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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Unterstützungspersonal. Bowles ist ausgebildeter Jurist und hat in sechs anderen Niederlassungen gearbeitet sowie einige wichtige Untersuchungen geleitet. In modischer Hinsicht ist Bowles das genaue Gegenteil von Kaiser: Er trägt einen dreiteiligen Anzug, der nicht aussieht, als käme er von der Stange, silberne Knöpfe an seinen französischen Manschetten und eine Seidenkrawatte. Als er sich erhebt, um mich zu begrüßen, bemerke ich, dass seine Schuhe von Johnson & Murphy sind – mindestens.
    »Miss Glass?«, fragt er und reicht mir die Hand. »Patrick Bowles.«
    Ein leichter irischer Akzent in seiner Stimme. Ich muss an den Irish Channel denken, doch dort leben inzwischen schwarze und kubanische Familien und keine irischen Einwanderer mehr. Um Peinlichkeiten zu vermeiden, reiche ich ihm die Hand und schenke ihm ein zurückhaltendes Lächeln.
    »Bitte setzen Sie sich hierher«, sagt er und deutet auf einen Ledersessel in einer Gruppe.
    Ich werfe einen Blick in den langen Schenkel des L und sehe Arthur Lenz auf einem Sofa in einem privaten Bereich des Raums. Der gute Doktor sieht nicht gerade glücklich aus, doch er steht auf und kommt zu uns. Er und Kaiser begrüßen sich nicht. Kaiser nimmt in einem Sessel mir gegenüber Platz, und Lenz beansprucht das Sofa an der Wand zu meiner Rechten. Bowles setzt sich hinter seinen Schreibtisch. Er macht einen sachlich-kühlen Eindruck, und damit kann ich leben.
    »Haben Sie etwas über meine Schwester herausgefunden?«, frage ich.
    »Sie kennen Daniel Baxter?«, erwidert der SAC, ohne auf meine Frage einzugehen. »Von der Ermittlungs-Unterstützungs-Einheit?«
    »Das wissen Sie doch.«
    Er sieht auf seine Uhr. »Mr Baxter möchte etwas mit uns vieren hier besprechen. Wir haben in etwa dreißig Sekunden eine Satelliten-Videoverbindung geschaltet.«
    Bowles drückt einen Knopf auf seinem Schreibtisch, und eine metergroße Wandsektion über Dr. Lenz gleitet zur Seite. Dahinter kommt ein großer LCD-Flachbildschirm zum Vorschein.
    »Genau wie bei James Bond«, sage ich leise.
    Lenz erhebt sich mit einem irritierten Seufzer und lehnt sich zur Rechten von Bowles’ Schreibtisch gegen den Rand des breiten Fensters. Ich werfe einen Seitenblick zu Kaiser, doch der lässt sich nichts anmerken. Ich schätze, beim FBI gibt es eine Menge Beeilen-und-dann-doch-wieder-warten , genau wie in meinem Job. Doch nach ein paar Augenblicken leuchtet der Bildschirm blau auf, und in der unteren rechten Ecke flackern Zahlen.
    »Über dem Schirm befindet sich eine Weitwinkelkamera«, sagt Bowles. »Baxter kann uns alle sehen.«
    Plötzlich ist Daniel Baxters Gesicht auf dem Schirm, und seine Stimme dringt aus verborgenen Lautsprechern.
    »Hallo Patrick. Hallo, Miss Glass. John. Arthur.«
    Die Videoverbindung ist nicht unscharf oder abgerissen wie eine häusliche Computerverbindung. Sie besitzt die einwandfreie Qualität, die ich von amerikanischen Spitzenkonzernen her kenne. Der Chef der ISU blickte mich direkt an, als er redet, was in mir das Gefühl hervorruft, als würde er bei uns im Raum stehen.
    »Miss Glass, von dem Augenblick an, als Sie mich auf dem Rückflug von Hongkong angerufen haben, haben wir den gesamten Einfluss des Justizministeriums und des Staatsministeriums aufgewandt, um die Gemäldeserie der ›Schlafenden Frauen‹ für eine forensische Analyse einzusammeln. Vorhaben wie dieses nehmen normalerweise Wochen in Anspruch, doch die Dringlichkeit der Situation ermöglichte uns, beispiellosen Druck auszuüben. Wir haben inzwischen sechs der Gemälde in unserem Besitz. Wir haben bereits mit unseren Analysen begonnen, und sowohl unsere Experten als auch auswärtige Sachverständige arbeiten daran. Die schlechte Neuigkeit ist, wir haben keinerlei in der Farbe konservierte Fingerabdrücke finden können.«
    »Verdammt!«, flucht Bowles.
    »Auf den Rahmen befinden sich selbstverständlich Hunderte von Abdrücken, doch sie sind wahrscheinlich bedeutungslos. Wir haben Spuren von Talkum in der Farbe entdeckt, was bedeutet, dass der Künstler aller Wahrscheinlichkeit nach während seiner Arbeit chirurgische Handschuhe getragen hat. Wir haben das, wie wir glauben, erste Bild von ihm, und die Tests auf Talkum sind positiv, was bedeutet, dass der Täter von Anfang an entschlossen war, seine Identität zu schützen. Dieser Bursche lernt nicht beim Tun. Er ist ein Gelehrter. Wir untersuchen die Gemälde mit Röntgenstrahlen, um herauszufinden, ob es verborgene Botschaften oder Geister gibt, aber

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