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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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Unterton begleitete diese Worte. „Nein Sir. – Ich bin ohne unterwegs.“ Sebiha spielte Überraschung vor: „Wirklich?“
„General Nilia überkam unvorangemeldet ein seltsames Bedürfnis meine Bewachung einzustellen, Botschafter.“ Sebiha nickte zufrieden. Natürlich war allen an diesem Tisch klar, wem das zu verdanken war. „Sind sie ein Mensch?“ Fragte Zefa nach einer kurzen schweigsamen Ewigkeit. Ina blickte in die dunklen Augen Zefa’s und lächelte sie an: „Fast. – Ich bin zur Hälfte ein Mensch.“ Zefa fragte neugierig nach: „Und die andere Hälfte?“ Ina presste ihre Lippen zusammen: „Die andere Hälfte stammt von den Tuma.“ Zefa betrachtete sie sehr erstaunt, dann richtete sie ihren Blick zu ihrem Vater und wieder zurück: „Ich habe noch nie eine Tuma gesehen.“
„Nun, es gibt nicht viele Halb-Tuma hier auf Seran.“
„Es gibt keine. – Der Krieg mit den Tuma liegt erst wenige Jahre zurück. Alle Halb-Tuma hier auf Seran wurden inhaftiert oder ins Exil geschickt.“ Ina schluckte leer. Dafür, dass Zefa noch ein Kind war, wusste sie sehr gut bescheid. „Wann kamen sie nach Seran?“
„Vor vierzehn Jahren“, antwortete Ina sanft. Zefa sah sie sehr überrascht an, beinahe ungläubig: „Da herrschte Krieg mit den Tuma.“
„Es war nicht wirklich ein Krieg Zefa“, korrigierte Sebiha seine Tochter. – Die Seraner nannten es gerne eine Unstimmigkeit. Wenn nicht viel Blut floss und man hunderte oder gar tausende Tote beklagen musste, war es für sie kein Krieg. Ina nickte leicht. „Wieso hat man sie nicht inhaftiert?“
„Ich war noch ein Kind. – Etwa sechs Jahre alt.“ Zefa betrachtete sie verwirrt: „Sind sie mit ihren Eltern nach Seran gekommen?“
„Nein. Ein Seraner brachte mich her.“
„Wer?“ Zefa war äusserst neugierig. Dea Sebiha mischte sich ein: „Zefa. Vielleicht möchte Miss Ina nicht darüber sprechen.“ Zefa sah ihre Mutter an und richtete ihren Blick dann wieder zu Ina. Sie dachte einen Augenblick nach: „Wieso?“ Ina runzelte ihre Stirn etwas aber lächelte zugleich: „Wieso?“
„Wieso brachte sie ein Seraner hierher. Wollten ihre Eltern sie nicht mehr haben?“ Ina zog ihre Augenbrauen hoch, sah zu Dea und dann wieder auf Zefa. „Miss Ina. – Sie müssen ihre Fragen nicht beantworten”, brachte Dea vor. Aber Ina war gewillt Zefa's Neugier zu befriedigen: „Ich glaube schon, dass sie mich noch wollten. Aber sie konnten nicht.“
„Wieso konnten sie nicht?“ Sie waren tot. Aber sollte sie das einem Kind sagen? Sebiha's Kind? Ina sah zu Sebiha. Doch er reagierte nicht darauf. „Sie leben nicht mehr.“ Zefa verstummte. Dieses aufgeweckte Mädchen wusste nicht mehr was es sagen sollte. Sebiha sah auf seine Tochter hinunter und wartete einige Sekunden ehe er etwas dazu sagte: „Nun Zefa.“ Sie sah ihren Vater mit grossen Augen an. „Du hast dich mit deinen Fragen in diese Situation gebracht. Dir ist es unangenehmer als Miss Norack. – Wenn du jetzt schweigst, zeigst du ihr das.“ Zefa nickte und wandte sich dann wieder an Ina: „Hatten ihre Eltern keine Geschwister?“ Grund Gütiger. Sebiha erzog seine Tochter zu einer kleinen Politikerin. Er lehrte sie jetzt schon sich nicht durchschauen zu lassen. „Ich habe keine Familie mehr.“ Zefa sah sie lange an, dann richtete sie ihren blick zu ihrem Vater, der seinen Kopf etwas senke und ihr ein Lächeln schenkte. Sie sah auf ihren Teller und dachte nach: „Aber wie kam es dazu?“
„Wie kam es wozu?“
„Dass ihre Eltern Tod sind und ein Seraner sich um sie kümmert?“ Dea Sebiha war sehr Aufmerksam. Jederzeit bereit, dieses Gespräch zu beenden, sobald es in eine Richtung verlief, die ihr nicht zusagte. Ina biss sich auf ihre Unterlippe, setzte ein Lächeln auf und sagte mit heiterer Stimme: „Das ist eine lange Geschichte. – Ich fürchte die Zeit reicht nicht aus um sie zu erzählen.“
„Sie können anfangen und mir den Rest morgen erzählen“, brachte Zefa vor. „Das könnte ich. Aber ich werde es nicht tun.“ Zefa sah sie entgeistert an. Sebiha richtete sich an seine Tochter: „Sie will nicht darüber sprechen.“ Zefa sah zu ihrem Vater hoch: „Wieso nicht Vater?“
„Das können wir nur vermuten, solange sie es uns nicht selbst berichtet.“
„Und was vermuten wir Vater?“ Sebiha lächelte sie an: „Viel. Wir können sehr viel vermuten. Aber vielleicht ist es einfach nur Trauer über ihren Verlust.“
„Komm Zefa, es ist Zeit für die Schule.“ Zefa erhob sich von

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