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In jenem Sommer in Spanien

In jenem Sommer in Spanien

Titel: In jenem Sommer in Spanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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fragte Gabriel mit einem Lächeln, das ihr einen Schauer über den Rücken jagte. „Soll ich mich so verhalten, wie es heutzutage üblich ist, und Cristobel trotzdem heiraten?“ Natürlich kam das für ihn überhaupt nicht infrage, aber er wollte sehen, wie Alex darauf reagierte. „Als meine Ehefrau wird sie einen enormen Einfluss auf alle Entscheidungen haben, die Luke betreffen. Wie würde dir das gefallen?“
    Gar nicht, war das Erste, was Alex dazu einfiel. Die Vorstellung, dass Cristobel eine Vorbildrolle bei ihrem Kind übernehmen könnte, kam einem Horrorszenario gleich, das noch verschärft würde, wenn Gabriel irgendwann seinen Sohn nicht nur an ein paar Nachmittagen, sondern auch übers Wochenende mitnehmen wollte.
    „Und natürlich werden auch meine Eltern etwas von ihrem Enkel haben wollen. Sie leben in Spanien. Es könnte sein, dass Luke seine Ferien manchmal dort mit Cristobel verbringen würde …“
    „Wie bitte? Ich soll ohne mein Kind Urlaub machen?“
    „Dann sag du mir mal, wie du dir das Ganze vorstellst!“
    Alex warf ihm einen bösen Blick zu. „Was glaubst du wohl, wie ich mir dabei vorkomme, wenn du die Frau, die du liebst, verlässt, nur weil wir vor ein paar Jahren nicht richtig verhütet haben?“
    Gabriel wollte sich nicht in ein Gespräch über seine Gefühle für Cristobel verwickeln lassen. Wenn Alex es bereits schwerfiel, die enorme Großzügigkeit seines Angebots zu erkennen, dann würde sie bestimmt nicht verstehen, warum er eine Zweckehe mit Cristobel eingehen wollte.
    „Du solltest eine gewisse Achtung für jemanden aufbringen, der bereit ist, das Richtige zu tun“, sagte er schließlich. „So wie ich würden nicht viele handeln.“
    „Und du solltest die Meinung einer Frau akzeptieren, die einen Heiratsantrag ablehnt und auf das damit einhergehende süße Leben verzichtet, weil sie Prinzipien hat. So würden ebenfalls nicht viele handeln.“
    Beinah wäre Gabriel richtig ärgerlich geworden. Was bildete Alex sich eigentlich ein? In welcher Traumwelt lebte sie? Andererseits nahm sie unter all den Frauen, die er kannte, eine besondere Stellung ein, und das nicht nur, weil sie die Mutter seines Sohnes war. Alex war streitbar, und es beeindruckte ihn, dass sie sich so gar nicht von seinem Geld blenden ließ. Je mehr er jetzt auf seine Lösung der Problematik pochen würde, desto mehr würde Alex sich zurückziehen. Aber er würde schon noch seinen Willen bekommen. Den bekam er immer …

4. KAPITEL
    Alex erfuhr von den Ereignissen hinter den Kulissen erst, als sie drei Tage später die Tageszeitung aufschlug, die Überschriften überflog und sich dann hinsetzte, um sich bei den Klatschspalten zu entspannen. Das war ihr die liebste Zeit am Tag. Luke war nach zahlreichen Gutenachtgeschichten endlich eingeschlafen, und sie saß mit einem Glas Wein über ihrer Lektüre im Wohnzimmer, während im Hintergrund der Fernseher beruhigend lief.
    Es beschäftigte Alex, dass sie nur noch an Gabriel denken konnte, er sich dagegen seit ihrem abendlichen Gespräch nicht mehr gemeldet hatte. Zunächst vermutete sie noch, er müsste die Sache erst einmal verdauen und überlegen, was er als Nächstes tun sollte. Aber mittlerweile ging sie allmählich davon aus, dass er sich einfach aus dem Staub gemacht hatte.
    Dabei versuchte sie sich einzureden, dass es für sie keinen Unterschied machen würde. Schließlich hatte sie auch die letzten fünf Jahre ohne Gabriel gelebt. Jetzt war sie froh, dass sie Luke nichts von ihm erzählt hatte. Sie redete sich sogar ein, dass es gut gewesen sei, Gabriel noch einmal getroffen zu haben, weil sie damit alle Gedanken über das „was wäre wenn …“ ad acta legen konnte. Endlich wusste sie, was für ein Mensch er wirklich war: jemand, der in schwierigen Situationen das Richtige sagte, dann aber so schnell wie möglich in der Versenkung verschwand. Mit anderen Worten ein Mann, auf den sie gut verzichten konnte.
    Dass es ihm trotzdem gelang, ihr unter die Haut zu gehen und ihr wieder einmal schlaflose Nächte zu bereiten, machte sie wütend. Und diese Wut war kurz davor, sich Bahn zu brechen, als ihr Blick auf folgende Schlagzeile fiel:
    Gabriel Cruz löst Verlobung mit Cristobel Rivera
    Alex brauchte ein paar Sekunden, bevor sie lesen konnte, was im zugehörigen Artikel als Ende einer perfekten Verbindung und Skandal des Jahres behandelt wurde. Sie schaltete sogar den Fernsehapparat aus, um sich ganz auf den Text konzentrieren zu können, der fast die

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