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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Michi! Er wurde von der Schwester einem genauen Verhör unterzogen, was er bei Mamsell getan hatte.
    „Vor allem gut gegessen“, beteuerte er. „Mensch, Steffi, was da alles auf den Platten lag! Ich habe gefuttert, bis ich nicht mehr konnte.“
    „Und weiter?“
    „Bazi habe ich ihr gezeigt. Sie fand ihn auch süß.“
    Mamsell und einen Hund süß finden! Diese Vorstellung war so komisch, dass Sabine laut lachte – so laut, dass Frau Theobald, die vorbeiging, aufmerksam wurde.
    „Nanu?“ Sie sah ein fremdes Kind. „Besuch?“
    Da brach Steffi in Tränen aus. Denn mit einem Mal fiel ihr ein, dass sie ja die Eltern anrufen musste. „Ach, bitte, Frau Theobald“, fragte sie, „darf ich schnell mal nach Hause telefonieren?“
    „Warte noch, Steffi ...“, rief Michi. Aber die Schwester war schon auf und davon.
    Frau Theobald wusste nicht, was sie von dem merkwürdigen Benehmen der drei Kinder halten sollte. Denn auch Sabine war plötzlich sehr unruhig. „Wer bist du?“, fragte sie das fremde Mädchen.
    „Michi.“
    „Und weiter?“
    „Michi Wagner.“
    „Steffis Kusine?“
    „Nein, ihr Bruder.“ Frau Theobald zu beschwindeln gelang nicht einmal Michael.
    „Ihr Bruder? Komm einmal mit, und du, Sabine, suchst Steffi und bringst sie auch in mein Zimmer.“
    Sehr kleinlaut ging Michi hinter ihr her. Er wusste zwar nicht, dass dies die Direktorin war, aber ihre bestimmte Art flößte ihm einfach Respekt ein.
    „Jetzt erzähl mal“, forderte sie Michi auf, als er ihr gegenübersaß.
    Der kleine Junge erzählte getreulich alles, auch dass er in Latein eine Sechs geschrieben hatte und sich vor der Strafe seines Vaters fürchtete. „Ich war froh, dass Steffi die Eltern gestern Abend nicht erreicht und mich hier behalten hat.“ Dabei stand er auf und holte seinen Schützling aus dem Bündel, das er die ganze Zeit mitschleppte. Er hielt ihn Frau Theobald hin und fragte: „Ist er nicht lieb?“ Sie hatte Mühe, ernst zu bleiben.
    Zweimal hatte es zaghaft an die Tür geklopft, jetzt rief sie laut: „Herein!“ Eine verweinte, unglückliche Steffi erschien, hinter ihr Sabine.
    „Na, Steffi, du hast wohl schon von deinen Eltern gehört, wie unverantwortlich du gehandelt hast?“ Steffi nickte. „Also will ich nicht mehr davon reden. Kommt dein Vater?“ Steffi nickte und Michi wurde ein paar Zentimeter kleiner. „Dann soll dein Bruder sich schnell umziehen, damit euer Vater nicht auf ihn warten muss. Kopf hoch, Michi! Jetzt musst du gerade stehen für die Sechs in Latein und ebenso für dein Ausreißen.“
    Sie nickte den dreien zu und die liefen schleunigst ins Turmzimmer.
    Es dauerte noch über eine Stunde, bis Herr Wagner erschien. Er machte nicht viele Worte. Zu Steffi sagte er nur: „Was deine Mutter heute Nacht durchgemacht hat, kannst du dir nicht vorstellen. Und das wäre nicht nötig gewesen, hättest du nur einen Funken Verantwortungsgefühl besessen. Und du, Michael“, fuhr er fort, „hast für die nächsten Wochen keine Erlaubnis, nach Hause zu kommen. Vor Weihnachten brauchst du dich bei uns nicht mehr blicken lassen. Deinen Hund nehme ich mit. Der soll unter deinem Leichtsinn nicht leiden. Wie man dich in der Schule bestrafen wird, weiß ich nicht.“
    Das war ein schlimmes Ende für die zwei. Michi nahm seine Strafe leichter, weil wenigstens Bazi in Sicherheit war. Steffi plagte sich länger mit ihrem schlechten Gewissen. Sie schrieb schließlich ihrer Mutter und bat sie um Verzeihung. Daraufhin schrieb ihre Mutter ihr einen so lieben Brief, dass Steffi ein Stein vom Herzen fiel.

Zwei schmoren in ihrem Ärger
     
    „Wäre es nicht so kindisch, könnte man heulen über euch beide“, sagte Carlotta eines Abends zu ihren beiden Freundinnen Bobby und Jenny, die wieder einmal mit verstocktem Schweigen ins Bett gingen. „Ihr benehmt euch wie Erstklässlerinnen. Nie hätte ich euch für so blöd gehalten.“
    Was war geschehen? Am Morgen nach der großen Geburtstagsfeier ging Frau Jenks in den Gemeinschaftsraum ihrer Klasse. Die Mädchen hatten am Abend recht ausgelassen zusammengesessen, besonders weil das Kollegium bei Mamsell feierte und so außer Sicht war.
    Natürlich!, dachte Frau Jenks, so ungefähr habe ich es mir vorgestellt! Da standen Stühle und Tische wild durcheinander, Teller, Becher und leere Flaschen lagen in den Ecken oder waren noch auf den Tischen. Der Boden war voller Krümel. Schallplatten waren verstreut. Wahrscheinlich hatte die Bande ein richtiges Fest veranstaltet,

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