Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)
setzte, schob Karim ihm einen kleinen braunen Umschlag zu. »Hier ist alles drin, was du benötigst, um das Land zu verlassen. Wann wirst du fliegen?«
Philippe nickte dankend mit dem Kopf. »Heute Nacht noch, Steel bereitet gerade alles für den Abflug vor.«
»Was wird aus Kassai?«
Überrascht von Karims Neugier, lächelte er. » Nun, unser lieber Viktor Kassai wird morgen früh erwachen und feststellen, dass er einen Freund weniger auf dieser Erde hat.«
»Pass auf dich auf, mein Freund. Ich halte ihn für gefährlich.«
»Das ist mir bewusst, deshalb halte ich es auch für besser, mich von ihm zu trennen. Das hier, mein Bruder«, er schob Karim einen weißen Briefumschlag zu, »ist für deine Bemühungen.«
Abwehrend hob Karim die Hände. »Nein, bitte, Freundschaftsdienste werden in diesem Land nicht bezahlt. Ich wünsche dir alles Gute und möge Allah dich begleiten.«
Channing legte seine Kampfkleidung an, als Sara im Türrahmen erschien. Sie trug bereits eine komplette Kampfausrüstung, in klusive ihrem Schwert im Holster auf dem Rücken. Wo willst du hin? , schien Channings Blick zu fragen.
»Ich bin fertig«, sagte sie in die Stille hinein.
»Wofür?«
»Shia zu rächen.«
Verwirrt fragte Channing: »Ihn rächen?«
Saras Blick wanderte verwirrt im Zimmer umher. Sie wirkte fahrig. Ihr Haar hing in Strähnen auf ihren Schultern, ihre sonst so elegante Erscheinung war verschwunden.
»Sara, hältst du das für eine gute Idee? Ich kann dich ja verstehen, aber so lange Shias Schicksal ungewiss ist, sollten wir keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
»Philippe ist an dieser ganzen Situation schuld, oder bist du etwa anderer Meinung?«
Sie setzte ihm die Pistole auf die Brust. Wie konnte er anders auf diese Frage antworten, als mit einem klaren »Nein«, ohne ihr in den Rücken zu fallen ? Er hatte keine andere Wahl.
»Natürlich hast du recht. Ich kann dich ja auch verstehen, mein Schatz, nur bin ich für deine Sicherheit verantwortlich. Ich liebe dich und möchte nicht, dass dir etwas passiert. Das kannst du sicherlich verstehen. Daher tut es mir leid, ich kann nicht zulassen, dass du uns begleitest.«
Zornig weiteten sich Saras grüne Augen. Ihr Mund öffnete sich einen Spalt, als woll te sie etwas sagen, doch sie atmete nur hart aus. Dann nickte sie.
»Liebling, bitte versteh mich doch. Ich bin egoistisch. Ich will dich in Sicherheit wissen, ich werde Shia für dich rächen, wenn es sein muss.«
»Nur ich kann ihn rächen, ich bin seine Schwester!«
»Ich bin unser Anführer, es obliegt mir.«
»Dann muss du mich schon fesseln.«
»Liebend gern.« Channing kam nicht umher, anzüglich zu grinsen.
»Du bist unmöglich, Channing McArthur«, rief sie aufgebracht.
Mit einer schnellen Bewegung schnappte Channing seine Frau und brachte sie ins Schlafzimmer. »Wenn man es genau nimmt, dann schon Dr. Channing McArthur.« Danach klickten ein paar Handschellen und Sara war an das Bett gekettet. »Und gib dir keine Mühe, mein Schatz, die Handschellen sind aus Karbon.«
Suite 3801
11. Kapitel
Madison wartete geduldig am Empfang des Armani Hotels, bis sie an der Reihe war. Zuvor checkte eine europäische Reisegruppe ein, die einen riesen Tumult verursachte, bis alle ihre Zimmerkarten erhalten hatten und das Gepäck auf den Trollys verstaut war. Als sich der Aufruhr aufgelöst hatte und die Gruppe die Aufzüge belagerte, setzte Madison ein verführerisches Lächeln auf und trat an die Rezeption.
»Womit kann ich Ihnen weiterhelfen?« Der Portier, ein Mann mittleren Alters mit bereits ergrauten Haaren, strahlte Madison freundlich an.
»Ich habe eine Verabredung mit einem Ihrer Gäste, Mr Philippe Orlandie. Leider habe ich seine Zimmernummer vergessen, können Sie mir bitte sagen, in welcher Suite er wohnt?«
Sogleich bekam der Blick des Portiers einen skeptischen Ausdruck. Er schaute im Computer nach. Suite 3801 – keine Herausgabe von Informationen , las er. Mit einem entschuldigenden Lächeln wandte er sich wieder an Madison. »Leider dürfen wir keine Informationen über unsere Gäste herausgeben, aber ich kann gerne über das Haustelefon für Sie anrufen.«
Sie hob abwehrend die Hand. »Kein Problem, dann rufe ich ihn über das Handy an. Ich danke Ihnen.« Sie wandte sich ab und ging zu einem der Aufzüge, der wie auf sie zu warten schien. Mit einem Lächeln auf den Lippen betrat sie die Kabine und sagte: »Suite 3801.«
Starke Arme legten sich um ihre Hüften. »Weißt du, wie sehr ich
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