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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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nachsehen? Oder soll ich Quinn anrufen, damit er mal kurz nachsieht. Er hat gesagt, dass er heute Morgen etwas in seinem Zimmer erledigen wollte, also dauert es bei ihm nicht lange nachzusehen.«
    »Scheint mir Zeitverschwendung. Sie kann unmöglich aus der Kammer entkommen sein. Ich kenne keine Kraft, die ihr das ermöglichen könnte. Tja… ja, mach nur, aber beeil dich«, brummelte sie ungeduldig.
    Ich war bereits am Handy. Nachdem ich ihm schnell alles erklärt hatte, wartete ich, während er zu meinem Zimmer sauste.
    »Ja, im Bett und schläft tief. Willst du, dass ich bei ihr bleibe?«
    »Oh ja. Danke, Babe. Bis gleich.«
    »Sie ist in deinem Zimmer?« Professor Bern wirkte völlig baff, ihr Mund stand sperrangelweit offen. Sie ging zu ihrem Stuhl, setzte sich bei den Monitoren hin und starrte die Kammer an. »Wie?«
    »Ein Zauber?«, schlug Henri vor. »Ihr Kindermädchen war eine Hexe…«
    Professor Bern schüttelte den Kopf. »Ein Schutzzauber? Einem, der Wesen transportiert bin ich noch nicht begegnet. Ich bezweifle es stark, aber ich werde nachforschen.«
    »Tja, es war wenigstens kein totaler Reinfall!«, sagte ich fröhlich.
    »Nicht?«, Henri klang düster.
    »Nein. Jetzt wissen wir mit Sicherheit, dass sie sich wegbewegt ohne einfach wegzugehen.«
    »Das ist wahr«, stimmte Prof. Bern zu. »Wir konnten bestätigen, dass sie nicht aus den Labors geht. Jetzt müssen wir also feststellen, wie sie herauskommt. Cordelia, du musst zurück zu Faustine, also treffen wir uns in einer Woche wieder und ich grüble darüber nach, wie wir fortfahren.«
    Ich zermartete mir das Hirn, um eine Erklärung dafür zu finden, wie Faustine das bewerkstelligte. Es war höchstwahrscheinlich eine Kraft, der Professor Bern noch nie begegnet war. Aber nur weil sie keinen Namen hatte, hieß es nicht, dass es sie nicht gab. Faustine war schließlich eine Hybride – die waren alle verdreht.
    Wir hätten uns wirklich nicht auf das Wie konzentrieren sollen. Irgendwie war es unwichtig. Es passierte. War es ein Problem, das geregelt werden musste? Nicht so weit ich sehen konnte. Falls überhaupt etwas, beschützte es sie. Verdammt, hübsch eingekuschelt in einem Bett aufzutauchen musste doch eine Erleichterung sein. Welche Kraft es auch immer war, es war eine gute Sache. Ich wollte wirklich nichts tun, das zu versauen.
    Aber es setzte dem Initiationstestprogramm für sie ein Ende. Es gab für sie keine Möglichkeit, eine ihrer Kräfte zu erforschen, wenn sie bei jedem Test verschwand. Und noch viel wichtiger, Faustine selbst, wollte ihre Ohnmachtsattacken in den Griff bekommen. Wenn sie in der realen Welt leben wollte, musste sie zumindest lernen, ihre initiale Verwandlung zu kontrollieren. Ich meine, sich jedes Mal zu verwandeln, wenn sie eine Spinne sah, war eine Katastrophe. Nur mal angenommen, eins dieser Geschöpfe schlich sich während einem ihrer Shoppingtrips bei
Bergdorfs
in die Schuhabteilung! Außerdem war es wirklich der einzige Reiz, der bisher getestet worden war; da mussten noch zahllose andere sein.
    Ach. Ich hatte keine Antworten, aber ich war ausgehungert. Ich nahm mir aus der Mentorenlounge etwas zu Essen mit, bevor ich in mein Zimmer ging.
    »Hey, Quinn. Danke, dass du gewartet hast. Schläft sie noch?«
    »Klar. Hat sich nicht gerührt. Der Verdacht erhärtet sich?«
    »Ja, aber ich darf nicht darüber reden. Die Hexe verwandelt mich sonst in eine Kröte oder so etwas«, lachte ich.
    »Kein Problem. Ich muss mit dir sowieso über etwas anderes sprechen.«
    »Ach?« Ich gab ihm einen Teller mit Essen.
    »Mach nicht so ein besorgtes Gesicht. Es sind gute Nachrichten.«
    »Rede.« Ich biss in mein Steak.
    Er wedelte vor mir mit einem Brief. »Lies.«
    »Sorbonne? Wahnsinn. Aber– «
    Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Ich hatte gehofft, nach Columbia zu gehen und wollte, dass du mitkommst. Was meinst du?«
    »In New York?«
    »Ja. Stell es dir mal vor! Das Leben und der Rummel von Manhattan.«
    »Hmm. Woher kommt der Sinneswandel? Ich dachte, du hättest tief in deinem Herzen beschlossen, in Paris zu bleiben.«
    »Verschiedenes.« Ich machte einen Schmollmund. »Hauptsächlich wegen dieser beschissenen Formwandler. Tad kehrt wahrscheinlich nach Paris zurück, Mason auch. Ihre Rudel sind noch in Paris und warten auf ihre Rückkehr. Außerdem hat Faustine ein sehr einladendes Bild von Manhattan gezeichnet. Es hört sich nach einem Ort an, an dem man sein will. Sie hat gesagt, sie bittet ihre Mom, sich für uns um alles

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