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In jenem Sommer in Spanien

In jenem Sommer in Spanien

Titel: In jenem Sommer in Spanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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das?“
    „Ich pflege mich nicht zwischen Tür und Angel zu unterhalten.“ Kalt lächelnd stieß Cristobel die Tür auf und ging an Alex vorbei ins Haus.
    Natürlich hätte Alex ihr den Eintritt verweigern können. Sie war fast zwanzig Zentimeter größer als die kleine zarte Blonde. Größer, ja, und stärker auch, aber es mangelte ihr an der notwendigen Aggressivität.
    Und so leckte sich Alex anderthalb Stunden später ihre Wunden, hatte aber eine Entscheidung getroffen.
    Erstaunlich eigentlich, dass sie bisher den Gedanken an Gabriels Exverlobte so effektiv verdrängt hatte. Sie wusste auch nicht, was man in der Klatschpresse über sie schrieb. In den vergangenen Wochen hatte Alex überhaupt keine Zeitung gelesen, sondern sich in ihren Kokon eingesponnen. Abgesehen von dem gelegentlich aufflackernden Bewusstsein, dass am Ende die Realität auf sie wartete, war es ihr gelungen, alles von sich zu schieben, was sie von ihrer Glückseligkeit abgelenkt hätte.
    Cristobels plötzliches Erscheinen hatte das grundlegend geändert.
    Alex wusste nicht, wohin die Spanierin nach ihrer Unterhaltung gegangen war, und es war ihr auch egal. Sie wollte das blonde Busenwunder einfach nur loswerden. Cristobel hatte ihr schmerzhafte Dinge erzählt: dass sich Gabriel nur aus einem übertriebenen Pflichtgefühl heraus wieder mit ihr eingelassen habe und sein Herz immer noch ihr, Cristobel, gehöre, und dass sie ihn zurückbekäme, sobald dieses Familiengetue langweilig würde.
    „Sie mögen glauben, dass Sie gewonnen haben“, meinte sie am Ende und musterte Alex abschätzig, „aber das haben Sie nicht. Sie werden ihn nicht halten können, dafür besitzen Sie nicht die Klasse und sehen auch nicht gut genug aus. Der fehlende Verlobungsring ist Beweis genug. Ein Mann wie Gabriel mag der Tradition verbunden sein, aber auf Dauer mit einer Frau auf Familie machen, die ihm eigentlich egal ist, wäre einfach nicht sein Stil. Sie mögen ein bisschen Spanisch können, aber wie die spanischen Männer ticken, müssen Sie noch lernen, besonders einer wie Gabriel.“
    Alex stöhnte laut auf, als sie sich im Bett an das Gespräch mit Cristobel erinnerte.
    Sie fragte sich, ob deren letzte Bemerkung der eigentliche Anstoß dafür gewesen war zu sagen, sie habe Gabriels Antrag schließlich angenommen und trage nur noch keinen Ring, weil er gar nicht mehr damit gerechnet hatte.
    „Wir werden heiraten, sobald ich nach England zurückkehre.“ Beinah hätte sie noch hinzugefügt, dass sich Gabriel unsterblich in sie verliebt hatte. Aber so eine ungeheure Lüge wollte sie selbst dieser Cristobel nicht auftischen.
    Jetzt musste Alex sehen, wie sie mit ihrer Notlüge klarkam. Cristobels wutverzerrtes Gesicht war es auf jeden Fall wert gewesen. Aber darüber hinaus glaubte Alex beinah, dass sie ohnehin bereits an dem Punkt angekommen war, seinen Antrag anzunehmen.
    Sie drehte sich auf die andere Seite, hellwach, und spürte einen kleinen Funken Hoffnung. Bisher hatte sie immer nur das Schlechteste mit Gabriels Heiratsantrag verbunden. Aber sie liebte ihn, und er fühlte sich zweifellos zu ihr hingezogen. War es da nicht möglich, dass auch er ihre Liebe irgendwann erwiderte? Und wenn sie sich bemühte, weiterhin attraktiv für ihn zu bleiben, würde er dann wirklich mit einer anderen Frau schlafen? Waren Männer nicht Gewohnheitstiere? Aber nein, für Gabriel traf das sicher nicht zu.
    Gleich morgen wollte sie nach London reisen und ihm ihre Entscheidung mitteilen. Doch das Einschlafen fiel ihr schwer, weil sie sich überlegte, wie Gabriel wohl auf ihre Eröffnung reagieren würde. Zufrieden, weil er den Deal in seinem Sinne abschließen konnte? Oder überglücklich, weil er unsterblich in sie verliebt war? Bei diesem doch sehr unwahrscheinlichen Szenario musste sie unwillkürlich lächeln.
    „Ich will nicht zurück nach London“, maulte Luke, als Alex ihn am nächsten Tag durch die Personen- und Gepäckkontrolle am Flughafen zog. Diesmal kein Privatjet. Schließlich wollte sie Gabriel überraschen.
    „Gleich siehst du deinen Dad wieder. Freust du dich denn gar nicht darauf?“, fragte sie, um Luke abzulenken. Der Kleine hatte einen unglaublichen Eifer entwickelt, alles über seinen Vater herauszufinden. Das endete dann immer in Lobeshymnen auf den ohnehin schon tollsten, besten, stärksten, größten Dad der Welt. Und irgendwie musste ihm Alex da recht geben. Im Vergleich zu den anderen Vätern … Nun, bei Kindergartenfesten hatte sie schon so

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