Ina: Der Konflikt (German Edition)
aufeinander und atmete mehrfach tief durch. „Revo nicht wahr?“ Demir konnte nachvollziehen, dass er ihr nicht antwortete. „Du wirst uns jetzt zu unserem Jäger bringen Revo. – Ich rate dir, dafür zu sorgen, dass wir unbehelligt dort hinkommen. Sonst werde ich wütend.“ Der arme Revo fragte sich sicher gerade dasselbe wie Demir. – Was war sie jetzt, wenn nicht wütend? Einer der beiden Dolche flog, sich um die eigene Achse drehend, hoch über Ina’s Kopf, dass sie ihn danach am Schaft auffangen konnte. Revo’s erschrockene Augen folgten diesem kurzen Schauspiel, bis sie ihm die Spitze der Klinge neben das Auge drückte: „Ich brauche nur das Revo. – Willst du es behalten?“ Dabei veränderte sie die Position der Klinge, als wollte sie ihm das Auge ausstechen und liess das scharfe Metall seine Haut ankratzen, dass ein einziger Tropfen Blut heraus trat. „Ja!“
„Ja was Revo?!“
„Ich bringe euch hin“, quieckte er. Es war erschreckend, dass ein solcher Mann Angst vor Ina hatte. Ebenso erschreckend fand Demir, was hier gerade geschah, weil er es nicht verstand. „Revo“, Ina flüsterte unheilvoll: „Betrüg mich nicht Revo.“ Dann warf sie Achri den Betäuber zu und Decha den anderen Dolch, obwohl der schon einen hatte. – Faszinierend, dass sie ihm die Katzen anvertraute statt einer Waffe. Irgendwann würde er das mit ihr besprechen müssen. Aber jetzt schien der falsche Moment dafür zu sein. „Gehen wir“, ihre Stimme klang auf einmal heiter, was Demir einen weiteren Schrecken einjagte. „Miss No…“
„Schsch. – Später Demir. Später.“ Es klang als würde sie zu einem Kind sprechen. „Würden sie mir bitte behilflich sein, Kapitän Decha?“ Der tumanische Offizier wartete das Einverständnis seines Botschafters ab, ehe er ihr zur Hand ging und ihr half, den Gefangenen auf die Beine zu stellen. Revo blutete aus Nase und Mund. Wahrscheinlich hatte Ina ihm die Nase gebrochen und einen Zahn rausgeschlagen, als ihr Fuss sein Gesicht traf. Diese Gelenkigkeit war beeindruckend. Auf dem Korridor gingen sie nach Rechts und schon nach der ersten Abzweigung, begegneten sie jemandem. Es war Ina, die ihn niederschoss ohne darüber nachzudenken. Dann sah sie über ihre Schulter zurück und fauchte Achri an: „Schiessen!“ Ja. Achri hatte den Betäuber bekommen. Es dauerte eine Sekunde bis Demir begriff, woher Ina einen Betäuber hatte. – Es war der, den sie von ihrer ersten Flucht hatte. Und das löste nun die Frage aus, wieso sie von Neven’s Schiff flohen. Alles ging so verdammt schnell, dass Demir mit seinen Gedanken gar nicht mitkam. Das einzig beruhigende war, dass die Tuma es ebenso wenig wussten und ihr unwissend folgten. Als sich der Fahrstuhl vor ihnen öffnete stand ihnen eine Frau gegenüber, die gar nicht begriff was mit ihr passierte, als sie bewusstlos zu Boden ging. Ina griff in Revo’s Genick und drückte sein Gesicht vor den Augenscanner: „Wohin Revo?“
„Deck fünf“, nuschelte er missmutig und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Die Spur die Ina hinter ihnen zurück liess, würde nicht lange unbemerkt bleiben. Achri übergab den Betäuber an Decha und nahm seinen Platz an Ina’s Seite und somit hinter Revo ein, damit sein Kapitän ihnen den Weg frei machen konnte. Insgesamt schritten sie über drei weitere bewusstlose Personen, ehe sie den Jäger erreichten mit dem sie zu Neven’s Schiff gekommen waren. Wieder wurde Revo’s Kopf vor den Augenscanner gedrückt, dass sich die Luke öffnete. „Kommt er mit?“ Fragte Decha mit militärischer Fassung. Ina schien abzuwägen, ob sie einen Gefangenen brauchte. Eine Geisel zur Sicherheit. „Starten sie den Antrieb. – Rein!“ Decha übergab den Betäuber wieder Achri und ging nach vorne, um wie befohlen den Antrieb zu starten und zu prüfen, ob sie überhaupt noch irgendwohin fliegen konnten. Demir schob die Tasche mit den Katzen unter einen Sitz und begab sich auf den anderen Pilotensitz neben Decha. – Alle Systeme starteten einwandfrei. Die Energiezellen waren aufgeladen. „Miss?“ Ina blickte an Achri vorbei zu Demir, als würde sie überlegen ob sie hier bleiben wollte. Dann stiess sie Revo von sich weg, dass er stürzte und schloss die Luke des Jägers, übernahm Demir’s Platz und löste den Jäger vom Schiff. Die notwendige Sicherheitsdistanz war noch nicht erreicht, als Ina das Maximum aus dem Antrieb heraus holte und Kurs auf den Raum der neutralen Vereinigung einschlug. „Was genau tun wir
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