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In glücklichen Umständen

In glücklichen Umständen

Titel: In glücklichen Umständen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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Babies sitte?»
    Hetty lachte. «Ich komme morgen mit dem Mops von den Pawleys.»
    «Bitte nicht», protestierte ich. «Doch nicht Pearlie?»
    «O ja», sagte Hetty vergnügt. «Priscilla P. hat Pearl bei einem von ihren Wochenendtrips mitgenommen und war natürlich zu beschäftigt, um darauf zu achten, was nebenher passierte.»
    «Noch eine Mischehe?»
    «Wer weiß? Zufällig war im selben Hotel ein reinrassiger Mopsrüde, aber außerdem waren noch ein Dobermann da, ein Spitz, zwei Scotch-Terrier und ein Schäferhund. Ich glaube, der Dobermann und der Schäferhund kommen nicht in Frage, und einer der Scotch-Terrier war sechzehn, blind und rheumatisch, aber dann haben wir außer dem Mopsrüden immer noch den anderen Scottie.»
    Die Pawleys wohnten in einem modernen Bungalow im Dorf, den sie als «Bungalette» bezeichneten, weil er einen Doppelgiebel mit einem Dachzimmer hatte. Er hatte auch Sichtbalken aus Fiberglas und arbeitssparende Einrichtungen, die so modern waren, daß sie noch nicht einmal in Schöner wohnen gestanden hatten. Alles war makellos, auch der blaue Rover mit der karierten Fußmatte für Mrs. Pawleys schlimmes Bein. Sie waren beide Hypochonder, die von ihrer Lebensversicherung lebten. Ihre Tochter Priscilla, Koseform Pretty, war dagegen so wild wie ein Gänseblümchen in einem Orchideengewächshaus. Die Pawleys sprachen mißbilligend von der «permissiven Gesellschaft», als wäre es eine Gruppe von Leuten, die Abzeichen trügen, um sie persönlich zu beleidigen, und sahen anscheinend gar nicht, daß Pretty praktisch deren einzige Vertreterin am Ort war. Wir warteten alle auf den Tag, an dem sie von zu Haus fortlaufen und die dritte Seite eines Skandalblatts zieren würde.
    Wir nannten die Pawleys aus offensichtlichen Gründen Familie Saubermann. Mrs. P. nannte ihren Mops Pearlie-Girl, und Priscilla nannte ihre Eltern die Prüden. Sie waren für ein Dorf in East Anglia etwa ebenso typisch wie unser Hilfspfarrer für die Hell’s Angels.
    «Drei Hündinnen scheinen im Augenblick genug zu sein», warnte ich Hetty, denn mein professioneller Schwung hatte mich momentan verlassen. «Aber ich brauche deinen Rat über Katzen. Ich dachte, es wäre vielleicht eine gute Idee, Siam- oder Perserkatzen zu züchten. Ich meine, die paar Pfund...»
    «Sie werden dich mehr kosten als das. Sagt man überhaupt noch Siam- und Perserkatzen? Sollten wir sie nicht eher Iraner nennen... Wie Siam jetzt heißt, ist mir momentan entfallen.»
    «Wenn wir das tun, werden wir nie eine verkaufen. Ajatollahs statt Zauber des Orients? Bitte nicht.»
    «Ich werde den Markt für dich analysieren.» Ich wollte nicht profitgierig wirken, und ich bete Katzen wirklich an. Katzen sind nicht nur anders als Hunde; sie leben in einer eigenen Welt. Die hingebungsvollsten Katzenbesitzer bilden sich manchmal ein, sie seien darin aufgenommen worden, aber in Wahrheit erhaschen sie nur einen kurzen Blick durch den Schleier des Geheimnisses. Katzen sind nicht zu ergründen, und Bücher über Katzen offenbaren mehr über Menschen. Hunde haben sich an der Seite des Menschen entwickelt, aber Katzen hielten sich klugerweise ein gutes Stück abseits.
    «Wunderbar», sagte ich mit Gefühl. Es hatte eine Zeit gegeben, als Hetty die beste Freundin gewesen war, die ich je gehabt hatte. Es hatte aber auch eine Zeit gegeben, da ich zurückblickte und wünschte, sie wäre es nicht gewesen.
    «Ich gehe jetzt mit unseren werdenden Müttern raus», sagte ich zu Ben, als er wieder in die Küche kam.
    «Bei Mrs. Stossen kommst du zu spät. Sie hat schon den ganzen Teppich vollgepinkelt.»
    Ich versuche immer, meinen Hotelgästen und meinen eigenen Hunden begreiflich zu machen, daß sich die Sträucher am Weg am besten für alle möglichen Zwecke eignen, doch wenn sie einen Fehler machen oder einem unbezwinglichen Drang nachgeben oder für einen Moment ihre gute Erziehung vergessen, beseitige ich den Schaden wie eine zerbrochene Schüssel und weigere mich, hysterisch zu werden. Ich ging nach oben, tupfte den Teppich ab und schamponierte ihn dann gründlich. Ich gebe mir Mühe, immer etwas Gutes aus häuslichen Katastrophen zu machen, so niederschmetternd sie anfangs auch sein mögen.
    «Warum überhaupt ?» fragte Ben. Es tat gut, die Antwort parat zu haben, und ich wäre enttäuscht gewesen, wenn er nicht gefragt hätte.
    «Natürlich eine Figur aus einer Kurzgeschichte von Saki», sagte ich von oben herab. «Killarney Green hat sie vor ein

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