Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Ewigkeit verflucht

In Ewigkeit verflucht

Titel: In Ewigkeit verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
weiß ich. Das gehört auch dazu. Ich bin ich, aber ich muss dir gleichzeitig sagen, dass ich das Menschsein überwunden habe, denn ich bin zu einer Göttin geworden. Ich habe es erlebt und bin stolz darauf...«
    »Königin?«
    »Ja.«
    Reto versuchte ein Lächeln. Es wurde nur eine Grimasse. »Wieso kannst du eine Königin sein? Ich begreife das nicht...«
    »Dann will ich es dir sagen. Ich bin tot, und ich lebe. Das können nur Königinnen.«
    Reto schwieg. Er überlegte. Er wollte nach sich und seinem Zustand fragen, aber er fand nicht die richtigen Worte. Deshalb blieb er bei ihrem Thema. »Wie bist du dazu gekommen?«
    »Eine Königin des Lichts«, sprach sie voller Stolz. »Du hast mich in der Kirche gesehen. Sie war letztendlich mein Ziel. Dort bin ich zu dem geworden, als was du mich jetzt siehst. Ich habe lange Vorbereitungen gebraucht. Du gehörtest dazu. Ich habe dich gefunden. Ich habe die Menschen hier im Tal getäuscht. Ich bin nicht gekommen, um mich an dich oder jemand anderen zu binden, ich bin einfach erschienen, um das zu werden, was ich immer sein wollte.«
    »Und was ist das?«, flüsterte Reto.
    »Ein Wesen des Lichts. Eine Gestalt, die durch das Licht ins Leben hineintritt.«
    »Kann ich das auch?«
    »Ja, du und die anderen drei Paare. Ich werde sie hineinführen. Aber das Licht hat zwei Seiten. Einmal kann es zerstören, zum anderen kann es aufbauen. Das habe ich erlebt, den ich weiß genau, wie man sich fühlt, wenn man so ist wie du.«
    Diese Aussage brachte Reto Kirchner zum Nachdenken. Er wollte erst mal nichts sagen und alles genau durchdenken. Als er es geschafft hatte, stand eines für ihn fest, und dieses Ergebnis drang flüsternd über seine Lippen.
    »Du bist mal so gewesen wie ich?«
    »Ja. Ich war ein Monster. Eine Gezeichnete. Ich habe die Spur des Dämons Solares gesucht. Vor langer, langer Zeit hat er hier seinen Herrschaftsbereich aufgebaut. Er wurde von den Ureinwohnern verehrt. Er war etwas Besonderes. Er war ein Gott. Die Menschen sahen ihn als einen Götzen an. Solares wurde von ihnen angebetet, als die Nächte kalt und dunkel waren. Es gab unter den Ureinwohnern Schamanen, die sich auskannten, die ihn beschworen und darum baten, die Kälte und die Dunkelheit mit ihrem Licht zu vertreiben. Sie brachten ihm Opfer dar, und er zeigte sich ihnen. Plötzlich sahen sie das Licht mitten im kalten Winter. Es war so wunderbar, aber es war nur Licht. Damit konnten sie nicht kommunizieren. Also musste einer von ihnen in einer sehr kalten und dunklen Nacht zu ihm gehen. Er musste sich für die anderen opfern und wenn er in Ewigkeit verflucht war.«
    »Fand sich denn jemand bereit?«
    »Ja, jemand ging.«
    »Und wer?«
    »Ein mutiger Mann, ein Schamane und Einsiedler. Er ging in das Licht hinein, das sich hier oben befand. Hier und in der Kirche, die sehr, sehr alt ist. Die Menschen wollten Solares alles geben, auch das, an was sie bisher geglaubt hatten.«
    »Weiter... weiter...«, drängte Reto, der es kaum erwarten konnte. Eine derartige Geschichte über das Tal hatte er noch nie gehört.
    »Er ging hinein – und verbrannte!«
    »Nein!«
    Elisa blieb dabei. »Er verbrannte vor ihren Augen. Alles wurde anders. Er hauchte sein Leben aus. Das Licht löste ihn auf. Solares war nicht existent, aber er wurde es, denn der Schamane oder Zauberer verbrannte nicht wirklich. Es gab ihn nach wie vor. Nur in einer anderen Form. Er kehrte als Skelett zu den Menschen zurück. Er hatte sich für sie geopfert, aber sie vergaßen ihn. Und das verzieh er ihnen nicht. Es war keine fröhliche Rückkehr, als sie ihn sahen. Er stand jetzt im Dienste des Solares, und da musste er die Regeln einhalten. Solares brauchte Energie, um selbst welche produzieren zu können, und diese Energie holte er sich aus den Menschen. So verbrannten sie in seinem Licht, und dem Schamanen ging es besser und besser. Er kam in die Dörfer. Er holte sich die Menschen, die sich keinen Rat mehr wussten und flohen. So geriet alles in Vergessenheit. Bis ich von der alten Geschichte erfuhr und feststellte, welch eine Macht darin steckte.«
    »Dann hast du den Kontakt zu dem Schamanen gefunden?«, fragte Reto ungläubig.
    »Ja, durch langes Forschen. In einem Seitental und versteckt in einer verfallenen Kirche fand ich Hinweise. Sie waren in die Wände eingeritzt. Jemand hatte vor einer Rückkehr gewarnt, und genau das war für mich der Punkt, um weiterzumachen. Ich fand die alten Texte. Ich beschwor Solares. Ich ging an alle

Weitere Kostenlose Bücher