In Gottes Namen
…
»Äh, irgendein bestimmtes Model?«
Mit den Achseln zucken, locker bleiben. Als wäre dir alles egal.
Schau dir den Mann an, ein ältlicher Typ, mit fleckiger Stirn und magerem Hals; er scheint erleichtert, ihm gefällt die Antwort.
Leo nennt die Marke, die der andere Typ erwähnt hat: Husky.
»Sicher, kein Problem.« Das macht den Alten noch glücklicher, er klopft auf die Theke, kommt hervorgeschlurft, jetzt viel aufgeräumter, glücklich, strahlend und glücklich. »Natürlich ist die Husky nicht gerade die billigste.«
Folg ihm zur Wand, gut, er ist weg von der Theke, bleib dicht hinter ihm, und weil er gesagt hat , Husky ist nicht die billigste, frag ihn, welche die billigste ist.
»Die billigste? Das ist, um ehrlich zu sein, auch die älteste.« Der Mann nickt in Richtung Wand. »Ich hab hier eine Burly 380, die ist gut für Gebüsch und kleinere Bäume. Hat etwa zehn Jahre auf dem Buckel.« Er legt die Hand auf eine weitere Säge. »Das hier ist eine Trim-Meter 220. Hat schon ein paar Schrammen. So um die fünfzehn Jahre alt. Das sind meine beiden ältesten. Wozu brauchen Sie die Säge?«
Das Gleiche hat ihn der andere Typ auch gefragt.
»Ich meine, was wollen Sie damit sägen? Büsche, Äste, solches Zeug?«
Einfach nicken.
»Die beiden hier kann ich Ihnen jeweils für fünfzig geben«, sagt der Mann.
Zuck mit den Achseln, frag ihn was, sag irgendwas -
Welche empfehlen Sie? Welche empfehlen Sie?
Aber die Worte kommen nicht richtig raus.
Der Mann legt Leo die Hand auf den Arm, als wolle er einem Behinderten helfen.
Leo zuckt zurück und dreht sich abrupt nach rechts.
Der Mann zieht die Hand zurück. Seine Lippen öffnen sich, und sein Blick huscht davon. Langsam beginnt er zurückzuweichen. »Okay, Sir, also … ich sag Ihnen was, ich … ich hab hinten was im Lager, das noch billiger ist.«
Leo schüttelt den Kopf.
Der Mann erstarrt, sieht Leo kurz in die Augen, dann rüber zur Theke.
»Nehmen Sie sich, was immer Sie möchten«, sagt er. »Bitte.«
Leo läuft es kalt den Rücken runter. Er öffnet und schließt die Hände. Betrachtet den ältlichen Mann.
»Ich will«, versucht es Leo. »Ich will … es nicht tun.«
Erledige es schnell, benutz die Hände, kein Blut, knacksknacks.
Such den Laden nach Kameras ab. Hat jemand zugeschaut? Keine Zeit. Zerr ihn durch die Tür mit der Aufschrift NUR FÜR PERSONAL und schieb ein paar Kisten vor den Körper, hinten in der Ecke. Geh zur Eingangstür, dreh das Schild auf GESCHLOSSEN, geh zurück zum Personalraum und gib dem Kerl den Rest.
Schnapp dir die Trim-Meter von der Wand, öffne die Tür, die Glocke bimmelt Auf Wiedersehen. Er schafft es gerade noch zu seinem Wagen, bevor die Magenschmerzen ihn überwältigen.
McDermott hebt das Kinn aus der Handfläche, als Paul Riley mit seiner Geschichte fertig ist. Stoletti, neben ihm, hat sich gelegentlich was notiert, aber McDermott beobachtet lieber. Wenn man schreibt, entgehen einem wichtige Dinge.
Stoletti hat die Gesprächsführung übernommen, obwohl es im Moment eher den Eindruck macht, als hätte Riley sie an sich gerissen. Stoletti hat darauf gedrängt, die Befragung zu leiten. Sie hatte mit Riley noch eine Rechnung offen.
So wie sie es McDermott heute Morgen geschildert hat, hat Riley vor ein paar Jahren einen Mordverdächtigen verteidigt, der unter die Zuständigkeit der Major Crimes Unit fiel, für die Stoletti damals arbeitete. Offensichtlich hatte Riley den ermittelnden Kriminalbeamten, einen Mann namens Cummings, vor Gericht gründlich demontiert. Er hat ihn in Stücke zerlegt wie ein billiges Modellflugzeug, waren Stolettis Worte. Cummings wurde degradiert, als Rileys Mandant freigesprochen und ein Verantwortlicher dafür gesucht wurde. Offensichtlich war Cummings eine Art Mentor für Stoletti, und daher hegt sie bis zum heutigen Tage keine allzu freundschaftlichen Gefühle für den verehrten Mr. Riley.
McDermott selbst fand ihre Feindseligkeit gegenüber Riley bisher eher amüsant, doch jetzt könnte sie zu einem echten Problem werden. Denn inzwischen hat man Paul Rileys Fingerabdrücke auf der Brechstange gefunden, mit der Amalia Calderons Schädel zertrümmert wurde.
Riley, mit seiner Story am Ende, blickt die beiden Cops an. Stoletti notiert etwas auf ihrem Block. McDermott braucht einen Moment, um die Sache in Ruhe zu durchdenken.
»Ersparen wir uns das Herumreden um den heißen Brei«, sagt Riley. »Wer auch nur eine Sekunde glaubt, ich hätte das Mädchen getötet,
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