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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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schiff­sin­ter­ne Stüt­z­ele­men­te aus­zu­fah­ren. Sie ge­hör­ten zum sta­ti­schen Ge­rüst­ver­band der Roh­zel­le und be­sa­ßen na­tur­ge­mäß völ­lig ver­schie­den­ar­ti­ge Form­ge­bun­gen.
    Der Ge­dan­ke war ge­ni­al ge­we­sen! Warum soll­te man ein Schiff, das in­fol­ge sei­ner Kampf­auf­ga­ben bis zum letz­ten Win­kel aus­ge­nutzt wer­den muß­te, mit spe­zi­el­len Lan­de­bei­nen aus­rüs­ten, die im frei­en Raum nicht nur nutz­lo­se Mas­sen dar­stell­ten, son­dern dar­über hin­aus den kost­ba­ren Raum­be­darf eineng­ten?
    Man hat­te al­so tief­lie­gen­de Span­ten­ver­stre­bun­gen und Seg­men­te des Au­ßen­pan­zers der­art kon­stru­iert, daß sie sich aus dem Ku­gel­rumpf aus­fah­ren oder her­ab­klap­pen lie­ßen. Wie das op­tisch wirk­te, war in der Pra­xis völ­lig ne­ben­säch­lich.
    Wenn ein sol­cher Kreu­zer star­te­te, ge­sch­ah das oh­ne­hin mit Hil­fe sei­ner Hoch­ener­gie-An­tischwer­kraft­fel­der. Die aus­ge­fah­re­nen Stüt­z­ele­men­te wur­den ein­ge­zo­gen, in­ner­halb des Zel­len­ver­ban­des ver­an­kert – und schon er­füll­ten sie ih­ren sta­tisch be­deut­sa­men Dienst.
    Un­se­re Kon­struk­teu­re hat­ten ur­sprüng­lich an­ge­nom­men, mar­sia­ni­sche Raum­schif­fe be­dürf­ten über­haupt kei­ner pri­mi­ti­ven Vor­rich­tun­gen, wie sie Lan­des­tüt­zen dar­stell­ten. Man hat­te ge­glaubt, tech­nisch per­fek­te In­tel­li­gen­zen wür­den das mit ir­gend­wel­chen Ener­gie­fel­dern be­werk­stel­li­gen.
    Das war nur se­kun­där rich­tig! Selbst­ver­ständ­lich lan­de­ten sol­che Stahl­mas­sen auf Prall- und An­tischwer­kraft­fel­dern; aber wenn sie für lan­ge Zeit ir­gend­wo ab­ge­stellt wer­den soll­ten, hat­te man doch das al­te Prin­zip mas­si­ver Stand­ein­hei­ten vor­ge­zo­gen.
    Es wä­re auch an­ders ge­gan­gen; aber dann hät­ten die Kraft­wer­ke un­un­ter­bro­chen lau­fen müs­sen, denn tra­gen­de Ener­gie­fel­der be­nö­tig­ten Ar­beitss­trom. So ver­schwen­de­risch wa­ren auch die zur Ener­gie­ver­geu­dung nei­gen­den Mar­sia­ner nicht ge­we­sen.
    Ich schritt zwi­schen den Park-Seg­men­ten hin­durch und woll­te – wie schon vie­le Ma­le zu­vor – auf den Mit­tel­punkt der Rie­sen­run­dung zu­ge­hen. Ein Pos­ten deu­te­te wort­los nach links.
    Die un­te­ren Mann­schleu­sen wa­ren seit­lich in die Wan­dun­gen ver­la­gert wor­den, denn die­ser letz­te und mo­d­erns­te Ty­pen­neu­bau der mar­sia­ni­schen Su­per­flot­te be­saß dort, wo sich bei äl­te­ren Aus­füh­run­gen die Mann­schot­ten be­fan­den, neu­ar­ti­ge Rie­sen­röh­ren, in de­nen Aus­tausch­re­ak­to­ren, Ab­sor­ber­pro­jek­to­ren und an­de­re Groß­ge­rä­te di­rekt in das Schiff­sin­ne­re ein­ge­fah­ren wer­den konn­ten.
    Das er­spar­te lang­fris­ti­ge Werft­lie­ge­zei­ten. Um­fang­rei­che Ma­schi­nen brauch­ten nicht de­mon­tiert und an Ort und Stel­le wie­der mon­tiert zu wer­den.
    Es gab ei­ne Fül­le von er­staun­li­chen Ver­bes­se­run­gen und Neu­kon­struk­tio­nen, an die man zu Be­ginn des hun­dert­jäh­ri­gen Welt­raum­kriegs auch auf dem fort­schritt­li­chen Mars nicht im Traum ge­dacht hat­te.
    So be­saß der neue KAS­HAT-Kreu­zer äu­ßer­lich klei­ne­re, we­ni­ger mas­si­ge aber doch be­deu­tend leis­tungs­fä­hi­ge­re Trieb­wer­ke.
    Der frü­her breit aus­la­den­de Ring­wulst, der das Schiff ge­nau in der Äqua­tore­be­ne um­spann­te, war klei­ner, runder im Quer­schnitt und da­her sta­tisch viel­fach mas­si­ver ge­wor­den. In ihm wa­ren die acht Trieb­wer­ke ein­ge­baut.
    Kein ein­zi­ges der nach Zehn­tau­sen­den zäh­len­den Ge­rä­te in­nen­bords war noch ver­gleich­bar mit je­nen, die man bei den Pro­to­ty­pen ein­ge­baut hat­te. Die Mi­kro­tech­nik war zum Tra­gen ge­kom­men, je här­ter der Krieg ge­wor­den war. Faust­große Po­sitro­nik­ge­hir­ne er­setz­ten Super­rech­ner, die frü­her die Ab­mes­sun­gen ei­nes Ein­fa­mi­li­en­hau­ses be­ses­sen hat­ten.
    Über­all war an vo­lu­mi­nöser Mas­se ge­spart, die Leis­tun­gen aber bis zum Tau­send­fa­chen ge­stei­gert wor­den.
    Mas­se – das war

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