Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)
überrascht blickte sie auf.
»Was für eine Frage: Dich suchen, natürlich. Du hast es geschafft, die gesamte Kriegerschaft in Alarmbereitschaft zu versetzen. Was hast du dir nur dabei gedacht, ohne ein Wort zu verschwinden«, fragte Cruz wütend.
Sie setzten sich zu Ewa an den Tisch.
»Ich bin nicht verschwunden.«
»Du warst in deinem Haus.« Cruz hob eine Augenbraue und signalisierte ihr, dass es keinen Zweck hatte, es zu leugnen.
»Spioniert ihr mir etwa hinterher? Ich glaube kaum, dass Shia euch beauftragt hat, ein Auge auf mich zu haben.«
Cruz schüttelte den Kopf. »Nein, Channing hat uns b eauftragt, dich zu suchen.«
»Das war völlig überflüssig. Ich werde nicht mehr bei den Kriegern leben. Ich habe ein eigenes Haus.« Ewa griff nach einem Glas, dessen Inhalt mehr als nur Cola enthielt.
»Das wird Channing nicht gefallen. Du gehörst zu uns , Ewa, warum kommst du nicht mit uns?«
Sie schüttelte energisch den Kopf. »Tut mir leid, Jungs! Keine Chance. Ich habe mich entschieden.«
»Was hast du jetzt vor?« Cruz griff über den Tisch hinweg nach ihrer Hand.
»Ich werde morgen zu Sullivan gehen und fragen, ob ich meinen alten Job wiederhaben kann.«
»Wer ist Sullivan?«, mischte sich Ruben in das Gespräch ein.
»Albert Sullivan ist der Chief des Departments hier in Seattle. Unser Chef, als wir noch für die Polizei gearbeitet haben«, klärte Cruz ihn auf.
»Du kannst nicht wieder als Polizistin arbeiten«, rief Ruben aufgebracht.
»Warum nicht?« Ewa schmollte wie ein trotziges Kind.
»Weil ... weil, du jetzt eine Vampirin bist.« Ruben hatte seine Stimme gedämpft.
»Ich habe schon früher immer nachts gearbeitet, es würde gar nicht auffallen. Ich kann allein für mich sorgen. Es ist nett von euch, dass ihr mir helfen wollt, aber danke, nein.«
»Ewa, sei doch vernünftig, was willst du Sullivan erklären, wo du die ganze Zeit gewesen bist?« Cruz schüttelte den Kopf.
»Burn-out! Urlaub! Gedächtnisverlust! Such dir was aus.«
Ruben lachte hart auf. »Also, diese Ausreden nehme selbst ich dir nicht ab.«
»Was wäre, wenn ich Sullivan in der Stadt einfach über den Weg laufen würde? Die Gefahr besteht ebenfalls. So habe ich wenigstens eine sinnvolle Aufgabe.«
Cruz dachte einen Moment darüber nach. »Die Idee Gefällt mir ganz und gar nicht.«
» Gewöhn dich besser daran, denn es wird keine andere Entscheidung für mich geben. Ich habe dich nie um etwas gebeten, Cruz. Doch jetzt bitte ich dich, mir zu helfen, wenn unsere Freundschaft dir etwas Wert ist.«
Cruz hörte die Handschellen praktisch laut klicken. Sie hatte ihn gefangen, auch wenn es ihm nicht Recht war, aber er konnte ihr diese Bitte nicht abschlagen, dafür w aren sie zu lange Partner gewesen. Nun, immerhin hätten die Krieger einen guten Draht zur Polizei. Es könnte klappen, wenn er mitspielte.
Madison erwachte und spürte die Wärme eines anderen Körpers dicht an ihrem. Als sie sich bewegte, registrierte sie Rayhans Arm, der sie umfing und an sich drückte. Vorsichtig wollte sie sich erheben, doch der Druck verstärkte sich.
»Du gehst nirgendwohin!« flüsterte er in einem b efehlsgebenden Ton in ihr Ohr.
Sie lächelte. Er war so ein Macho, man könnte meinen er wäre ein männlicher Engel.
»Irgendwann wirst du mich gehen lassen müssen, wenn wir nicht verhungern wollen.«
»Ich habe alles, was ich brauche direkt neben mir«, murmelte er verschlafen und küsste zärtlich ihren Hals. »Ich habe Nahrung und Liebe, was will ich mehr!«
Nachdenklich strich sie über die Härchen auf seinem Arm. »Du hast recht, was will man mehr!«
Er hob ihren Arm an und küsste den Puls an ihrem Handgelenk. »Wenn ich durstig bin, brauche ich ja nur meine Zähne auszufahren.«
Erschrocken wollte sie ihm ihr e Hande entziehen, doch Rayhan ließ sie nicht los, sondern lachte laut. Ein tiefes Grollen breitete sich dabei in seiner Brust aus. »Verzeih mir, es war nur ein Scherz, ich wollte dich nicht ängstigen.«
Madison wandte sich in seinem Arm um und lächelte ihn an. »Du würdest mir nichts tun«, sagte sie mit einer Überzeugung in der Stimme, die Rayhan eine Gänsehaut bescherte.
Er wusste, dass dies hier und jetzt ein Ende finden musste. Sie war ihm schon so tief unter die Haut gegangen, dass es sehr schmerzhaft sein würde, sich wieder von Madison zu lösen. Aber es musste sein. Er hatte gewusst, dass es nur dieses eine Mal geben würde. Ein Mal konnte er sich zusammenreißen, doch für mehr wollte er keine
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