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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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Sebiha, ehe Demir seine Frage formulieren konnte. „Sie macht nicht den Eindruck.“
„Du denkst sie ist naiv“, schmunzelte Sebiha. Mit einer Handbewegung befahl Demir seinen Gehilfen weg: „Nein. Mir ist bewusst, dass sie nicht dumm sein kann, wenn sie in deinem Dienst steht. Aber sie vermittelt den Eindruck es zu sein.“ Sebiha fuhr mit seiner Hand an seinen Mund und strich mit seinem Daumen über die Lippe: „Sie vermittelt viele Eindrücke die nicht zutreffend sind.“ Demir nickte verständlich: „Neven hat ihr viel beigebracht.“ Sebiha verzog seine Gesichtszüge etwas: „Ich frage mich wie viel.“ Demir schenkte sich ein Glas Wasser ein, nahm einen Schluck und stellte es wieder hin: „Wie äussert sie sich zu Neven?“
„Eigentlich gar nicht. – Sie äussert sich zu nichts wirklich.“ Demir zog seine Augenbrauen herunter: „Sag mir bitte, dass ich mich irre, wenn ich davon ausgehe, dass du sie nicht einschätzen kannst.“ Sebiha sagte nichts darauf, was Demir’s Gesichtsausdruck ernst werden liess: „Du stellst sie in deinen Dienst und kennst sie nicht?!“
„Ich kenne sie. Aber ich verstehe sie nicht. – Noch nicht.“
„Hast du den Verstand verloren?“ Dabei lehnte sich Demir vor und starrte Sebiha entgeistert an. „Nein. Sie ist ehrlich. Man kann ihr vertrauen.“
„Woher willst du das wissen? Wir dachten auch, dass wir Neven vertrauen können! Und ihn kannten wir Sebiha! Ihn konnten wir einschätzen!“ Die beiden sahen einander lange an: „Wir glaubten ihn einschätzen zu können Demir“, er sprach ruhig und sehr bedacht, strich mit seinem Finger nach wie vor über seine Lippe und fuhr fort: „Was ist besser? Zu glauben jemanden zu kennen oder zu wissen, dass es nicht so ist.“ Demir liess Sebiha’s Worte stehen. Beide sahen zu Ina, die alleine im Rasen sass. Kadir trat aus dem Haus. Er sah sich um, hielt seine Augen kurz auf Ina, dann bei Demir’s Gehilfen der in einer anderen Ecke des Rasens stand und dann sah er zu Sebiha. „Wir zerbrechen uns gerade unsere Köpfe“, mit seiner Hand deutete Sebiha zu Ina. „Was halten sie von ihr, Kapitän?“ Fragte Demir hoffnungsvoll. „Ich habe aufgehört sie verstehen zu wollen. – Ich empfehle ihnen, dasselbe zu tun.“ Dea kam ebenfalls aus dem Haus. Sah sich etwas verwundert um: „Geheime Gespräche?“ Ihr Mann schüttelte seinen Kopf: „Setz dich zu uns.“ Kadir und seine Schwester setzten sich zu ihnen an den Tisch.
    Nach langem wurde Ina’s Ruhe durch Schritte gestört. Sie konnte sie nicht eindeutig zuordnen. War es Kadir oder Sebiha? „Störe ich sie, Miss Ina?“ Es war Sebiha. Sie hob ihren Kopf: „Nein Sir.“ Er lächelte sie an, reichte ihr ein Glas Wasser und setzte sich neben sie: „Entschuldigen sie meine Taktlosigkeit. Meine Frage wegen Kerem. – Ich hätte wissen müssen, dass sie vor Botschafter Demir nicht darüber sprechen wollen.“
„Kein Gespräch für fremde Ohren, Sir.“ Sebiha nickte: „Sie kennen ihn also?“
„Nein.“
„Woher kam dann ihre abweisende Haltung ihm gegenüber?“
„Sir, er hat seine Meinung über mich deutlich geäussert.“ Sebiha nickte: „Damit ist er aber nicht alleine. Wollen sie sich jedem gegenüber sofort dermassen abweisend verhalten?“ Ina atmete tief durch. Sie richtete ihren Blick zu Kadir und den anderen an dem Tisch. Sebiha brachte ihr Vertrauen entgegen. Sie sollte dasselbe tun. „Sir. Dass Neven die Politik von mir ferngehalten hat bedeutet nicht, dass er mich vor der Politik fern hielt.” Sebiha’s Mund öffnete sich, ohne dass er etwas sagte. „Kerem gehört zu jenen, die man sich fern halten sollte.“ Nun schluckte er leer: „Haben sie das von Neven?“ Ina nickte schwach. Er legte seine Hand an seine Lippen und dachte angestrengt nach: „Weshalb sagen sie mir das, Miss Ina?“
„Weil sie gefragt haben.“
„Natürlich. Aber ich hatte nicht mit einer derart ehrlichen Antwort gerechnet. – Ich hatte die Vermutung, dass sie nicht unwissend sind, wie sie den Anschein geben. Aber wieso führen sie ihr Spiel nicht weiter?“ Ihre Augen trafen sich. „Weil sie“, sie unterbrach sich, löste ihren Blick von ihm und betrachtete den Rasen vor ihren Beinen. „Viele Stimmen die gegen mich sprechen, Sir. Aber sie glauben, dass ich nicht Neven’s Ebenbild bin und vertreten diese Meinung nach aussen. – Ich danke ihnen dafür.“ Sebiha betrachtete sie eindringlich, langsam legte sich ein zufriedener Ausdruck auf sein Gesicht: „Sie fangen doch

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