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In glücklichen Umständen

In glücklichen Umständen

Titel: In glücklichen Umständen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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paar Jahren in einer Hörspielfassung gesprochen.»
    «Ich wußte gar nicht, daß sie auch sprechen kann», sagte Ben beeindruckt.
    «Sie konnte es nicht. Deshalb zappelt sie auch jetzt stattdessen.»
    Zum Glück rief Em in diesem Augenblick an und sagte aufgeregt, sie würde morgen früh kommen, und ob sie Ben kurz sprechen könnte. Ich ließ die beiden allein und ging in mein Büro. Es war sehr kalt, weil Demelza meinen elektrischen Ofen hatte. Das alte Pfarrhaus bot nicht den Luxus einer Heizung, und wenn wir nicht frieren wollten, mußten wir in strategisch verteilten Widerstandsnestern schwitzen. Ich schleppte den alten Ölofen her und beschloß, endlich planmäßig vorzugehen.
    Meist beschließe ich, ab nächste Woche planmäßig vorzugehen, und am selben Tag plane ich eine vernünftige Ernährung und fange mit regelmäßiger Gymnastik an. Aber die nächste Woche ist immer die, in der ein unvorhergesehener Schneesturm oder irgend etwas anderes passiert, so daß die Schlankheitsdiät fürs erste warten muß; Gymnastik im Freien kommt nicht in Frage, und irgend jemand bringt mir eine Schachtel mit selbstgemachten Sahneeclairs und bleibt, um sie zusammen mit mir zu verputzen, und genau dann stürzt das Dach ein, explodiert die Waschmaschine, und ich breche mir ein Bein. Es ist ganz offensichtlich, daß der liebe Gott nicht viel von planmäßigem Vorgehen hält. Sonst würde er selber einiges ändern.
    Also machte ich eine LISTE. Wenn ich eine LISTE mache, finde ich irgendwie, daß die halbe Arbeit schon getan ist. Listen sind mir sehr vertraut. Sie beginnen immer mit «Dinge, die ich tun muß» und gehen auf der anderen Seite des Zettels weiter mit «Dinge, die ich besorgen muß», um die «Dinge, die ich tun muß» tun zu können. Ich beginne mit den grundlegenden Dingen, Farbe, Lösungsmittel, Farbentferner, und dann fange ich an abzuschweifen - früh ins Bett gehen, wichtige Rufnummern - und beschließe die Aufstellung verzweifelt mit «Mehr Zeit» und einem kläglichen «Ferien...»
    Aber diesmal fügte ich eine kleinere Liste hinzu, weil ich ein kleines Stück lila Papier erblickte, etwa so groß wie eine Visitenkarte und von einem größeren Blatt abgerissen, das danach schrie, beschrieben zu werden. Ich schrieb diese neue Liste mit liebevoller Sorgfalt, ganz langsam, und genoß die Art, wie mein Kugelschreiber auf ihr dahinglitt. Es war ein ganz billiger aus dem Dorfladen, mit «Frohe Weihnachten» in Goldlettern auf dem Plastik. Es war mein gegenwärtiger Favorit, obgleich Adams Mutter mir zum Geburtstag einen goldenen geschenkt hatte, der noch in seinem Etui lag. Denn er war unhandlich und kalt und allzu zuverlässig und nüchtern, während mein Favorit bereit schien, alles mit einem Schnörkel zu beenden. Jetzt schrieb ich damit «Ross schreiben» auf das lila Papier und bewunderte die Art, wie ich die beiden Rs schrieb. Ich wünschte, der Brief würde mir genauso leicht fallen wie die Liste, aber ich bin eine Spätentwicklerin, und mein Reifeprozeß schien erst mit 22 einigermaßen abgeschlossen gewesen zu sein. Während ich seinen Namen schrieb, fiel mir ein, daß er bald anrufen würde, um mir zu sagen, daß er seine Afghanen brächte, und ich griff schnell zur Hauptliste und machte hinter «Gründlich reinemachen» ein Ausrufezeichen. Ich sann ein wenig darüber nach und fügte dann «Neue Schonbezüge machen?» hinzu.
    Als ich endlich bei Demelza war, um nachzusehen, was sie machen mußte, hatte sie es schon gemacht.
    Pa rief an, kurz bevor ich zu Bett ging. «Liebling», sagte er reuig. «Ich bin ein Schuft. Ich hab den ganzen Tag darüber nachgedacht. Ich wünschte wirklich, ich hätte auf dich gehört. Wir hätten darüber reden sollen.» (Wir wollten immer miteinander reden, aber keiner von uns wußte, was er sagen sollte.) «Jetzt werd ich noch ein bißchen bleiben müssen. Es tut mir jedenfalls leid, und ich verspreche, daß ich so schnell wie möglich zurückkomme.»
    Man hätte meinen können, ich hätte nichts Besseres zu tun, als dazusitzen und die Hände zu ringen und mir das Haar zu flechten, bis er wiederkommen würde. Er nahm meine Arbeit nie ernst, ebenso wenig wie ich seine.
    «Schon gut», sagte ich tröstend. «Du hast deine Beschäftigung, und ich hab meine.» Ich konnte schlecht «Arbeit» sagen, denn wir hatten beide keine Arbeit, die wir uns nicht selbst eingebrockt hätten und an der wir schwer zu kauen hatten.
    «Ich hab den Wagen in dieser tollen Werkstatt gelassen», fuhr

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