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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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solche Empfindungen haben
konnten und sich da in nichts von den Sterblichen unterschieden. Eigentlich erwartete man von
Dämonen keinerlei Individualität. Sie wurden vom Teufel nach seinem Ebenbild geschaffen, doch
ihnen standen nicht die Möglichkeiten der Menschen zur Verfügung.
Mym spürte, daß diese Überlegungen ihn leicht verwirren konnten, und verdrängte diese Gedanken
lieber.
Die beiden Dämonengruppen trafen zusammen. Es kam zu einigem Getöse, als die Trupps sich
beschimpften. Dann ertönte ein Schrei. Eine der Kreaturen war plötzlich ausgerutscht und stürzte
ab. »Hier sind sie jedenfalls nicht«, brummte ein Dämon. »Soll Seine Verdammnis doch zetern und
toben. Wir hätten sie längst erwischen können, wenn...«
»Die Höhle! Hast du auch in der Höhle nachgesehen, Tölpel?«
»Was für eine Höhle meinst du, Dummkopf?«
»Die vor deiner verunstalteten Nase, in der wir uns in der Freizeit mit den Dämoninnen
vergnügen.«
»Ach die«, antwortete der erste. »Wo sind die Damen eigentlich? Es muß schon ein Jahrhundert her
sein, seit ich zum letzten Mal mit einer in der Höhle gewesen bin.«
»Von einer weiß ich, daß sie sozusagen das große Los gezogen hat. Sie soll irgendeinen
Sterblichen verführen.«
»Manche dieser Sterblichen haben ein Glück, es ist unfaßbar!« schimpfte der erste. Dann erschien
sein Gesicht mit den Stoßzähnen im Höhleneingang.
Ligeia wurde starr, denn die Kreatur blickte ihr direkt ins Gesicht. Doch dann wandte der Dämon
den Blick ab und ließ ihn durch das Dunkel der Höhle fahren. Dann entdeckte er die Schlange, die
sich außerhalb von Myms Unsichtbarkeit befand.
Der Dämon griff nach ihr, doch sie richtete sich auf, zischte ihn an und zeigte ihre Giftzähne.
Der Dämon zog sich vom Höhleneingang zurück. »Hier drin ist nichts bis auf eine Schlange!« rief
er seinem Kumpanen zu.
»Dann sollten wir wohl den Rückweg antreten«, antwortete der andere. »Entweder sind sie längst
abgestürzt, oder sie sind nicht in diese Richtung gelaufen. Ich weiß auch nicht, warum unser Herr
so wild auf sie ist. Die beiden können die Hölle ohnehin nicht verlassen.«
»Spatzenhirn, weil er die Frau foltern will!« sagte der erste. »Sie sollte eine Inkarnation erst
in eine Falle locken und dann verführen. Letzteres wollte sie nicht, also ist sie jetzt
fällig.«
»Ach, ich hoffe, Seine Ungerechtigkeit gibt sie mir zum Spielen«, seufzte der zweite. »Ich würde
sie in diese Höhle schleppen und mich dann sehr gründlich mit ihr befassen. Hast du die Beine von
ihr gesehen! Tod und Fäulnis, die waren nicht von schlechten Eltern!«
»Ich habe selbst an einem von den Beinen gezogen, Blödian! Und da habe ich vom Knie an aufwärts
alles gesehen...« Seine Stimme wurde immer leiser. Die beiden Kreaturen entfernten sich von der
Höhle.
»Oh, wie ich diese Dämonen hasse!« flüsterte Ligeia. »Alles woran sie denken können, ist
Fleischeslust und Folter!«
»Ihr dürft nicht vergessen, daß Ihr Euch hier in der Heimatstätte des Quälens und der
Verderbtheit befindet«, sagte der Prinz. »Schließlich sollen die verdammten Seelen ihre zu
Lebzeiten begangenen Sünden bereuen.«
»Aber ich gehöre nicht in die Hölle!« widersprach sie.
»Ich denke, wir sollten hier besser abwarten, bis die Dämonen ihre Suche aufgegeben haben«, sagte
Mym. »Das kann allerdings eine Weile dauern. Erzählt mir doch, warum man Euch hierher gebracht
hat? Ich habe mich auf den Weg zu Euch gemacht, um Euch zu helfen, und von diesem Vorhaben bin
ich noch nicht abgerückt.«
»Ihr könnt mir nicht helfen«, sagte sie leise. »Ich würde Euch nur Unglück bringen. Am besten
verlaßt Ihr mich, solange Ihr es noch könnt.«
»Aber warum denn? Ihr erscheint mir als eine sehr reizende junge Frau, ganz abgesehen von Euren
Vorzügen als Prinzessin.«
»Ich bin eine reizende junge Frau und brauche dazu nicht Prinzessin zu sein. Vermutlich
würdet Ihr mich sehr mögen, wenn Ihr mich unter anderen Umständen kennengelernt hättet, da Ihr ja
gegen meinen Schrei immun zu sein scheint. Doch deshalb müßt Ihr mich unbedingt verlassen.«
»Verzeiht mir, wenn ich etwas beschränkt wirke, aber ich kann Eurer Logik nicht ganz
folgen.«
»Weil es genau das ist, was der Teufel will!« zischte sie. »Er möchte, daß Ihr... daß
Ihr...«
»Daß ich Euch so behandle, wie die Dämonen es vorhaben? Bei meiner Ehre als Prinz, so etwas käme
mir nie in den Sinn!«
»Nein... Er will, daß Ihr Euch

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