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In goldenen Ketten

In goldenen Ketten

Titel: In goldenen Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ich ging langsam auf sie zu, und sie hatte gerade noch
Zeit, ihre Kalbslederstiefel von den Beinen zu schlenkern, bevor sie von der
Couch aufstand. Unsere Körper schienen für alle Zeiten ineinander zu
verschmelzen, während unsere Lippen das Ganze endgültig besiegelten.
    Es schien überhaupt keine Zeit
verstrichen zu sein, bevor sie mir gegenüber im Schlafzimmer stand und die
Wärme ihres Lächelns genügend Kilowatt erzeugte, um Los Angeles für die
nächsten tausend Jahre zu erhellen. Mir wurde erst bewußt, daß irgend etwas maßgeblich nicht in Ordnung war, als ihr
Lächeln plötzlich schwankte und dann erstarb. »Der verdammte Reißverschluß klemmt schon wieder«, sagte sie wütend.
    Dann zuckte sie resigniert die
Schultern, schob die Daumen unter das Gurtband ihrer Blue jeans und drückte kräftig nach unten. Ihre Augen weiteten sich, als nichts geschah.
»Rick?« jammerte sie gleich darauf. »Das Ding gibt nicht einen Zentimeter nach.
Ich bin für den Rest meines Lebens in Blue jeans gefangen!«
    »Keine Sorge«, sagte ich
zuversichtlich. »Das kann ich in Ordnung bringen.«
    Ich ging in die Küche hinaus
und wählte das schärfste Fleischmesser meiner aus zwei Exemplaren bestehenden
Kollektion und kehrte damit ins Schlafzimmer zurück. Aus irgendeinem Grund stieß
Jackie einen kleinen Wimmerlaut aus, als sie das Messer in meiner Hand sah.
    »Wenn Sie sich, das Gesicht
nach unten, auf das Bett legen«, sagte ich, »dann dauert das nur ein paar
Sekunden.«
    »Ich möchte ehrlich sein,
Rick«, sagte sie mit zitternder Stimme. »Ich meine, so eilig ist es nicht.
Wissen Sie, Sie brauchen nur ein ganz kleines bißchen mit dem Messer
auszurutschen, und ich bin für den Rest meines Lebens ein Krüppel.«
    Sie streckte sich auf dem Bett
aus und rollte sich dann zögernd auf den Bauch. Der letzte Blick, den ich auf
ihr Gesicht warf, verriet mir, daß sie sich als eine Art Menschenopfer fühlte.
Ich trennte zuerst den hinteren Saum ihrer Hose auf, wobei ich aus Versehen
ihre rechte Hinterbacke ritzte. Dem Geschrei nach, das Jackie vollführte, hätte
man glauben können, ich sei eine Art Marquis-de-Sade-Lehrling. Fünf Sekunden
später waren die Jeans fein säuberlich in zwei Hälften geteilt, die sich leicht
abziehen ließen.
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, ich
könnte das in Ordnung bringen.« Ich verpaßte ihrem
nackten Hinterteil einen spielerischen Klaps. »Aber ich glaube, es lohnt sich
nicht mehr, sich über die Teile den Kopf zu zerbrechen.«
    »Blue jeans kann ich überall bekommen.« Sie rollte auf den Rücken, und dann erstarrte ihr
Gesicht plötzlich, während sie die Hände über die Hüften gleiten ließ. »Was
haben Sie mit meinem Höschen gemacht, Rick?«
    »Haben Sie ein Höschen
getragen?« krächzte ich.
    »Oh, nein!« Sie setzte sich schnell auf, grapschte nach den
Restbestandteilen ihrer Jeans und fummelte ein paar Sekunden lang daran herum.
Dann warf sie sie auf den Boden.
    »Gefunden?« sagte ich
erwartungsvoll.
    »Ja.« Sie legte den Kopf auf
das Kissen zurück und starrte mit geistesabwesendem Gesicht zur Decke empor.
    Ich legte mich neben sie und
umfaßte sanft den zunächst aufragenden Schneegipfel mit der Hand. »Das ist
gut.«
    »Einfach großartig«, sagte sie
kurz angebunden. »Ich habe nur ein kleines Problem: wie ziehe ich es nun an,
nachdem Sie es in zwei Hälften geteilt haben?«
    »Darüber können wir später
nachdenken«, sagte ich, während ich den anderen Arm ausstreckte und den zweiten
Schneegipfel mit der freien Hand umfaßte.
    »Wie, zum Teufel komme ich
jemals wieder nach Hause?« fragte sie verzweifelt. »Glauben Sie vielleicht, die
Leute werden gar nicht bemerken, daß ich außer meinem freundlichen Lächeln und
einem Paar Kalbslederstiefel nichts am Leib trage?«
    »Ich werde Ihnen einen
geflügelten Wagen kaufen«, versprach ich, während ich mein Gesicht in der
duftenden Schlucht vergrub. »Vergoldet natürlich.«
    »Ich kann kein Wort verstehen«,
fauchte sie.
    Zögernd hob ich den Kopf und
starrte sie finster an. »Ein Satansbraten von einem Cowgirl sind Sie!«
    Einen Augenblick lang gurgelte
das Gelächter tief in ihrer Kehle, dann kam es zu einer plötzlichen Eruption,
die ihren ganzen Körper wie ein Erdbeben erschütterte.
    »Rick—«, sie lachte hilflos,
»ich muß mit dem Gelächter aufhören! Wenn das gleiche passiert wie beim letztenmal , dann wird ganz sicher
was Lebenswichtiges platzen!«
    »Ich kann es in Ordnung
bringen«, sagte ich

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