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Incarceron

Incarceron

Titel: Incarceron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Fisher
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Das wird nicht reichen, oder?«
    Er kam zu ihr und setzte sich ihr gegenüber hin. »Um die letzten Tests an dem Gerät durchzuführen, nicht.«
    Â»Du siehst müde aus, Jared Sapiens«, sagte sie.
    Â»Du ebenfalls, Claudia Arlexa.«
    Unter seinen Augen lagen Schatten, und seine Haut war bleich. Mit sanfter Stimme sagte Claudia: »Du brauchst mehr Schlaf.«
    Er schüttelte den Kopf. »Während sich das Universum da draußen vor mir ausbreitet? Unmöglich, meine Liebe.«
    Sie wusste, dass es die Schmerzen waren, die ihn wach hielten. Er rief das Fuchsjunge zu sich, und es kam, sprang auf seinen Schoß, rieb sich an seiner Brust und seinem Gesicht und schmiegte sich an ihn. Gedankenverloren streichelte er den rotbraunen Rücken.

    Â»Claudia, ich habe über unsere Theorie nachgedacht. Ich will, dass du mir erzählst, wie eure Verlobung arrangiert wurde.«
    Â»Nun, du warst doch hier, oder nicht?«
    Er lächelte sanftmütig. »Es mag dir so vorkommen, als ob ich schon immer hier gewesen wäre, aber tatsächlich kam ich erst nach deinem fünften Geburtstag. Der Hüter verlangte in der Akademie nach dem besten verfügbaren Sapienten. Niemand Geringeres sollte der Lehrer seiner Tochter werden.«
    Claudia runzelte die Stirn, als sie sich an die Worte ihres Vaters erinnerte. Jared sah sie aus den Augenwinkeln an. »Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    Â»Du nicht.« Sie streckte die Hand nach dem Fuchs aus, doch der drehte sich von ihr fort und schmiegte sich seufzend tiefer in Jareds Armbeuge. Also sagte sie griesgrämig: »Nun ja, es hängt davon ab, welche Verlobung du meinst. Ich hatte bereits zwei.«
    Â»Die erste.«
    Â»Davon kann ich dir nichts erzählen. Ich war fünf. Ich erinnere mich nicht daran.«
    Â»Aber sie haben dich dem Sohn des Königs versprochen. Giles.«
    Â»Wie du schon sagtest, gibt es für die Tochter des Hüters nichts als das Beste.« Sie sprang auf und lief im Observatorium herum, während sie unermüdlich Papiere zusammensammelte.
    Jareds grüne Augen beobachteten sie. »Er war ein hübscher kleiner Junge, soweit ich mich erinnere.«
    Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt und antwortete: »Ja. Von diesem Zeitpunkt an schickte der Hofmaler jedes Jahr ein kleines Bild von ihm. Ich habe sie alle in einer Kiste aufgehoben. Jedes einzelne der zehn Bilder. Er hatte dunkelbraune Haare und ein freundliches, entschlossenes Gesicht. Er wäre ein prächtiger Mann geworden.« Sie drehte sich herum. »Ich bin ihm nur einmal begegnet. Damals fuhren wir zur Feier seines siebten
Geburtstags an den Hof. Ich erinnere mich an einen Jungen, der auf einem Thron saß, welcher viel zu groß für ihn war. Sie hatten ihm eine Kiste unter die Füße schieben müssen. Er hatte große, braune Augen. Man erlaubte ihm, mich auf die Wange zu küssen, und er war so verlegen.« Sie lächelte bei dieser Erinnerung. »Du weißt doch, wie es ist, wenn Jungen rot werden. Nun, er wurde scharlachrot. Alles, was er herausbrachte, war ›Hallo, Claudia Arlexa. Ich bin Giles.‹ Er überreichte mir einen Rosenstrauß. Ich hob ihn auf, bis er auseinanderfiel.«
    Sie ging zum Teleskop, raffte ihr Kleid bis zu den Knien und ließ sich rittlings auf dem Hocker davor nieder. Der Sapient streichelte das Fuchsjunge und sah Claudia zu, wie sie das Okular einstellte und hindurchblickte. »Du hast ihn gemocht.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Man hat ihm nie angemerkt, dass er der Erbe war. Er war wie alle anderen Jungen. Ja, ich mochte ihn. Wir wären gut miteinander ausgekommen.«
    Â»Aber seinen Bruder, den Earl, konntest du nicht leiden? Nicht einmal damals?«
    Ihre Finger waren mit der letzten Feineinstellung beschäftigt. »Oh, der! Dieses verschlagene Grinsen. Nein, ich wusste sofort, was für ein Kerl er war. Er schummelte beim Schach und kippte das Brett um, wenn er am Verlieren war. Er schrie die Diener an, und einige der anderen Mädchen erzählten mir Dinge über ihn. Als mein … als der Hüter nach Hause kam und mir berichtete, dass Giles so plötzlich verstorben war …, dass man alle Pläne neu überdenken müsse, da war ich wütend.« Sie richtete sich auf und drehte sich rasch um. »Was ich dir damals geschworen habe, gilt noch immer. Meister, ich kann Caspar nicht heiraten. Ich werde ihn auch nicht heiraten. Ich

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