager blickte uns aus großen Augen an. »Meinen Sie denn, dass das eine mit dem anderen etwas zu tun gehabt hat? Ich meine Reto Kirchners Verhalten mit dieser Polizeiaktion?«
    »Das eine schließt das andere nicht aus«, erklärte ich vage.
    Die Frau überlegte. »Tja, irgendwas stimmt hier wirklich nicht. Ich kann es nicht genau definieren, aber man lebt schon mit einem etwas unguten Gefühl. Als läge über dem Ort ein Schatten, der von Tag zu Tag dunkler wird und sich nach unten senkt.«
    Ich lächelte sie optimistisch an. »Es kann sein, dass wir dabei mithelfen, den Schatten zu vertreiben.«
    »Sie sind kein Reporter – oder?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Polizist?«
    »So ungefähr, da bin ich ehrlich. Außerdem beschäftige ich mich nur mit bestimmten Fällen.«
    »Okay. Ist schon gut. Ich will gar nicht weiter fragen. Sie werden wissen, was Sie tun müssen.«
    »Trotzdem können Sie uns helfen«, sagte ich.
    »Ach – wie denn?«
    »Indem Sie uns sagen, wo wir Reto Kirchner finden. Es ist uns sehr daran gelegen, mit ihm zu sprechen.«
    »Gehen Sie einfach die Straße weiter bis zum Ortsende, wo der Blick frei ins Tal fällt. Dort steht an der linken Seite in der Nähe eines Bachs ein graues Haus mit einem flachen Dach. Dort leben die Kirchners. Das Haus ist zugleich auch die Werkstatt.«
    »Was fertigen sie dort an?«
    »Stühle. Große, kleine, mittlere, alles noch in Handarbeit. Es lohnt sich anscheinend, auch wenn die Kirchners damit nicht reich geworden sind. Es ist eben ein Familienbetrieb ohne Mitarbeiter.«
    »Reto macht auch mit?«
    »Klar.«
    »Dann sagen wir mal herzlichen Dank und sehen uns bestimmt später wieder.«
    »Wollen Sie zuvor noch auf die Zimmer?«
    »Das hatten wir vor.«
    Vera Prager stand auf. »Dann werde ich Ihnen jetzt mal die Schlüssel geben. Beide Räume liegen in der ersten Etage.«
    Wir folgten ihr zur Rezeption, bekamen die Schlüssel und stiegen die Treppe hoch. Da sich Bill hier auskannte, ließ ich ihn vorgehen. Er zeigte mir sein Zimmer und verschwand in seinem, das schräg gegenüber lag.
    »In fünf Minuten unten«, rief ich ihm noch nach, bevor ich ebenfalls die Tür aufdrückte.
    ***
    Leichte Federwolken zeigten sich am Himmel, als wären sie durch die Pinselstriche eines Malers entstanden. Ansonsten gab es nur die herrliche Bläue und unendliche Weite, die sich wie ein riesiges Laken über die majestätischen Gipfel der Berge hinwegspannte.
    Wir hatten das Auto stehen lassen und gingen zu Fuß. Neben uns floss murmelnd der Bach. Sein Wasser schien uns unzählige Geschichten zu erzählen, die sich im Laufe der Jahrhunderte angesammelt hatten. Die freien Matten zeigten ein sattes Grün. Sie liefen wie breite Zungen hinein in die Täler, wo sie sich mit den mit Sommerblumen gespickten Wiesen vereinigten. Spazierwege führten wie graue Adern durch sie hindurch. Zum Greifen nahe sahen wir den Gipfel des Piz Muragl. Eine Bergbahn führte dort hoch, und man hatte von dort einen der schönsten Ausblicke der Welt. Das jedenfalls hatte mir Bill versprochen. Ich war gespannt darauf, ihm einmal einen Besuch abzustatten. Vielleicht kam es ja dazu.
    Das Haus der Kirchners war nicht zu übersehen. Vor ihm stapelten sich einige Stühle, die wohl darauf warteten, abgeholt zu werden. Eine breite Tür war nicht geschlossen. Als wir näher an sie herankamen, hörten wir das Singen einer Säge.
    Unsere Blicke fielen in eine Werkstatt. Ein Mann im Overall und mit einem speckigen Hut arbeitete dort.
    Er war damit beschäftigt, Holz zurechtzuschneiden. Die Sonne war mittlerweile etwas tiefer gesunken, ihr Schein fand aber ihren Weg durch die schmalen Fenster in die Werkstatt hinein und

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