Ina: Der Konflikt (German Edition)
Händen durch ihre Haare, kratzte sich am Hinterkopf, drückte ihre Arme dabei an ihre Ohren, in der Hoffnung seine Worte ausblenden zu können. Erfolglos. „Du darfst dir nichts anmerken lassen. Wenn jemand etwas vermutet werden sie dich unter Arrest stellen.“ Sie presste ihre Lippen zusammen, ihre Augen und atmete tief durch: „Aber Sebiha. Sie werden ihn beschuldigen.“
„Er ist Botschafter, hat einen guten Ruf und sehr viel Einfluss. Er hat keine Konsequenzen zu befürchten. – Er wird es verstehen, Ina und solange er nicht weiss, was du vorhast, wird er nicht einmal lügen müssen“, Ilean war sich seiner Worte durchaus bewusst und spiegelte es in seinem Tonfall wieder. „Ich will das nicht tun, Ilean. Nicht so. Ich will Seran nicht auf diese Weise verlassen. Wenn ich so gehe, dann kann ich“, obwohl sie noch flüsterte konnte man das Zittern in ihren Worten hören. „Ich weiss Kleines. Aber du hast keine andere Wahl. Die Alternative ist nicht – ist nicht annehmbar. Nicht für dich“, dabei suchte er ihren Augenkontakt. Doch sie wich ihm aus. Eine Träne lief über ihre Wange, die sie sofort abwischte. „Die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht die Tuma waren, ist ebensogross wenn nicht sogar grösser, als die Wahrscheinlichkeit, dass es die Tuma waren. – Es bleibt noch genug Platz für Hoffnung, Kleines. Aber du musst bereit sein zu Handeln, wenn sich alles gegen dich wendet. – Aber auch wenn es sich nicht gegen dich wendet Ina, rate ich dir, nicht zurück zu kommen“, seine Hände lagen auf ihren Schultern und seine Augen sahen eindringlich in die ihren. Nach einigen Sekunden zog er sie an sich heran und umarmte sie, legte sein Kinn auf ihren Kopf. „Wieso tust du das Ilean?! – Wieso sagst du mir, dass ich nicht zurückkommen soll?!“
„Weil ich mich um dich Sorge Kleines.“
„Du willst mich verbannen!“
„Nein! Ich will dich als freie Person wieder sehen! – Du selbst hast mir gesagt, dass du hier auf Seran niemals frei sein wirst. Es kommt alles, wie es kommen muss. Wir werden uns wieder sehen, Ina. Auch wenn es erst in einigen Jahren ist. Aber ich will dich nicht in einem Gefangenenlager besuchen.“ Bei diesen Worten lief ein Schauer über ihren Rücken. Ina löste sich von ihm. Sie war zu aufgewühlt um still stehen zu können und ging in einigem Abstand zu ihm auf und ab. Dachte lange nach. Sehr lange. Ihre Blicke trafen sich immer wieder. Aber er hatte alles gesagt. Wieder einmal schien alles unbedeutend zu sein. Ilean stand dort, Ina lief hin und her. „Würdest du das tun Ilean?“
„Ja.“
„Sebiha verraten?!“
„Seit wann kennst du ihn?! Wie viel kannst du ihm schon schuldig sein?“
„Aber das ist so – so – so schwach! Erbärmlich! So – “
„Selbstrettend“, wandte er ein und wieder schwiegen sie lange. „Schickst du Kilven eine Nachricht?“
„Setz dich.“ Ina schüttelte gedankenverloren ihren Kopf: „Ich weiss nicht was ich ihm sagen soll. Oder wie.“ Ilean legte ein beruhigendes Lächeln auf seine Lippen und nickte leicht.
Ein Bediensteter trat zu Sebiha, der seit langem mit Kadir und Dea die beiden jungen Personen in seinem Garten beobachtete: „Botschafter Demir ist hier.“ Sebiha drehte den Kopf. Demir stand mit seinem Gehilfen bereits bei der Tür. „Setz dich Demir.“
„Dea, Kadir“, Demir nickte ihnen zu und setzte sich neben Kadir, sein Gehilfe nahm den Platz links von ihm ein. „Wo ist dein Protegé?“ Sebiha zeigte in den Rasen zu der Mauer, wo Ina noch vor Ilean herum lief. Demir runzelte seine Stirn: „Wer ist das bei ihr?“
„Mister Balja.“ Kadir stand auf, er reichte seiner Schwester den Arm und ging mit ihr ins Haus. „Wird sie uns begleiten?“ fragte Demir neugierig. Sebiha bestätigte es mit einem Kopfnicken. „Sind die beiden ein Paar?“ Nun schüttelte Sebiha den Kopf. „Aber sie waren zusammen auf der Rekrutenschule?“
„Ja“, erwiderte Sebiha kurz. Demir neigte seinen Kopf auf die Seite und sah Sebiha mit runzliger Stirn an: „Du bist heute sehr gesprächig.“
„Meine Gedanken überschlagen sich Demir.“
„Ich hoffe bis wir mit den Gesprächen beginnen, überschlagen sie sich nicht mehr.“ Ina und Ilean kamen über den Rasen auf sie zu. Ilean’s Arm lag über Ina’s Schulter. Bei diesem Anblick verzog Demir sein Gesicht: „Du bist dir Sicher, dass die beiden kein Paar sind?“
„Ja.“ Als sie bei ihnen ankamen nickte Ilean Botschafter Demir zu. „Nun Miss Norak, sind ihre Gedanken wieder
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