Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Incarceron

Incarceron

Titel: Incarceron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Fisher
Vom Netzwerk:
verabscheue ihn.«
    Â»Beruhige dich, Claudia.«
    Â»Wie könnte ich das?« Sie sprang auf und begann, im Zimmer auf und ab zu laufen. »Ich habe das Gefühl, als wenn alles über
mir zusammenbricht! Ich hatte geglaubt, wir hätten noch Zeit, aber nun bleiben uns nur noch ein paar Tage. Wir müssen handeln , Jared. Ich muss in sein Arbeitszimmer einbrechen, auch wenn deine Maschine noch nicht ausgetestet ist.«
    Er nickte. Dann hob er den kleinen Fuchs vom Schoß und setzte ihn auf den Boden, ohne auf das empörte Schnauben des Tierchens zu achten. »Komm her und sieh dir das an.«
    Der Monitor neben dem Teleskop flackerte. Jared betätigte das Kontrollfeld, und der Bildschirm quoll über von Worten in der Sprache der Sapienti. Egal, wie sehr Claudia Jared auch angefleht hatte, er hatte ihr nie auch nur einen einzigen Ausdruck davon beigebracht. Während er hinunterscrollte, flatterte eine Fledermaus ins Zimmer und verschwand dann wieder hinaus in die Nacht. Claudia sah sich um. »Wir sollten vorsichtig sein.«
    Â»Ich mache das Fenster gleich zu.« Gedankenverloren hielt Jared den Textlauf an. »Hier.« Mit seinen feingliedrigen Fingern drückte er eine Taste, und die Übersetzung erschien auf dem Schirm. »Schau. Dies ist ein Fragment von einem verbrannten Briefentwurf, geschrieben von der Königin. Ein Spion der Sapienti im Palast hat ihn vor drei Jahren abgefangen und eine Abschrift angefertigt. Du hast mich gebeten, irgendetwas zu finden, das deine absurde Theorie stützt …«
    Â»Sie ist nicht absurd.«
    Â»Nun, dann eben deine weit hergeholte Theorie, dass Giles’ Tod …«
    Â»â€¦ ein Mord war.«
    Â»â€¦ verdächtig plötzlich kam. Wie dem auch sei, ich habe dies hier gefunden.«
    Vor Aufregung hätte Claudia ihn beinahe beiseitegestoßen. »Wie bist du da rangekommen?«
    Er hob eine Augenbraue. »Die Geheimnisse der Weisen, Claudia.
Lass es uns dabei belassen, dass ein Freund in der Akademie sich mal in den Archiven umgeschaut hat.«
    Während er ans Fenster trat, las Claudia ungeduldig den Text.
    â€¦ Die Absprache, die wir getroffen haben, mag bedauerlich sein, aber große Umwälzungen verlangen große Opfer. G ist seit dem Tod seines Vaters von den anderen ferngehalten worden. Die Trauer der Menschen wird echt sein, doch nur von kurzer Dauer, und wir können sie in Grenzen halten. Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass Euer Part von unermesslichem Wert für uns sein wird. Wenn mein Sohn erst König ist, dann kann ich Euch alles versprechen, was in meiner …«
    Claudia zischte vor Wut. »Das ist alles?«
    Â»Die Königin ist immer sehr vorsichtig gewesen. Wir haben mindestens siebzehn Leute in den Palast eingeschleust, aber es ist äußerst schwer, einen Beweis für irgendetwas zu finden.« Er schob das Fenster zu, sodass die Sterne nicht mehr zu sehen waren. »Es erfordert eine Menge Arbeit.«
    Â»Aber es ist doch so offensichtlich!« Rasch las sie den Text noch einmal. »Ich meine: … Die Trauer der Menschen wird echt sein … Wenn mein Sohn erst König ist …«
    Als Jared an Claudias Seite trat und die Lampe entzündete, sah sie zu ihm auf, und ihre Augen leuchteten vor Aufregung. »Meister, das ist der Beweis dafür, dass sie ihn getötet hat. Sie hat den Erben des Königs umgebracht, den Letzten der Havaarna-Dynastie, damit sein Halbbruder, nämlich ihr eigener Sohn, den Thron beanspruchen kann.«
    Einen Augenblick lang war alles still. Die Flamme brannte nun gleichmäßig, und Jared schaute Claudia ernst an. Ihr Herz wurde schwer. »Du glaubst es nicht.«
    Â»Claudia, ich dachte, ich hätte dich besser unterwiesen. Du
musst vorsichtig mit deinen Behauptungen sein. Dieser Brief belegt lediglich den Wunsch der Königin, dass ihr Sohn König wird. Nicht, dass sie dafür Schritte unternommen hat.«
    Â»Aber dieser G …«
    Â»Könnte jeder sein, dessen Name mit diesem Buchstaben beginnt.« Unbarmherzig hielt Jared den Blick auf sie geheftet.
    Â»Das glaubst du doch selber nicht! Das kannst du doch nicht …«
    Â»Es spielt keine Rolle, was ich denke, Claudia. Wenn du eine solche Anklage erhebst, dann müssen die Beweise so erdrückend sein, dass sie keinerlei Zweifel mehr zulassen.« Er ließ sich auf einen Stuhl sinken und verzog schmerzerfüllt das

Weitere Kostenlose Bücher