Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)
Garantie übernehmen. Dafür, dass er nicht seine Fänge in ihrem Hals vergrub und von ihrem köstlichen Blut kostete, denn dass es für ihn der reinste Nektar war, war keine Frage.
Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Es ist gerade mal zwei Uhr. Schlaf noch etwas.«
»Wie könnte ich schlafen, wenn du neben mir liegst?« Sie beugte sich vor und küsste seine Lippen.
Oh nein, bitte nicht! Seine Gedanken rasten. Nur eine Vorstellung sprang wie ein Pingpong Ball in seinem Kopf hin und her: Er musste sie vor ihm in Sicherheit bringen!
Seine Fänge schossen bereits wieder durch sein Zahnfleisch und der Druck ihres pulsierenden Blutes ließ seine Augen silbrig schimmern.
»Bitte , Madison, wir sollten das nicht tun.«
Überrascht hielt sie inne und schaute verwundert auf. »Du meinst, dass es ein Fehler war? Hat es dir nicht gefallen? « Ihre Stimme klang unsicher.
»Nein, weiß Gott, es war kein Fehler. Es war der Himmel auf Erden. Nur ...«
»Nur was?«
»Madison, du bist so wunderschön und ich möchte ...«
Das Schnattern der Gänse im Garten brachte ihn aus dem Konzept und ließ ihn verstummen.
»Was ist los?«, fragte Madison ängstlich, während er auf die Geräusche im Garten lauschte.
»Psst«, er legte ihr den Finger auf die Lippen. »Sei ganz still, ich schaue nach.«
Schon war Rayhan aus dem Bett gesprungen und schlüpfte in seine Anzughose. Ohne ein Geräusch zu verursachen, zog er sein Schwert aus der Scheide und ließ sich auf nackten Füßen vom Obergeschoss zur Haustür hinuntergleiten, ohne die Treppe zu benutzen. Seine gewaltige Sprungkraft diente unter anderem dazu, aus größer Höhe unverletzt und lautlos auf dem Boden zu landen. Im selben Moment öffnete sich die schwere Tür und die Spitze eines silbernen Schwertes blitzte im Dunkeln der Nacht, beschienen durch das helle Mondlicht.
Sekundenschnell bezog Rayhan hinter der Tür Posten und hielt dem Eindringling, der durch den Eingang trat, sein Schwert an die Kehle.
»Ich habe dich nicht in mein Haus eingeladen, lass daher dein Schwert fallen und zeig mir dein Gesicht, Fremder!«
Etwas Metallenes fiel laut scheppernd zu Boden, dann kam eine Person zum Vorschein.
»Das ist auch mein Haus und du wirst doch deine m eigenen Bruder nicht die Kehle aufschlitzen wollen, oder Ray?«
Rayhan schloss für eine Sekunde die Augen und schickte ein stilles Gebet zum Himmel.
»Maroush, welch eine Freude, du lebst!«, Rayhan ließ sein Schwert ebenfalls zu Boden fallen und umarmte seinen Bruder innig.
Hinter Maroush kam Sunnys kurzer Pagenkopf zum Vorschein. »Ray! Ein Glück, du bist am Leben!« Sie fiel ihm mit einem Jubelschrei um den Hals.
In diesem Moment flammte das Licht im gesamten Wohnbereich auf.
»Was ist denn das für ein Lärm, Rayhan?« Madison stand nur mit seinem weißen Oberhemd bekleidet am Geländer im ersten Stockwerk und starrte fragend auf die drei Vampire herunter.
Melody erwachte von einem Geräusch aus ihrem unruhigen Schlaf, aus dem düsteren Traum, an den sie lieber nicht zurückdachte. Sie schlug die Augen auf, und obwohl das Zimmer im Dunkeln lag, kam es ihr taghell vor. Die Vorhänge waren bis auf einen kleinen Spalt zugezogen. Sie versuchte sich zu orientieren und registrierte, dass es draußen Nacht war. Umständlich versuchte sie, sich aufzusetzen, doch ihre Hände waren mit einem Stahlseil an das Bett gefesselt.
Mit scharfen Sinnen zog sie die Luft ein und roch die männliche Note nach Wacholderbeere und Basilikum, mit einem Hauch Zedernholz, die im Raum lag. Als sie den Kopf hob, sah sie ihn an der Tür stehen. In einer schwarzen Anzughose und mit violettem Hemd und offenem Kragen. Er stand ganz still an die Tür gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, und beobachtete er sie.
»Wer zum Teufel sind Sie? Warum halten Sie mich hier gefangen? Wo bin ich?« Melody zerrte erneut an ihren Fesseln , ohne Erfolg. Das Stahlseil schnitt tief in die Haut ihrer Handgelenke.
» Du solltest dich nicht so wehren, du schadest dir damit nur selbst.« Langsam stieß sich der Mann vom Türrahmen ab und trat näher an das Bett. »Wie ist dein Name, Vampirin?«
Sie stieß ein verächtliches Schnaufen aus. »Sei d ihr jetzt alle durchgeknallt? Wenn das wieder einer meiner verrückten Träume ist, will ich ganz schnell daraus erwachen.«
Philippe stützte seine Hände auf dem Gestell des Bettes ab. »Das ist kein Traum. Sag mir deinen Namen.«
»Mel, mein Name ist Melody. Wo bin ich hier?«
»In
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