In jenem Sommer in Spanien
Guten gewendet hat und unser Junge endlich glücklich ist. Als Mutter werden Sie verstehen, dass man sich das für sein Kind am meisten wünscht.“
Alex errötete und fragte sich beschämt, wie diese charmante Frau wohl reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass das Glück ihres Sohnes eigentlich nicht Teil der Vereinbarung war.
„Cristobel ist nicht die Richtige für Gabriel gewesen.“ Maria lachte, als Luke stehen blieb und sie angrinste, wodurch er noch mehr aussah wie Gabriels kleines Abbild.
Alex sagte nichts zu Marias romantischen Vorstellungen vom Liebesleben ihres Sohnes.
„Sie dagegen … Bei Ihnen, meine Liebe, wusste ich sofort … Eine Mutter spürt so etwas.“
„Was meinen Sie?“
Doch in diesem Moment kamen die Männer in den Garten und wollten gleich alles Mögliche über Luke wissen.
Nachdem alle wieder hineingegangen waren, sagte Maria zu Alex: „Sie müssen müde sein.“
Und sie hatte recht. Gegessen hatten sie bereits im Flugzeug, und Alex wünschte sich nichts sehnlicher als ein heißes Bad und eine ruhige Nacht.
„Das Gepäck wurde bereits nach oben gebracht. Wenn Sie nichts dagegen haben, Alex, würden mein Mann und ich unseren Enkel gerne ins Bett bringen. Wir haben einige englische Kinderbücher gekauft …“
Alex sah zu ihrem Jungen hinunter, der nach seinem Nickerchen im Flugzeug immer noch hellwach war. Es würde zahlreicher Geschichten bedürfen, bis er schlief. Doch während sie noch zögerte, erklärte Gabriel seinen Eltern, dass Luke nichts lieber hätte.
Lächelnd hielt Maria ihrem Enkel die Hand hin. „Wir haben auch dein Zimmer so hübsch wie möglich eingerichtet …“ Sie sah zu Alex. „Ich hoffe, Sie sind auch einverstanden, dass wir ihn ins Bett bringen?“
Alex nickte und genoss das angenehme Gefühl, willkommen zu sein … mehr noch, mit offenen Armen aufgenommen zu werden. Sie überlegte, was Maria vorhin im Garten wohl gemeint hatte, war aber zu müde, um sich länger den Kopf darüber zu zerbrechen.
„Natürlich haben wir Luke im blauen Zimmer untergebracht, direkt neben Ihnen.“
„Du schläfst ja schon fast im Stehen ein“, sagte Gabriel jetzt amüsiert zu Alex. Zögerlich sah er zu seinem Sohn hinunter und überlegte, wie der Kleine wohl reagieren würde, wenn er ihn jetzt auf den Arm nahm. Dann riskierte er es, und Luke belohnte ihn mit einem Lächeln. Gabriel lächelte zurück und warf seinen Sohn in die Luft, um ihn dann so lässig wieder aufzufangen, als sei er leicht wie eine Feder. Luke bettelte kreischend um mehr.
Bisher hat es in seinem Leben keine männliche Bezugsperson gegeben, dachte Alex, während sie Vater und Sohn beobachtete. Sie war Single, seitdem Gabriel sich von ihr getrennt hatte. Natürlich hatten sich Männer für sie interessiert, aber sie war immer viel zu sehr damit beschäftigt, für sich und Luke den Lebensunterhalt zu verdienen. Doch wenn sie ganz ehrlich war, hatte es niemanden gegeben, der Gabriel das Wasser reichen konnte. Dennoch machte es ihr jetzt Angst, dass er wieder Teil ihres Lebens sein sollte.
Gabriel beendete das kleine Spiel mit Luke und ließ ihn herunter. Maria und Antonio hatten es sehr genossen, den beiden zuzusehen.
„Und jetzt alle ins Bett!“ Maria scheuchte sie die herrliche Treppe hinauf, die sich auf halber Höhe gabelte und zu den verschiedenen Flügeln des großen Hauses führte.
Während Alex den anderen nach oben folgte, hatte sie zum ersten Mal seit ihrer Ankunft die Muße, ihre neue Umgebung richtig in Augenschein zu nehmen. Trotz seiner Größe wirkte das Haus sehr gemütlich. Überall lagen dicke Teppiche. Die Wände schmückten zahlreiche Gemälde und vermittelten sofort den Eindruck, dass hier bereits viele Generationen derselben Familie gelebt hatten. Es war komisch, sich vorzustellen, dass Gabriel hier aufgewachsen war und ihn jeder von Kindesbeinen an aus der Boulevardpresse kannte. Hatte er deshalb nicht widerstehen können, sich kurzfristig eine andere Identität zu geben? War die Aussicht, einmal ein Unbekannter zu sein, für ihn genauso faszinierend wie für einen Niemand der Ruhm?
Als Maria die Tür zu Lukes Zimmer und gleich darauf die des angrenzenden Raumes aufstieß, blinzelte Alex überrascht. Das Zimmer, in dem sie schlafen sollte, war riesig und wurde von einem antiken Himmelbett beherrscht. Auch die anderen geschnitzten Eichenmöbel waren sehr beeindruckend: der große Frisiertisch, der Wandschrank mit Spiegeltüren, in denen sie sich sehen konnte, während sie
Weitere Kostenlose Bücher