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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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miterleben durfte, wie beredt sich der Prinz auszudrücken verstand (wenn auch mit der Hilfe
seiner Braut), war der König zutiefst zufrieden. »Gut und schön«, sagte der König, »aber eine
solche Militärbasis würde von Onkel Essig im Norden als Affront empfunden werden.«
Mym gab neue Zeichen.
»Das müßte nicht unbedingt zum Nachteil für uns werden«, sagte Entzücken und zeigte ihm ein
Lächeln, das Eis zum Schmelzen bringen konnte.
»Denn so könnten wir vor aller Welt die Unabhängigkeit Gudscherats von dieser Macht
demonstrieren.«
»Ja, ja, nur...«
Mym summte rasch etwas. Entzücken beugte sich weit vor. Der Radschah mochte zwar alt sein, aber
er hatte stets die Reize der Weiblichkeit zu schätzen gewußt. Nun glitzerten seine Augen, als sie
direkt vor sich Entzückens tiefes Dekollete wahrnahmen. »Außerdem dürfen wir ja nicht vergessen,
daß Onkel Zucker uns die Gewährung der Basis mit einer Milliarde Dollar versüßt; gar nicht daran
zu denken, wie unabhängig wir mit einer solchen Summe werden könnten.«
Der Radschah schüttelte den Kopf, ohne dabei den köstlichen Anblick aus den Augen zu
verlieren.
Endlich seufzte er. »Macht es so«, brummte er. »Auch einem Prinzen muß gestattet sein, seine
eigenen Fehler zu machen.«
Mym war sich bewußt, daß er ohne Entzücken nie die Einwilligung des Radschahs erhalten hätte. Der
alte Mann war zäh und streng wie eh und je. Er erkannte die Logik ihrer Argumente und wußte, daß
Mym und Entzücken ganz gewiß den Kredit bekommen würden, wenn sie im Westen so geschickt
auftraten wie vor ihm. Mehr als alles andere wünschte sich der Radschah, daß ihm ein weiser
Herrscher von seinem Blut auf den Thron folgte, und Mym hatte ihm gerade bewiesen, daß er sich in
dieser Hinsicht keine Sorgen mehr zu machen brauchte.
Mym und Entzücken flogen mit dem Teppich zum landeseigenen, ziemlich unmodernen Flughafen und
bestiegen dort eine der wenigen Maschinen, die in den Westen aufbrachen. Magie war eine
wunderbare Sache, solange sie auf Gudscherat beschränkt blieb. Für das internationale Auftreten
empfahlen sich jedoch naturwissenschaftliche Einrichtungen. Entzücken fürchtete sich ein wenig
vor dem riesigen Flugzeug und seinen mächtigen Düsentriebwerken. Dafür gefielen ihr die weichen
Sitze in der ersten Klasse um so mehr. Besonders begeisterten sie die hübschen Stewardessen in
ihren adretten Uniformen. Das Flugzeug stieg hoch in die Luft und durchstieß die Wolken. »Warum
können wir hier drinnen noch atmen, die Luft mußte doch viel zu dünn sein?« fragte Entzücken
besorgt. »Wenn ich mit einem Teppich so hoch geflogen bin, geriet ich in arge Atemnot. Und kalt
ist es mir auch geworden.«
»Man pumpt Luft in das Innere eines Flugzeugs«, erklärte er ihr.
»Was ist die Wissenschaft doch für eine wunderbare Sache!«
Pünktlich nach Zeitplan gelangten sie in den legendären Westen. Das Flugzeug landete in der Stadt
Washington; dort wurden die beiden von einem hochstehenden Beamten in einer Limousine erwartet.
Man brachte sie in ein vornehmes Hotel, wo jedes Zimmer über warmes Wasser, elektrisches Licht
und Farbfernsehen verfügte.
Entzücken kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Natürlich kannte sie diese Geräte, denn so
schrecklich rückständig war ihre Heimat nun auch wieder nicht, aber sie hatte solche Apparate
noch nie so weit verbreitet gesehen; selbst das gemeine Volk schien Zugang zu ihnen zu
haben.
Sie trafen sich mit dem Präsidenten von Onkel-Zucker-Land und trugen ihm ihren Vorschlag
vor.
Nachdem er und seine Minister ausgiebig Entzücken betrachtet hatten, kamen sie zu dem Schluß, den
Vorschlag zu akzeptieren. Natürlich wollten sie nichts lieber als eine Militärbasis in
Gudscherat, und da erschien ihnen der Kredit als Preis dafür nicht zu hoch. Allerdings machten
sie den Gegenvorschlag, statt Bargeld Güter auszuhändigen, die im Westen produziert worden
waren...
Entzücken erklärte sich einverstanden und schenkte dem Präsidenten und seinem Kabinett ein
Lächeln, das selbst im tiefsten Winter den Schnee zum Schmelzen gebracht hätte. Natürlich begann
nun erst die eigentliche Verhandlungsarbeit, aber ein erster Schritt zum gegenseitigen Auskommen
war gemacht. Mym wünschte für sein Land moderne wissenschaftliche Düngeverfahren, Erntemaschinen
und Lastkraftwagen, um die Feldfrüchte auf die Märkte der Städte zu schaffen. Der Präsident und
seine Minister stimmten zu, und so stand der

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