In Gottes Namen. Amen!
jemanden mit an Bord holen würde? Sozusagen als Verstärkung?«
Eliza lachte. »Der Einzige, der immer noch vorbeikommt, ist Brian – und das auch nur, um die Eismaschine zu benutzen.«
»Nicht Brian. Ich weiß jemanden, der richtig gut ist. Na ja – nicht ›gut‹. Eigentlich ist er sogar ganz schön fies. Aber ich glaube, er könnte uns helfen.«
»Kenne ich ihn?«
»Du bist ihm schon begegnet. Er hat früher auch im Siebzehnten gearbeitet, aber jetzt ist er oben. Bei Gott.«
Eliza bekam große Augen. »Du meinst doch nicht …«
Craig nickte. »Lass ihn uns fragen. Ich finde, mal ehrlich … was haben wir zu verlieren?«
Craig stand draußen vor dem Vorstandszimmer und sammelte Mut, um anzuklopfen. Er konnte Vince durch den Türspalt sehen, wie er den Arm ausstreckte und Gottes Zigarre anzündete.
»Komm schon«, sagte der Erzengel. »Komm schon, wir machen eine.«
Gott schüttelte den Kopf, lachte aber bereits.
»Lieber nicht.«
Vince schubste ihn spielerisch an der Schulter. »Komm schon. Wir haben lange keine mehr gemacht.«
Gott zögerte einen Augenblick, konnte aber seine Aufregung kaum verbergen.
»Okay, na schön!«, sagte er und stand auf. »Das ist aber mindestens einen Monat lang erstmal die letzte.«
Vince und die anderen Erzengel johlten. Einer reichte Gott seine Fernbedienung, während ein anderer den riesigen Fernseher an der Wand des Vorstandszimmers einschaltete.
Gott zappte durch die Kanäle, bis er sich endlich für eine Wüste in Tansania entschied. Ein müder Bauer führte sein Pferd über einen Hügel. Gott streckte den Zeigefinger aus und umkreiste zögerlich eine rote Taste.
»Mach schon!«, schrien die Erzengel. »Mach schon!«
Gott drückte auf die Taste, und das Pferd explodierte. Sein Besitzer schrie vor Entsetzen, während der Kadaver in Brocken auf ihn herabregnete.
Gott schüttelte den Kopf und lachte.
»Ich liebe spontane Selbstentzündungen«, sagte er. »Hast du seinen Gesichtsausdruck gesehen?« Tränen sammelten sich in seinen Augen. »Hast du das gesehen?«
Vince gab sich Mühe, sein Getränk nicht wieder auszuprusten, aber er verlor den Kampf, und Scotch spritzte über den gesamten Tisch. »Die werden alle denken, dass er sich das ausgedacht hat!«
Ein jüngerer Erzengel schlug mit der Faust auf den Vorstandszimmertisch. »Hey«, sagte er. »Lasst uns Kornkreise machen!«
Gott schenkte sich einen Drink ein. »Ach, zum Kuckuck«, sagte er. »Es ist Freitag.«
Craig klopfte sachte an die Tür, aber es schien ihn niemand zu hören. Er holte tief Luft und trat ein.
»Hey!« schrie Gott. »Hier kommt der Hauptinvestor unseres Restaurants! Was kann ich für dich tun?«
Craig schluckte, war sich plötzlich bewusst, dass alle Blicke auf ihm ruhten.
»Ich würde gern mit Vince sprechen«, sagte er und wandte sich dem Erzengel zu. »Wenn du einen Augenblick Zeit hast.«
»Was willst du?«, fragte Vince misstrauisch.
Craig zögerte. »Deine Hilfe.«
»Lass uns ein Stück gehen.«
Craig nickte und folgte Vince den Gang hinunter. Ihm fiel auf, dass es in der Vorstandsetage keine Kabinen gab. Nur weiche Ledersessel, Mahagonitische und ausgestopfte Tierköpfe jeder Gestalt und Größe. Innerhalb weniger Sekunden hatte Craig ein Rhinozeros, einen Elefanten und ein anderes Wesen – das mit Abstand größte – mit rötlich braunem Fell und riesigen, schneeweißen Stoßzähnen entdeckt. Als er auf Zehenspitzen an dem Kopf vorbeiging, begriff er, dass es sich um ein Mammut handelte.
Ein japanischer Koch lächelte sie von seinem Rollwagen aus an. »Sashimi?«
Craig wollte gerade dankend ablehnen, als ihn Vince unterbrach.
»Toro«, sagte er und hielt zwei Finger hoch.
Der Koch reichte ihnen zwei schwarze Teller und häufte Fisch darauf. Die Stücke waren grell orange und mit feinen weißen Fettstreifen durchzogen. Craig nahm sich Stäbchen vom Wagen und kostete zaghaft. Das Essen schmolz in seinem Mund, überzog seine Zunge mit salzigem Öl. Er schloss die Augen, erschrocken über das Maß an Geschmacksreichtum.
»Heilige Scheiße«, sagte er. »Wie kann das so verdammt gut sein?«
»Ist schon ein schönes Leben hier oben«, sagte Vince. »Schade, dass du noch im Siebzehnten hockst.«
»Mir gefällt’s im Siebzehnten.«
»Haben die immer noch den alten Snackautomaten? Mit den abgepackten Cupcakes?«
»Ja«, sagte Craig und lächelte. »Hab erst heute Morgen einen gegessen.«
»Die Dinger schmecken total beschissen.« Vince schenkte sich einen Scotch
Weitere Kostenlose Bücher