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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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hier?«
    »War er. Er ist gerade weg, ist keine zehn Minuten her. Ich habe ihm geraten, er soll zusehen, dass er in sein eigenes Bett kommt und sich noch ein bisschen ausruht.«
    »Was ist mit Sienna, Jewel und McKenzie?«
    »McKenzie ist gestern nach Hause gegangen. Sie hatte nur einen kleinen Kratzer. Sienna und Jewel sind in schlechter Verfassung. Sie sind da drinnen.« Er zeigte auf ein Privatzimmer.
    »Danke. Ich gehe mal nach ihnen sehen, wenn das okay ist.«
    »Bitte gern, aber mach dich auf Jammern und Weinen gefasst. Feen können gar nicht gut mit Schmerzen umgehen.«
    Er hatte nicht übertrieben. Ich hörte sie schon plärren, bevor ich die Tür geöffnet hatte. Igitt. Ich konnte nicht gut mit Heulerei umgehen; ich wusste nie, was ich sagen sollte. Der Lautstärke nach zu urteilen waren sie nicht dem Tod nahe, deshalb kniff ich und ging. Ich redete mir selbst ein, dass sie sowieso nicht wollten, dass jemand sie so sah.
    Ich war froh, dass ich sie ausgelassen hatte, weil Quinn in meinem Zimmer auf mich wartete. Ich setzte mich auf seinen Schoß und umarmte ihn fest. Dann lehnte ich mich zurück, um ihn gründlich zu betrachten. Sein Gesicht sah schlimm aus und war mit Verband umwickelt, der den Schaden verdeckte, den die Formwandler angerichtet hatten. Der Rest seines Körpers war im gleichen Zustand, als ob er von einem Rudel Hyänen angegriffen worden war.
    »Oh Mann, haben dir die zwei Formwandler das angetan?«, fragte ich überrascht von dem Ausmaß des Schadens.
    »Nein«, lachte er. »Der echte Kampf ging erst los, nachdem du weg warst. Alle sind ein bisschen durchgeknallt. Irgendwie hat es auch Spaß gemacht, und es war befreiend, den Instinkten nachzugeben, glaube ich. Das hier ist nichts. Morgen bin ich wieder so gut wie neu.«
    Ich sah mich in meinem Zimmer um. »Wo sind Faustine und Martha?«
    »Sie sind in ihr Zimmer gegangen, sobald die Durchsage kam, dass die Abriegelung aufgehoben worden ist. Sie wollten nach Chun sehen. Anscheinend hatte sie schon früh gestern Abend jemanden abgeschleppt, noch bevor der Kampf losgegangen ist, also hatte sie keine Ahnung, was passiert ist. Egal, Martha war ganz aus dem Häuschen, weil sie mit jemandem zusammen war, und ist praktisch mit Faustine zur Tür rausgeflogen, um den Tratsch zu erfahren. Ich habe aber gesagt, dass ich Faustine bald zum Frühstück abhole. Kommst du mit?«
    »Ja. Mir fällt nichts ein, was ich lieber tun würde, als eine Weile mit dir abzuhängen.«

F austines fünfter Initiationstest war an einen anderen Ort verlegt worden.
    Professor Bern war immer noch verblüfft von Faustines mittlerweile routinemäßigem Verschwinden nach jeder Verwandlung. Sie hatte seit dem Ball drei weitere Tests gemacht und das Resultat blieb immer das Gleiche. Faustine fing an sich zu verwandeln, dann verschwand sie. Immer war es von einer Sekunde zur nächsten, was sich herausstellte, als Henri die Aufnahmen von den Tests als Einzelbilder untersuchte. Sie war im einen Moment hier und im nächsten verschwunden. Dazwischen gab es keine Einzelbilder, die Hinweise darauf gaben, wie das vonstatten ging.
    Nach dem vierten Test, hatte Professor Bern mich eingeladen, an ihrem Planungsmeeting mit Henri teilzunehmen. Obwohl ich mich darüber freute, daran beteiligt zu werden, zögerte ich auch. Ich war nicht ganz sicher, wie viel von meinen persönlichen Kenntnissen über Faustine ich mit Professor Bern teilen sollte, um ihr bei den Tests zu helfen.
    Die Test waren so gestaltet, dass sie den Initiaten halfen, ihre Kräfte zu erforschen, zu verstehen und mit der Zeit zu beherrschen. Das Ziel war, dass sie sich an ihre Kräfte herantasten konnten, ohne das ein anderer, Professor Bern eingeschlossen, genau wusste, wie sie funktionierten. Das war Privatsache und hing vom Einzelnen ab. Faustine musste die Möglichkeit bekommen, das alleine zu tun, ohne dass jemand Mitwisser ihrer geheimsten Gedanken wurde. Und ich war Mitwisser bei einigen davon. Wie jeder menschliche Teenager quasselte Faustine gerne und ich wollte nichts, was ich wusste, ohne ihre Erlaubnis verraten.
    Ich war in einer anderen Umgebung groß geworden und hatte schon sehr früh gelernt, meine Gedanken für mich zu behalten. Aber Faustine war anders; das war schon bei ihrem ersten Gespräch deutlich geworden, als sie ihre Arachnophobie ausgeplaudert hatte.
    Meine eigenen Tests waren ganz anders gewesen. Meine Testtechnikerin, hatte keine Informationen über meine persönlichen Phobien gehabt, deshalb

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