Ina: Der Konflikt (German Edition)
lange: „Ihr Protegé, Ina Norak, sie vertrauen ihr noch?“ Sebiha drehte seinen Kopf zur Seite. Hatte er nicht alles erwähnt? Ina hatte alles Erdenkliche getan was von ihr erwartet wurde. Alles für Seran. „Selbstverständlich. Sie hat Seran treue Dienste erwiesen.“ Die Vorsitzende hob ihr Kinn wieder an: „Vielleicht zu viele Dienste? Die Koordinaten unserer Schiffe, die in die Pufferzone geflogen sind und Verrat, kombiniert mit der Flucht zweier Gefangener. Anerkennend. Aber tat sie es für Seran? Oder hat sie es für die Tuma getan?“
„Für Seran“, gab Sebiha entschieden zurück. Sie hielten einige Sekunden einen intensiven Augenkontakt. „Jeder ihrer Atemzüge ist ein Treuegelübde an Seran.“
„Übertreiben sie nicht! Ich bin erstaunt darüber, dass sie diesem Geschöpf derart viel Vertrauen entgegenbringen. Wo General Nilia, der sie seit vier Jahren finanziert, der Überzeugung ist, sie hätte uns verraten. Sie hätte nur auf eine derartige Gelegenheit gewartet seit Neven Norak uns verraten hat.“ Sebiha schwieg. Er wollte nicht mit ihr über General Nilia's Ansichten streiten. „Nun wir werden sehen auf welche Seite sie sich stellt“, sie nickte ihnen allen zu: „Man wird sie in ihre Quartiere bringen. Ruhen sie sich aus. Wenn sie nicht schlafen können, holen sie sich beim Schiffsarzt ein Schlafmittel. Ein starkes. Ich werde ihre volle Leistungsfähigkeit brauchen, wenn wir es bis zu den Tuma schaffen.“
Ina erwachte alleine in dem Bett. Wo war Demir? Und wie lange hatte sie geschlafen? Mühsam rappelte sie sich auf. Mit einem hämmernden Kopf ging sie aus dem Zimmer. Es war dunkel. Vom Sofa blickten ihr zwei leuchtende Augen entgegen. – Decha, der es sich dort gemütlich gemacht hatte. Aus dem angrenzenden Raum klang Demir’s Stimme – Und Achri’s. „Botschafter Chevrin hatte ein reges Interesse an ihr. – Was ist jetzt ihr Problem?“
„Möchte sie nicht bei der neutralen Vereinigung bleiben?“
„Hier geht es nicht darum was sie möchte. Es geht darum was das Beste für sie ist. Und die neutrale Vereinigung kann sie nicht schützen.“
„Und was ist mit ihnen Botschafter Demir? Kann die neutrale Vereinigung sie schützen?“ Ina schluckte schwer und versuchte zu atmen. – Damit hätte sie rechnen müssen! Sie verliess den Schutz der Dunkelheit, lief gemächlich an den Tisch und setzte sich an dessen Kopf: „Das ist nicht notwendig. Nicht war Demir?“ Die Kälte in ihrer Stimme war nicht zu übertreffen. Achri hatte ihre Anwesenheit ebenso wenig bemerkt wie Demir. „Sie verkaufen mich.“ Es war nicht einmal ein Vorwurf. Wenn Neven es schon getan hatte, wie konnte sie dann von Demir etwas anderes erwarten? „Es ist zu ihrem Besten“, Demir's Stimme war ebenso kühl wie ihre. „Wer sind sie, dass sie sich anmassen, das entscheiden zu können?“
„Ina...“
„Neven wollte bereits mein Bestes! Und was war das?! – Sie werfen mich ins Feuer und springen selbst ins Wasser! – Natürlich musste ich das von ihnen erwarten!“ Und ausgerechnet Neven hatte es ihr vorausgesagt! „Das wird nicht geschehen Demir“, es war Bestimmtheit in ihren Worten, nur ein kleiner Teil davon war Wut. Demir wandte sich ihr zu, holte Luft. „Sie müssen ein Narr sein, wenn sie glauben mich verkaufen zu können!“
„Ich werde nicht mit dir darüber diskutieren.“
„Nein. Wir werden nicht darüber diskutieren Demir! Sie werden eine andere Lösung finden, denn ich werde nicht noch einmal alleine zurückgelassen!“
„Ina! Verflucht! Du kannst nicht zurück nach Seran!“ Er schlug mit seiner Faust auf die Tischplatte und stand dabei auf. Woher stammte seine Wut? Was genau war der Grund dafür? – Dass sie sich nicht verkaufen lassen wollte? „Aber sie können es?! Sie haben Seran ebenso verraten wie ich“, ihre Augen trafen sich. Nun schien er zu begreifen. Er presste seine Augen zusammen: „Das wagst du nicht.“
„Du willst mich verbrennen lassen Demir?! – Ich übergiesse dich mit Öl!“
„Niemand würde dir glauben!“ Ina hörte den Zweifel in seinen Worten. Doch sie fühlte auch ihre aufsteigende Übelkeit, einen stechenden Schmerz in ihrem Kopf. „Dann riskier es“, fauchte sie ihn an. „Nilia wird sich freuen von mir zu hören! Geh nach Seran! Verkauf mich! – Wir werden sehen wem man mehr Glauben schenkt. Einem korrupten Botschafter oder dem Bastard der ohnehin nichts mehr zu verlieren hat!“ Langsam erhob sie sich, streckte ihren Rücken durch und sah auf ihn
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