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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Worte jedoch und reagierten mit offenem Entsetzen darauf. Dann drängte sich ein Bewaffneter
nach vorn, der Englisch sprach: »Wir entführen dieses Flugzeug und bringen es nach
Persien!«
»Aber Persien befindet sich im Kriegszustand!« rief ein Passagier. »Man wird uns noch in der Luft
abschießen!«
»Nein«, antwortete der Bewaffnete. »Man weiß dort, daß wir kommen. Dieses Flugzeug ist nun
Eigentum des Volkes von Persien. Wir nehmen nun Ihre Namen und Staatsangehörigkeit auf, um dann
die Lösegeldforderungen für jeden einzelnen stellen zu können. Jeder, der nicht mit uns
zusammenarbeiten will, wird in die persische Armee gesteckt.«
»Aber meine Familie ist arm!« rief ein Passagier. »Sie kann kein Lösegeld zahlen.«
Der Entführer grinste ihn an. »Dann seien Sie herzlich in der persischen Armee willkommen. An der
Front wird es Ihnen sicher gefallen.«
Orb rang mit den Händen. Diese Aussichten waren wirklich furchtbar. Beiden Seiten hatten sich im
persischbabylonischen Krieg gegenseitig an Grausamkeit hochgeschaukelt. Auch wenn die Reserven
beider Seiten erschöpft waren, wollte doch keiner die Waffen als erster schweigen lassen. So
verbissen sich die Gegner nur noch fester ineinander, und Völkerrecht und andere internationale
Konventionen blieben dabei natürlich auf der Strecke.
Die Hijacker schritten durch den Mittelgang. Jeder Passagier machte die gewünschten Angaben zur
Person, da niemand ernsthaft an Widerstand denken konnte.
Doch irgendwo mußten die Hijacker einen Fehler gemacht haben; vielleicht waren sie aber auch vom
Piloten getäuscht worden. Plötzlich zeigte sich ein Flugzeug mit dem Hoheitszeichen der
Babylonier neben der Passagiermaschine. Aus dem Funkgerät ertönte eine Stimme, die befahl,
entweder in Babylon zu landen oder abgeschossen zu werden.
»Lieber wollen wir sterben!« antworten die Entführer.
Die Babylonier gaben einen Warnschuß ab. Im linken Flügel der Passagiermaschine zeigte sich ein
Loch. Das Flugzeug begann zu schwanken.
Orb wußte, daß etwas getan werden mußte; andernfalls würden sie alle umkommen. Sie selbst war
keine Heldin, aber sie liebte ihr Leben.
Sie holte ihre Harfe aus dem Handgepäck und spielte ein Lied.
»He!« rief der Anführer der Hijacker und richtete seine Maschinenpistole auf sie. Doch als Orbs
Stimme ertönte, ließ er die Waffe sinken. Ihre Magie strömte durch das ganze Flugzeug und legte
Frieden über alle.
Doch das babylonische Flugzeug bekam davon nichts mit. Ein weiterer Schuß traf die entführte
Maschine.
Orb hielt einen Moment inne und rief dem Piloten zu. »Geben Sie über Funk durch, daß wir bei
ihnen landen!« Dann spielte sie rasch weiter, bevor die Entführer einschreiten konnten.
»Keine gute Idee!« rief der Pilot zurück. »In Babylonien wird es uns kaum besser ergehen als in
Persien!«
»Dann schalten Sie das Funkgerät ein. Ich will auch für sie singen!«
Orb wußte nicht, ob sie damit Erfolg haben würde.
Die Babylonier konnten zwar über Funk ihre Stimme hören, aber sie konnte ihre Magie nicht direkt
auf sie richten. Sie hatte auch keine Ahnung, wie weit ihre Magie reichte. Dennoch ließ sie sich
von all diesen Zweifeln nicht entmutigen.
Das Passagierflugzeug drehte ab. Orb bekam zunächst einen gewaltigen Schreck. Sie fürchtete, die
Schäden am Flügel könnten so erheblich sein, daß der Pilot notlanden wollte. Dann begriff sie,
daß der Pilot die Chance nutzte und fort von Babylon und Persien flog. Wenn ihre Musik nun nur
noch das babylonische Flugzeug erreichte...
Banges Warten, doch kein dritter Schuß fiel.
Die Maschine gelangte nach Süden und landete in Arabien. Dann endlich konnte Orb ihre Harfe
absetzen. Die Polizei nahm die Entführer fest, und da die Fluggesellschaft um ihren Ruf
fürchtete, gab sie der Presse nichts von dem Vorfall bekannt.
So blieb Orbs Geheimnis gewahrt. Ein anderes Flugzeug brachte sie nach Indien.
Dort erwartete Orb eine ziemliche Enttäuschung.
Sie hätte sich nie vorstellen können, daß dieses Land so riesengroß war. Schlimmer noch, es war
aufgeteilt in zahlreiche Königreiche, von denen jedes seine eigene Sprache besaß. Orb konnte sich
nur mit Mühe verständigen, und dort, wo sie gelandet war, gab es keine Zigeuner. Sie erfuhr
jedoch, daß dieses Volk ursprünglich in Nordindien gelebt hatte. Als das Kastensystem eingeführt
worden war, wurden die Angehörigen dieses Volkes als Parias, als Kastenlose, eingestuft. Viele
von ihnen waren geflohen,

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