Ina: Der Konflikt (German Edition)
Übel entschieden Sir“, erwiderte sie bestimmt. Das kleinere Übel von schlecht und noch schlechter war nun Mal er. „Miss. General Nilia erwartet sie in kürze“, der Sicherheitsposten der ihr bereits den ganzen Tag folgte, stand nun stramm neben ihr und seine Augen starrten ebenso stramm auf sie hinab. Sebiha und seine Gattin sahen erstaunt zu ihm hoch und richteten ihre Blicke dann fragend zu Ina, die ihnen entgegen lächelte: „Das ist mein Kindermädchen.“ Sebiha betrachtete Ina seltsam. Er benötigte einen Augenblick um zu realisieren, was genau dieser Sicherheitsposten darstellte. „Richten sie General Nilia aus, dass Miss Ina beschäftigt ist und grüssen sie ihn von mir“, Sebiha sah kurz zu Ina und richtete sich dann wieder an den Sicherheitsposten: „Sie werden diese Nachricht persönlich überbringen“, seine spitze, herausfordernde Stimme hatte sich in einen autoritären Ton verwandelt, der von einem strengen Gesichtsausdruck begleitet wurde. Der Wachposten sah fragend zu Ina. Doch sie würde ihm nicht helfen. Keinen noch so kurzen Moment kam sie überhaupt in Versuchung das zu tun. „Worauf warten sie?“ Fragte Sebiha mit noch strengerer Stimme. Ina hätte ihm nicht zugetraut, eine solche Art an sich zu haben. „Ich bin für Miss Norak’s Sicherheit zuständig Sir. Ich kann nicht gehen“, antwortete der Soldat etwas unsicher. „Miss Norak befindet sich in meiner Obhut. Ich verbürge mich für ihre sichere Heimkehr. Und jetzt gehen sie.“ Die Wache blieb noch einige Sekunden verunsichert stehen, entfernte sich danach aber wie ihm befohlen wurde. Sebiha richtete sich verblüfft zu Ina: „General Nilia lässt sie beaufsichtigen?“
„Nein Sir. Er ist um meine Sicherheit besorgt“, der ironische Unterton war nicht zu überhören. „Sie werden also auf jedem Schritt verfolgt?“ Obwohl Sebiha's Frage nun anders formuliert war, wollte er dasselbe wissen. Ina war aber nicht gewillt, seine Frage so zu beantworten, wie er es haben wollte: „Nein Sir. – Beschützt. Seran’s Strassen sind unsicher“, und wieder war dieser Klang in ihrer Stimme. „Das wird er beenden müssen. Wenn sie in meinem Dienst stehen hat er kein Recht dazu.“ Ina lächelte: „Meine Situation ändert sich nicht, wenn ich für sie arbeite Sir. Ich bin nach wie vor schutzbedürftig.“
„Wenn er sie beaufsichtigen lässt, beaufsichtigt er indirekt auch mich. Dieser Zustand ist inakzeptabel“, Wieder lag etwas, das Ina ihm nicht zugetraut hatte, in seiner Stimme. „Das dürfen sie ihm sagen Sir“, Ina konnte sich zu gut vorstellen, dass das einen neuerlichen Wutausbruch zur Folge haben würde. „Das werde ich.“ Sie lächelte zufrieden. – Genugtuung überkam sie. Denn Nilia musste ihre Bewachung einstellen, wenn Sebiha es mit dieser Begründung von ihm verlangte. Ein Schritt in die richtige Richtung, dachte sie sich. Ein Stück Freiheit zurück. Freiheit die sie vor langer Zeit eingebüsst hatte. Ilean lehnte sich an Ina’s Rücken, legte seinen Arm um ihren Hals und flüsterte in ihr Ohr: „Ich gehe Kleines.“ Ina legte ihre Hand auf seine und nickte kaum merkbar. Dea Sebiha beobachtete dieses Schauspiel sehr interessiert. Ilean stand auf und zog Ina ebenfalls hoch. „Botschafter, Madam Sebiha. Es war mir eine Ehre“, Ilean verabschiedete sich höflich von ihnen. „Ich hoffe sie bald wieder begrüssen zu dürfen Mister Balja. Dann vielleicht ohne Miss Ina“, dabei lächelte er geheimnisvoll. Ilean erwiderte nichts darauf, er bot Sebiha einen freundlichen Blick und wartete auf Ina. Dea Sebiha nickte ihnen zu. „Was tun sie Miss Ina?“ Fragte Sebiha. „Ich gehe Sir.“
„Das ist ausgeschlossen. Ich habe mich für ihre Sicherheit verbürgt Miss Ina.“ Ina runzelte ihre Stirn: „Mister Balja begleitet mich.“
„Er hat sich nicht verbürgt. Sie bleiben.“ Ilean war über Sebiha ebenso erstaunt wie Ina. Er lehnte sich wieder an ihren Rücken und flüsterte erneut in ihr Ohr: „Lass ihm seinen Willen. Wir sehen uns morgen oder übermorgen im Kamina.“ Ina drehte ihren Kopf nach hinten und sah in seine Augen. – Morgen oder übermorgen? Er wollte sie wirklich mit Sebiha alleine lassen. „Ich bin jeden Abend dort“, er legte seine Hand auf ihre Hüft und gab ihr einen Kuss unter ihr Ohr. Ina war verwirrt. So hatte er sich noch nie von ihr verabschiedet. Ein Kuss auf ihren Hals und was tat seine Hand auf ihrer Hüfte? Bis sie bemerkte, dass sie von Kadir beobachtet wurden. Ilean tat es mit
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