Infernoclub 3 Mein verlockender Earl
können! Er hat sich nicht gut genug versteckt.“
„Er ist umsonst gestorben.“ Kopfschüttelnd und mit einem Knoten in der Magengrube ging Jordan davon. Raum für Raum durchstreifte er und suchte nach Hinweisen. Aus welchem Grund hatte Bloodwell Albert bloß in die königliche Bibliothek geschickt?
Doch ihre Suche blieb erfolglos. In der gesamten Wohnung fand sich nicht ein einziger Hinweis. Zweifellos war Bloodwell daran gewöhnt, ständig umherzuziehen, wie Falkirk gesagt hatte. Daher hatte der Auftragsmörder seinen Unterschlupf aufgegeben, ohne eine Spur zu hinterlassen.
Erneut schüttelte Jordan den Kopf. „Ich werde diesen Bastard finden, so wahr Gott mir helfe. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue.“
„Wie willst du das anstellen?“
Mit hasserfülltem Blick sah Jordan seinen Begleiter an. „Das weiß ich noch nicht.“
„Wo gehst du hin?“, fragte Rohan, als Jordan aus der Wohnung marschierte.
„Nach Hause. Ich habe für heute Nacht genug.“
Dresden Bloodwell trat drohend auf Albert zu. „Wer hat dir diese Neuigkeiten mitgeteilt?“
„Ich ... ich - niemand Bestimmtes! Alle haben darüber gesprochen. Warum?“
„Weil es ein Trick war!“, knurrte er. „Jemand ist dir auf der Spur.“
„Was?“
„Ich habe heute Abend einen Mann dabei ertappt, wie er mich durch das Fenster beobachtet hat“, entgegnete Bloodwell scharf. „Leider ist der arme Kerl vom Dach gefallen, als er versucht hat, unentdeckt zu bleiben. Daher konnte ich ihn nicht befragen und herausfinden, wer ihn geschickt hat.“ Erregt ging Dresden in Alberts Gemach auf und ab. „Ich hatte heute nur zwei Besucher -Ihren Boten und einen anderen Mann, dessen Name nichts zur Sache tut. Einer von beiden war dumm genug, sich bis hierher verfolgen zu lassen. Und nun willst du mir erzählen, dass dieses dumme Geschwätz über die Heilung ... “
„Geschwätz?“, rief Albert mit großen Augen. „Warum sagen Sie das? Hat Seine Majestät nicht in den letzten zehn Jahren immer wieder lichte Phasen gehabt? Ich dachte, Sie wollten alle wichtigen Neuigkeiten vom Hof erfahren!“
„Nun ja, es gibt eine winzige Chance, dass die Geschichte wahr ist. Und dass nicht Ihr Bote, sondern mein anderer Besucher verfolgt wurde“, knurrte Bloodwell. „Doch wenn sich dieses ,Gerücht über den König als falsch herausstellt, bedeutet das, dass man Ihnen die Geschichte untergeschoben hat und so mein Versteck finden wollte. Ich werde Nachforschungen anstellen, das können Sie mir glauben. Inzwischen sollten Sie sich vorsehen, mit wem Sie sprechen - und finden Sie meine Liste!“, fügte er kalt hinzu. „Denn ich werde langsam ungeduldig, und Ihnen, mein lieber Duke, läuft die Zeit davon.“
Mara erwachte in den frühen Morgenstunden, kurz bevor es hell wurde. In dem Sessel neben ihrem Bett konnte sie den Umriss eines Mannes erkennen, der sie anstarrte.
„Jordan?“ Mühsam vertrieb sie den Schlaf und setzte sich auf. „Was machst du hier?“
„Schlaf weiter, mein Liebes“, flüsterte er zärtlich. „Ich musste dich einfach nur sehen.“
Ein seltsamer Unterton lag in seiner Stimme, doch in der Dunkelheit konnte Mara seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. Trotzdem wusste sie sofort, dass etwas nicht stimmte. „Ist alles in Ordnung? Ich habe dich gar nicht kommen hören.“
„Ich wollte dich nicht wecken. Es tut mir leid, ich hätte bis morgen warten sollen. Ich werde wieder gehen ... “
„Nein, bleib. Ich bin froh, dich zu sehen, egal, wie spät es ist. Komm, leg dich zu mir.“ Bereitwillig machte Mara Platz im Bett und hob einladend die Bettdecke, doch Jordan blieb, wo er war. Sein schwaches Lächeln und seinen liebevollen Blick konnte Mara förmlich spüren. „Warum bist du eigentlich hier?“
„Ich habe dich einfach vermisst“, murmelte er sanft.
„Wie lieb von dir.“
„Ich hätte dich aber so spät nicht stören sollen.“
„Es macht mir wirklich nichts aus.“ Mara streckte sich und rollte sich auf den Rücken. „Hast du im Watier’s Karten gespielt?“
„Früher am Abend, ja. Du bist wunderschön, wenn du schläfst, weißt du das?“
Als Maras Augen sich an die Dunkelheit in ihrem Gemach gewöhnt hatten, erkannte sie im schwachen Schein des Mondes, wie verloren Jordan wirkte. „Jordan, was ist mit dir?“, fragte sie sofort. „Ist etwas geschehen?“
„Ich will dich nicht damit belasten.“
„Unsinn! Was ist los?“ Plötzlich war sie hellwach vor Besorgnis und wollte sofort die Kerze auf ihrem
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