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In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
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sodass sie alle in die gleiche Richtung zeigten. Das beste Porzellan stand auf dem Tisch, und Gloria Cross trug einen Traum aus blassgrünem Chiffon mit einer kurzen Seidenjacke darüber.
    Nur für den Fall, dass der fragliche Herr noch nicht gegangen war, hatte sich Honey Mühe gegeben, so unattraktiv wie möglich auszusehen. Sie hatte ein Paar abgewetzte Jeans angezogen, dazu einen schwarzen Pullover und eine Pop-Art-Weste, auf deren Rücken in Pailletten die Buchstaben »Don’t you think I’m sexy?« prangten. Das Haarhatte sie im Nacken mit einem Gummiband zusammengefasst. Ein echter Widerspruch zu dem, was auf der Weste stand, denn Gummibänder waren sicher nie sexy gewesen.
    »Du siehst toll aus, Mutter. Eigentlich ein Wunder, dass er nicht dich auf ein Rendezvous eingeladen hat, anstelle deiner langweiligen, völlig uneleganten Tochter.«
    Auf diese Schmeicheleien fiel ihre Mutter nicht herein. Sie schmollte weiter. Das Geschirr und das Tablett mit den Scones, der Sahne und der Erdbeerkonfitüre wurden mit viel Geklirr auf einen Teewagen geladen und in Richtung Küche gerollt.
    Der Mund ihrer Mutter war zu einem gemeinen kleinen Schmollen verzerrt, und ihre Augen blitzten wütend.
    »Tut mir leid, aber ich hatte noch zu tun«, sagte Honey.
    Ihre Schuldgefühle gewannen Oberhand. Sie versuchte, die Wogen zu glätten. »Bekomme ich nicht mal eine Tasse Tee und einen Scone mit Sahne?«
    Gloria Cross donnerte das Teetablett auf den Küchentisch und fuhr zu ihr herum.
    »Hannah! Ich tue mein Bestes für dich. Ich habe doch immer nur dein Glück im Sinn. Malcolm Porter wäre der ideale Gatte für dich gewesen. Ein freundlicher, ehrlicher, hart arbeitender Mann, der sich gut um dich gekümmert hätte. Wenn du es richtig angestellt hättest, du hättest Ehefrau Nummer vier werden können.«
    »Der hatte schon drei?«
    Ihre Mutter tat diesen Einwand leichthin ab. »Unglückliche Umstände.«
    »Die sind alle drei gestorben?«
    »Ertrunken.«
    Honey schluckte. »Alle?«
    »Unglückliche Umstände, aber ja, alle sind ertrunken.«
    »Nicht zufällig in der Badewanne?«
    Ihre Mutter schaute sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Natürlich nicht. Die eine hatte Schwindelanfälle. Die ist in eine Pfütze gestürzt. Die zweite hat beimSchwimmen im Meer Krämpfe bekommen. Und ich glaube, die dritte ist in einen Kanal gefallen.«
    »Na toll. Wenn ich je mit dem was anfange, weiß ich, dass ich mich von Wasser aller Art tunlichst fernhalten sollte.«
    »Jetzt bist du albern.«
    »Nein, ich habe nur einen ausgeprägten Überlebensinstinkt.« Sie runzelte die Stirn. »Hat die Polizei irgendeinen dieser Todesfälle näher untersucht?«
    »Natürlich nicht! Das waren unglückliche Umstände.«
    Der Nachmittag war ohnehin völlig verdorben, also hatte es keinen Zweck, noch unnötig lange hier herumzuhängen. Honey warf sich die Schultertasche über, zerrte das Gummiband aus ihren Haaren und ging. Sie spazierte durch die Stadt, einerseits um einiges erleichtert, andererseits ein wenig schuldbewusst. Wahrscheinlich hatte ihre Mutter wirklich ihr Bestes im Sinn, konnte oder wollte einfach nicht einsehen, dass ihre Tochter ihre eigene Meinung hatte – und ihren eigenen Geschmack in Sachen Männern.
    Es fing gerade an zu regnen, aber das störte Honey nicht. Ihre Slipper wurden nass, weil sie absichtlich durch die Pfützen stapfte. Es störte sie nicht im Geringsten.
    Es war harte Arbeit, in einer der schönsten Städte der Welt ein eigenes Hotel zu führen, doch es machte auch Riesenspaß. Na gut, sie verdiente damit nicht gerade Millionen, doch das war ihr egal. Sie war unabhängig, und darauf kam es an.
    Eine Autohupe ließ sie zusammenfahren. Ein Wagen fuhr neben ihr an den Bordstein. Sie war es gewohnt, dass Leute, die sie kannten, neben ihr hielten und ihr anboten, sie mitzunehmen.
    Mit erfreutem Lächeln wandte sich um, um zu sehen, wer es diesmal war. Sie erkannte das Auto nicht. Genauso wenig den Fahrer.
    Lautlos öffnete sich das Fenster auf der Beifahrerseite.
    »Kann ich Sie mitnehmen?«
    Die Zähne des Mannes strahlten weiß, die Gesichtszügewaren fein gemeißelt. Honey zermarterte sich den Kopf, ob sie ihn oder das Auto schon einmal gesehen hatte. Irgendwie kam ihr beides vage bekannt vor. Das Auto war ein blauer Bentley. Leute aus ihrem Bekanntenkreis fuhren keinen Bentley. Außer Casper, überlegte sie. Ich bin sicher, der hat einen.
    Der Mann hinter dem Lenkrad lehnte sich zur ihr herüber. »Ich denke, ich

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