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Infiziert

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Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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dass irgendjemand dieses
Wesen hergestellt hat. Es ist einfach zu komplex, zu weit fortgeschritten. Egal, welche Schreckensmeldungen die Medien so gerne verbreiten, die amerikanische Wissenschaft arbeitet auf allerhöchstem Niveau. Wer könnte noch weiter sein? Die Chinesen? Die Japaner? Singapur? Gut, einige Länder sind gerade dabei, sich auf manchen Gebieten uns gegenüber einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten. Aber ein kleiner Vorsprung ist eine Sache; ein exponentieller Wissenszuwachs eine ganz andere. Wenn wir selbst nichts schaffen können, was diesem Ding auch nur nahe kommt, dann kann ich nicht glauben, dass jemand anderes dazu in der Lage sein sollte. Das hat nichts mit irgendwelchen Egos zu tun. Das sind einfach nur die Fakten.«
    Amos schien sich über ihre Hartnäckigkeit zu ärgern. »Es ist höchst unwahrscheinlich, dass diese Heimsuchung schon länger existiert hat, aber nie dokumentiert wurde. Natürlich gibt es Arten, die bisher noch nicht entdeckt wurden, da stimme ich dir absolut zu, aber es gibt einen Unterschied zwischen irgendeiner mikroskopisch kleinen Kreatur und dieser hier. Es gibt nichts, das ihr gleicht. Ich kann mich nicht einmal an irgendeinen Stammesmythos oder ein Volksmärchen erinnern, das von etwas Ähnlichem erzählen würde. Wenn dieses Ding natürlich ist, wo um alles in der Welt kommt es dann her?«
    Margaret zuckte mit den Schultern. »Genau das ist die Frage. Vielleicht war es eine Zeit lang inaktiv. Mag sein, es war in prähistorischer Zeit recht weit verbreitet, und irgendetwas hat dazu geführt, dass es ausgestorben ist. Aber es ist nicht vollkommen ausgestorben. Irgendwie blieb es für Tausende von Jahren einfach inaktiv, bis etwas diesen erneuten Ausbruch verursacht hat. Es gibt zum Beispiel Orchideensamen,
die zweitausendfünfhundert Jahre lang in einer Art Ruhezustand verharren können.«
    »Deine Theorie klingt ebenso an den Haaren herbeigezogen wie die Geschichten über das Monster von Loch Ness«, sagte Amos.
    »Ach, und was ist mit dem Quastenflosser? Man dachte, er sei vor siebzig Millionen Jahren ausgestorben, bis ein Fischer im Jahr 1938 einen fing. Nur weil jemand etwas noch nicht gesehen hat, bedeutet das noch lange nicht, dass dieses Etwas nicht existiert, Amos.«
    »Stimmt«, sagte Amos. »Und dieses Ding blieb also Hunderte von Jahren in extrem dicht bevölkerten Gebieten inaktiv? Es ist eine Sache, so etwas tief im Kongo zu entdecken, aber es ist etwas ganz anderes, wenn man es mitten in Detroit findet. Das ist nicht AIDS, an dem die Leute einfach sterben – das sind genau ausgeprägte, dreieckige Wucherungen. Im Kommunikationszeitalter würde so etwas nicht unbemerkt bleiben. Entschuldige, dass ich mich so schroff ausdrücke, aber du wirst schon eine bessere Theorie finden müssen.«
    Margaret nickte geistesabwesend. Amos hatte recht. Die Vorstellung eines zeitweise inaktiven menschlichen Parasiten funktionierte einfach nicht. Was immer dieses Ding auch sein mochte, es war neu.
    Amos wechselte das Thema. »Haben Murrays Leute irgendeine Verbindung zwischen den Opfern gefunden?«
    »Bis jetzt noch nicht. Sie haben die Reisen aller Opfer ermittelt und jeden, der mit ihnen in Kontakt gekommen ist. Es gibt keine Verbindung. Die meisten Opfer sind nicht einmal gereist. Die einzige Verbindung besteht darin, dass Judy Washington und Gary Leeland, die beiden Fälle aus Detroit,
innerhalb von einer Woche auftraten und dass sie im selben Altenheim wohnten. Der Ort wurde genau untersucht. Niemand sonst zeigt Anzeichen einer Infektion. Sie haben Wasser, Nahrungsmittel und die Luft untersucht. Alles war im Rahmen des Üblichen, auch wenn hier noch nichts endgültig ausgeschlossen werden kann, denn wir wissen ja nicht, wonach wir suchen sollen.
    Zwischen den beiden Fällen aus Toledo lagen mehrere Wochen, aber die Opfer wohnten nur ein paar Blocks voneinander entfernt. Die zeitliche oder räumliche Nähe scheint also eine gewisse Rolle zu spielen. Der für die Übertragung verantwortliche Vektor ist unbekannt, doch Murray glaubt, dass ein Terrorist die Leute nach dem Zufallsprinzip infiziert.«
    »Das passt zu unseren eigenen Beobachtungen«, sagte Amos. »Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass Brewbaker und die anderen kontaminiert wurden, aber selbst nicht ansteckend waren. Wir haben an seiner Leiche keine Eier, keine embryonalen Formen oder irgendetwas anderes gefunden, das auf die Entwicklung neuer Parasiten hindeutet. Außerdem zeigt Dew keine Symptome, wie

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