Infernal: Thriller (German Edition)
hierher.«
»Jawohl, Sir.«
Baxter zeigt auf den Bildschirm und sieht den Techniker fragend an. »Können Sie mir einen Ausdruck dieser ›Frau‹ machen?«
»Kein Problem.«
»Dann machen Sie bitte zwanzig. Und zwanzig von Gaines, wie er vorher in der Eisenwarenabteilung ausgesehen hat. Ein Agent Liebe wird kommen und sie abholen.« Baxter sieht zu John. »Zurück ins Büro?«
John geht in dem kleinen Raum auf und ab, als würde er dadurch die Situation besser überblicken. »Wir sollten ein paar Männer auf dem Parkplatz zurücklassen. Jeden Augenblick wird ein Kunde schreien, dass sein Wagen gestohlen wurde, während er im Markt eingesperrt war. Sobald wir Marke und Farbe haben, können wir alles, was wir haben, durchgeben.«
Ein dumpfes Klingelgeräusch ertönt im Raum. John zieht sein Handy aus der Jacke. »Kaiser hier! ... Jetzt gerade? ... Stellen Sie ihn durch.« Er sieht zu Baxter. »Roger Wheaton hat angerufen und darum gebeten, dass ich mich bei ihm melde. Er sagt, es sei ein Notfall.«
»Wheaton?«, fragt Lenz.
»Hallo?« John hält sich das freie Ohr zu und wendet sich von uns ab, um besser hören zu können. »Ja, Sir, John Kaiser ... Können Sie das Gebäude verlassen? ... Ich verstehe. Können Sie sie nach draußen bringen? ... Hören Sie zu, Mr Wheaton, wenn Sie sie nicht nach draußen schaffen können, gehen wenigstens Sie selbst. Sie sind nicht dafür verantwortlich ... Wir sind unterwegs. Bringen Sie sich in Sicherheit und warten Sie auf unser Eintreffen.«
John wirbelt zu uns herum. »Gaines hat soeben Wheaton in seinem Büro im Woldenberg Art Center überfallen. Gaines hat behauptet, das FBI wolle ihm etwas anhängen, und er wollte Geld, um das Land zu verlassen.«
»Ist er bewaffnet?«, fragt Baxter.
John nickt. »Wheaton hat Gaines gesagt, dass er mit ihm zur Bank fahren und ihm dort Geld geben würde, aber seine Brieftasche und seine Schlüssel lägen unten in der Galerie, wo er malt. Gaines hat geantwortet, dass er Studenten als Geiseln nehmen und anfangen würde, einen nach dem anderen zu erschießen, wenn Wheaton nicht innerhalb von zwei Minuten zurück wäre. Es sind fünfzig bis siebzig Studenten im Gebäude verteilt, und sie haben keine Ahnung von den Geschehnissen. Wheaton ist nach unten in ein anderes Büro gerannt und hat uns alarmiert.«
»Warum nicht die Polizei?«, fragt Lenz. »Und warum hat er nach Ihnen gefragt?«
»Er sagte, er will nicht, dass Gaines über den Haufen geschossen wird. Er macht sich tatsächlich Sorgen um diesen verdammten Mistkerl.«
»Ich will auch nicht, dass er erschossen wird!«, sage ich scharf. »Er ist vielleicht die einzige Person auf der Welt, die weiß, wo die Frauen abgeblieben sind.«
Baxter nimmt sein Handy hervor und drückt auf eine Kurzwahltaste. »Hier ist Baxter. Geben Sie mir SAC Bowles, augenblicklich.« Er sieht John an. »Wir brauchen einen Hubschrauber da draußen – Patrick? Leon Gaines ist im Art Center der Tulane, und er hat wahrscheinlich Geiseln genommen. Wir brauchen das SWAT-Team da draußen, so schnell wie möglich ... Wie viele Hubschrauber haben Sie in der Luft? ... Schicken Sie beide zum Parkplatz vor dem Wal-Mart in Kenner. Und Sie alarmieren besser auch die Einsatzgruppe. Stellen Sie sicher, dass sie wissen, wer bei der Tulane das Kommando hat ... Ich halte Sie auf dem Laufenden.« Baxter schiebt die Foto-Ausdrucke zur Seite, die der Techniker ihm hinhält, und sieht John an. »In drei Minuten landen zwei Hubschrauber draußen auf dem Parkplatz. Gehen wir.«
Wir jagen mit hundert Knoten über New Orleans, und von hier oben kann man sehen, warum die Stadt den Beinamen Crescent City trägt. Der ältere Teil von New Orleans liegt in einem weiten Bogen des Mississippi, und die Hauptstraßen fächern entweder in den Bogen hinein aus oder verlaufen parallel zu ihm. Der Fluss sieht wegen der starken Bewölkung grau aus, doch ein breiter Sonnenstrahl weiter südlich lässt das vertraute Rotbraun zum Vorschein kommen.
John und Baxter sitzen im führenden Hubschrauber, Dr. Lenz und ich im zweiten. Unter uns erstreckt sich der Audubon Park vom Fluss aus nördlich bis zur St. Charles Avenue; nördlich der St. Charles beginnt das Areal rechteckiger Straßenzüge, das die Tulane University bildet. Als der führende Helikopter über einem Golfplatz in Richtung Tulane schwingt, erfasst mich ein überwältigendes Gefühl von déjà vu, und mir bricht der Schweiß aus. Ich bin in vielen Städten auf diese Weise gelandet,
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