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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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erfahren. Ansonsten hätte sie nicht einen Botschafter eine volle Stunde warten lassen. „Nein. Bring ihn bitte her.“ Map entfernte sich mit leisen Schritten und Ina’s Aufmerksamkeit ruhte wieder auf den unsympathischen Tönen dieses Vogels. Einige Minuten später vernahmen ihre Ohren die vorsichtigen Schritte eines Mannes. Es musste Sebiha sein. Der Anstand hätte von ihr verlangt sich aufzurichten, aufzustehen und ihn freundlich zu begrüssen. Aber sie hatte nicht vor höflich zu sein. Sebiha sollte merken, dass ihre Wut lange andauern konnte. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Aber er musste es ja nicht gleich erfahren. Er sollte die Möglichkeit haben ihr zu zeigen, wie gross sein Interesse an ihr war. „Miss Ina“ Sebiha sprach leise. Wahrscheinlich dachte er, sie würde schlafen. „Botschafter.“ Er wartete auf eine Einladung von ihr, um sich zu setzen. Aber er wartete vergeblich. Schliesslich setzte er sich ohne Einladung und wartete. „Wollen sie noch eine Stunde warten Botschafter?“ Ihre Stimme war etwas heiser und sehr müde. „Nein Miss Ina.“
„Worauf warten sie dann?“
„Ich versuche herauszufinden was sie mit diesem Verhalten bewirken wollen. – Was in ihrem Kopf vorgeht“, nun sprach er sicherer und in seiner so leichten Art. „Geben sie es auf Botschafter. Heute verstehe ich es selbst nicht einmal.“ Ina hörte eine leichtes Lachen: „Ich wage zu glauben, Miss Ina, dass das sogar wahr ist.“
„Das dürfen sie glauben Sir“, sie richtete sich langsam auf und fing an zu essen: „Was wollen sie Botschafter?“
„Sie haben mich aufgefordert her zu kommen. Und sie wissen was ich will. – Ich will wissen, was sie wollen, Miss Ina“, dabei musterte er sie eindringlich. Betrachtete ihr leicht angeschwollenes Auge. Aber vor allem schien er über ihre dunklen Augenringe verblüfft zu sein. Ja, sie hatte eine lange Nacht hinter sich und sah beschissen aus. „Ich weiss nicht was ich will Sir. Überzeugen sie mich.“ Sebiha lächelte und führte seine Hand zu seinem Mund: „Ich glaube, Miss Norak, sie haben ihre Entscheidung bereits getroffen.“
„Das habe ich Sir. – Aber sie wissen nicht, wofür ich mich entschieden habe und ich habe noch Zweifel an meiner Entscheidung. Es besteht die Möglichkeit, dass ich sie revidiere. Wenn sie mich wirklich in ihrem Dienst haben wollen, dann sollten sie sich also bemühen.“ Sebiha setzte eine verstohlen Maske auf: „Ihre Stimme verrät sie Miss Norak.“
„Meine Stimme, Sir, verrät nur, dass ich die ganze Nacht gefeiert habe und mich bis jetzt noch beherrschen kann.“ Und plötzlich war sich Sebiha seiner Sache nicht mehr so Sicher: „Ich möchte mich bei ihnen entschuldigen Miss Ina. Dafür, dass ich sie nicht nach ihren Interessen gefragt habe und dafür, dass ich das Angebot General Nilia statt ihnen unterbreitet habe.“
„Bitte. Dann tun sie es.“ Sebiha sah sie verblüfft an: „Das habe ich gerade.“
„Nein Sir. Sie sagten, dass sie es tun möchten.“ Er lachte: „Sie geniessen das nicht war?“
„Natürlich Sir. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Botschafter eine ganze Stunde auf mich wartet, um sich entschuldigen zu können.“ Er nickte: „Es tut mir leid Miss Ina. – Es tut mir leid, dass ich mich über sie hinweg gesetzt habe und es tut mir leid, dass Nilia deshalb…“ Ina fiel ihm sofort ins Wort: „Darüber werden wir kein einziges Wort verlieren Sir.“ Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete sie neugierig, forschte in ihrem Gesicht. „Ich akzeptiere Ihre Entschuldigung. Und jetzt können sie mir erklären, weshalb sie mir dieses Angebot machen.“ Sebiha dachte kurz nach: „Sie haben ein Talent. Und eine Ausstrahlung.“ Ina schüttelte ihren Kopf: „Das haben alle Sir. Weshalb ausgerechnet ich? Ich strebe nicht nach so einem Posten und“, nun wurde sie von Sebiha unterbrochen: „Denken sie das sei mir nicht aufgefallen? Das Talent von dem ich spreche besteht aus viel mehr als sie glauben. Es besteht aus zuhören, schweigen können wenn es darauf ankommt, sprechen wenn man dazu Mut benötigt, Kontrolle seines Gegenübers, Berechnung seines Gegenübers. Ich habe bemerkt was sie bei der Feier getan haben.“ Ina betrachtete Sebiha mit zusammengepressten Augen. Was hatte sie denn getan? „Wie sie jedes Wort aufgesogen haben. Stundenlang haben sie den Gesprächen gelauscht, ohne den Anschluss zu verlieren, haben alle Offiziere genau beobachtet. Es war nicht nötig, mich Stundenlang

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