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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ver­hal­tens­wei­se der mar­sia­ni­schen Groß-Ro­bot­ge­hir­ne war noch un­klar. Die drei so­gh­mo­li­schen Er­kun­dungs­schif­fe hat­ten un­ge­hin­dert in den pla­ne­ta­ri­schen Sek­tor ein­flie­gen kön­nen. In­fol­ge ih­rer Kom­man­do­ge­rä­te hat­ten sie als »sys­tem­freund­lich« ge­gol­ten und wa­ren von der mar­sia­ni­schen Raum­ab­wehr nicht be­läs­tigt wor­den.
    Le­dig­lich ein An­griff auf die Er­de war den Kom­man­dan­ten un­ter­sagt wor­den, aber wei­ter­ge­hen­de Schutz­maß­nah­men wa­ren we­der von ZON­TA noch von NEW­TON er­grif­fen wor­den.
    Die bei­den Ro­bot­kom­man­deu­re konn­ten wir bei der be­vor­ste­hen­den In­va­si­on in­di­rekt ab­schrei­ben. Wenn sich auf ei­nem der so­gh­mo­li­schen Groß­kampf­schif­fe fer­ner ein Su­per-Ko­da­tor mit über­la­gern­der Be­fehls­ge­walt be­fand, muß­te mein Ta­schen­ge­rät wie­der nutz­los wer­den. Dann konn­ten wir auf­ge­ben!
    Al­lein die Re­ak­ti­on des Ro­bot­ge­hirns VE­NUS­GEIST auf dem zwei­ten Pla­ne­ten un­se­res Son­nen-Sys­tems barg ei­ni­ge po­si­ti­ve Fak­to­ren in sich.
    Bei mei­ner Vor­spra­che in der nord­po­la­ren Flucht­fes­tung hat­te ich fest­stel­len kön­nen, daß die­ser be­fehls­ge­ben­de Groß­rech­ner ganz an­ders pro­gram­miert war als die rein mi­li­tä­risch ori­en­tier­ten Ge­hir­ne von Lu­na und Mars.
    VE­NUS­GEIST schi­en auch be­son­de­re Voll­mach­ten zu be­sit­zen; in po­sitro­nisch-pro­gram­mier­ter Form ge­se­hen. Auf der Ve­nus wa­ren vor et­wa 187.000 Jah­ren streng ge­hei­me Bun­ker­städ­te ent­stan­den, in de­nen die Pri­vi­le­gier­ten der mar­sia­ni­schen Ge­sell­schaft hat­ten Schutz su­chen dür­fen. In­fol­ge­des­sen war das dor­ti­ge Kom­man­do­ge­hirn er­wei­tert und mit be­son­de­ren Schal­tun­gen aus­ge­rüs­tet wor­den.
    Dort lag un­se­re letz­te Chan­ce. Bes­ser wä­re es na­tür­lich ge­we­sen, wenn wir den Ein­flug der So­gh­mo­ler von vorn­her­ein hät­ten ver­hin­dern kön­nen.
    Stea­mers vor­sich­ti­ge Ver­su­che, mit der Ba­sis NOOV er­neut Kon­takt auf­zu­neh­men, wa­ren zwar er­folg­reich ge­we­sen, aber Fa­ral-Mae­ro hat­te uns le­dig­lich mit­tei­len kön­nen, es sei ihm nicht ge­lun­gen, die ge­st­ar­te­ten Schif­fe zu er­rei­chen.
    Die Aus­sa­ge muß­ten wir als glaub­wür­dig ak­zep­tie­ren. Al­li­sons Be­rech­nun­gen hat­ten be­wie­sen, wie schwie­rig es war, stän­dig ma­nö­vrie­ren­de Kör­per die­ser Grö­ßen­ord­nung in­mit­ten des un­end­li­chen Alls per Richt­strahl ein­zu­fan­gen.
    Der Chef der Flot­te schi­en sich sei­ner­seits nicht mit der Ba­sis in Ver­bin­dung ge­setzt zu ha­ben. Wir wuß­ten auch warum! Das hat­te Stea­mers bei sei­ner Be­dro­hungs­po­li­tik her­aus­ge­fun­den.
    Der Ex­pe­di­ti­ons­chef Cesst-Muhrn, er trug eben­falls sechs Stei­ne an der lin­ken Schul­ter, fürch­te­te die bar­stru­li­sche Prä­senz ent­lang sei­ner An­flug­rou­te und na­he un­se­rem Son­nen­sys­tem. Dar­aus ging her­vor, daß die Ba­sis­kom­man­deu­re vom Chef der drei Vor­aus­schif­fe auch über die Bar­stru­ler in­for­miert wor­den wa­ren.
    Wir hat­ten dem Stütz­punkt­be­fehls­ha­ber Fa­ral-Mae­ro zwar »ener­gi­sche« Vor­hal­tun­gen ge­macht, aber ge­gen sein tech­ni­sches Un­ver­mö­gen hat­te es kein ver­nünf­ti­ges Ar­gu­ment ge­ge­ben.
    Er­schwe­rend kam hin­zu, daß ein ga­lak­ti­scher Herr­scher wie Tu­madschin-Khan über die un­um­stöß­li­chen Ge­set­ze der Phy­sik in­for­miert zu sein hat­te! Wir konn­ten nicht mas­si­ver dro­hen; nicht ein­mal auf wirk­lich ei­ne Kar­te set­zen. Die Schif­fe lie­ßen sich in der Tat nicht er­rei­chen!
    Stea­mers, mein an­geb­li­cher Ver­trau­ter im Sol­sys­tem, hat­te sich dar­über »amü­siert« und durch Trick­fil­me nach­ge­wie­sen, daß Tu­madschin-Khan der­ar­ti­ge Kunst­stück­chen längst be­herrsch­te. Die So­gh­mo­ler wa­ren be­ein­druckt ge­we­sen, aber sie hat­ten ih­re In­va­si­ons­schif­fe wirk­lich nicht zu­rück­ru­fen kön­nen.
    Nun ob­lag es uns, dem Ex­pe­di­ti­ons­chef Cesst-Muhrn recht­zei­tig »rei­nen Wein«

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