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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Zeit...«
»Tod, das Böse«, warf Pacian ein. »Diese andere Prophezeiung...«
»Ich glaube«, meinte Atropos, »daß eure Töchter mit sehr bemerkenswerten Gestalten zusammenkommen
werden, und vielleicht werden sie selbst...«
»Zu Inkarnationen«, ergänzte Pacian. »Ist das denn möglich?«
»Gelegentlich werden Sterbliche zu Inkarnationen«, bejahte Atropos. »Aber das ist sehr
selten.«
»Welche wird es denn?« fragte Junior.
Atropos spreizte die Hände. »Du weißt doch, daß beide Seherinnen gesagt haben, daß der
Schicksalsfaden sehr verworren ist. Ich bezweifle, daß wir ihn vor dem Ereignis entwirren können
und vielleicht ist es auch nicht sehr klug, es zu versuchen.«
»Ja, ich glaube, ab jetzt sollten wir uns von Prophezeiungen fernhalten«, warf Pacian ein. Doch
Junior wirkte nicht überzeugt.
Nun suchten sie die anderen Vergnügungen des Jahrmarkts auf, aber die Jungen waren recht
nachdenklich und Niobe auch. Als Aspekte der Schicksalsgöttin konnten Atropos und sie die
Lebensfäden verfolgen, doch nicht sehr weit in die Zukunft, weil dort die Konturen des Gewebes
schon bald sehr blaß wurden. Das lag nicht etwa an feindseliger Magie, sondern daran, daß der
Webteppich selbst so unglaublich kompliziert war, daß nur eine direkte Untersuchung seines
gegenwärtigen Teils nähere Einzelheiten enthüllen konnte. Doch Niobe wußte immerhin, daß die
Fäden sowohl Pacians als auch Juniors von normaler Länge waren, keiner von beiden würde also jung
sterben. Nach Cedric hatte sie dafür Sorge getragen!
Doch konnte sie nicht genau erkennen, wie sie sich zum Gesamtgewebe verhielten. Diese
Prophezeiungen schienen zu bestätigen, daß, die Jungen, die ja bereits mit einer Inkarnation zu
tun hatten, dies auch weiterhin tun würden. In diesem Sinne war die Zukunftsperspektive gar nicht
so ungewöhnlich, wie es zunächst den Anschein gehabt hatte. Doch offensichtlich sollte hier noch
sehr viel passieren!
Die Zeit verging, und keiner von ihnen sprach noch einmal über die Zukunftsprophezeiungen, aber
Niobe wußte, daß die Jungen sie nicht vergessen hatten. Von diesem Zeitpunkt an konzentrierte
sich Junior immer mehr auf die Magie. Er kaufte sich einen Zauberkasten und übte einfache
Beschwörungen und Verwandlungen. Er war zwar nicht sonderlich gut darin, doch kein anderer Junge
in seinem Alter hatte jemals echte Magie versucht; da war es einfacher, einen professionellen
Magier anzuheuern oder fertig verpackte Zauber zu kaufen. Junior schien allerdings ein gewisses
Talent dafür zu haben, Steine zu prägen. Offensichtlich hatte die Hamadryade ihm das beigebracht.
Er konnte einen Stein vom Ufer eines Sees nehmen und ihn aufleuchten oder ein Geräusch von sich
geben lassen. Steinmagie war etwas, das nur wenige wirklich beherrschten, und für einen Jungen
seines Alters war seine Fähigkeit durchaus beachtlich. Niobe kaufte einen Halbedelstein, einen
grünen Aquamarin, und schenkte ihn Junior durch Atropos zum achten Geburtstag. Er war entzückt,
und tatsächlich reagierte der Stein viel besser auf seine Zauber, als die groben Kiesel. Er
machte daraus einen Rückkehrstein, der durch sein Leuchten anzeigte, in welcher Richtung das
eigene Zuhause war, damit er sich niemals verlaufen konnte. »Paß nur auf, was ich sage, dieser
Junge wird eines Tages mal ein großer Magier werden«, meinte Atropos.
Pacian dagegen widmete sich anderen Interessen und übernahm zugleich den Großteil der Verwaltung
der elterlichen Farm. Als er zweiundzwanzig war, heiratete er Blanche, eine Schulkameradin, deren
Haare so hell waren, daß man sie schon fast als weiß bezeichnen mußte. Blanche war eine prächtige
Person, warmherzig, großzügig und sachkundig, was die Führung des Hofs anging, doch konnte man
sie keineswegs als schönste Frau ihrer Generation bezeichnen. Pacian warf Atropos bei der
Hochzeitszeremonie einen vielsagenden Blick zu, was ihr bewies, daß er sich an die Prophezeiung
durchaus noch erinnerte und ihr absichtlich aus dem Weg gegangen war.
Niobe war beunberuhigt. Die Prophezeiung hatte von »besitzen« gesprochen, nicht aber von
»heiraten«. Doch sie behielt ihre Zweifel für sich.
Im folgenden Jahr, als Junior elf war, gebar Blanche ein Mädchen. Von Anfang an war Blenda eine
wahre Augenweide, mit Abstand war sie das schönste Kind in der Nachbarschaft. Als sie aufwuchs,
wurde sie immer schöner. Es schien, als habe Pacian vielleicht nicht die schönste Frau
geheiratet, sie

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