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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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prächtige Anwesen den dreien die Sprache verschlagen hatten. Bei anderen Gelegenheiten waren
sie nicht auf den Mund gefallen gewesen.
Luna kehrte zurück und betrachtete Lou-Mae. »Ich denke, für Sie habe ich etwas Passendes im
Kleiderschrank. Kommen Sie bitte mit.«
»Warum will sie uns helfen, wenn sie uns noch nicht einmal zusammen spielen gehört hat?« fragte
Orb, als sie sich nun mit dem Tod allein wiederfand.
»Sie hat mir aufgetragen, euch alle nur mitzubringen, wenn ihr miteinander zurechtkommt. Luna hat
eine Menge Bekannte und kann ihre Verbindungen spielen lassen.«
Eine Stunde später kamen alle im großen Wohnzimmer zusammen. Die Jungs waren rasiert und gekämmt.
Orb war ganz überrascht, wie adrett die Bandmitglieder aussehen konnten. Lou-Mae hatte ein rotes
Kleid bekommen und wirkte darin wie eine junge Dame. Luna gab Orb einen Smaragd, den sie sich ins
Haar steckte. Der Stein paßte ausgezeichnet zu dem grünen Kleid, in das sie ihren magischen
Umhang umgeformt hatte.
Nachdem sie alle ein wenig von sich erzählt hatten, kam Luna auf die Tournee zu sprechen. Als sie
über die Musik sprachen, die sie spielen wollten, stellte sich heraus, daß die einzelnen
musikalischen Vorlieben erheblich voneinander abwichen. Die Jungs standen auf knallharten Rock,
Lou-Mae, die so lange in einem Chor gesungen hatte, bevorzugte Spirituals, und Orb hatte zeit
ihres Lebens nur irische Folklore gesungen und gespielt. »Kennt denn keiner von euch Londonderry Air ?« fragte Orb schließlich enttäuscht. Sie hatte das Lied zusammen mit Mym
gesungen, und seitdem hatte es eine ganz besondere Bedeutung für sie.
»Nie von gehört«, brummte der Drummer. »Du könntest ja mal ein paar Takte anspielen...«
Und als Orb seiner Aufforderung nachgekommen war, rief er: »Das habe ich schon einmal irgendwo
gehört.«
Auch die anderen erkannten das Lied wieder. Orb spielte es ihnen in voller Länge vor, und danach
übten sie es gemeinsam ein.
»Wißt Ihr«, sagte der Drummer später, »irgendwo habe ich mal gehört, daß in diesem Lied ein
Mädchen sich von ihrem alten Vater verabschiedet. Aber so, wie du es singst, hört es sich ganz
anders an.«
»Nun ja«, bemerkte Orb, »ich dachte immer, das Lied erzähle von Danny, der sich von seiner
Freundin verabschiedet, weil er in den Krieg ziehen muß. Aber du hast wohl irgendwie recht. Für
diese Interpretation bräuchten wir einen männlichen Sänger.«
»Nein, ist schon okay, wir versuchen eben ein neues Arrangement, das auf unsere Interpretation
zugeschnitten ist.«
Sie kamen überein, daß der Drummer und Lou-Mae abwechselnd und im Duett das Lied singen
sollten.
Orbs Magie verstärkte das Arrangement, und so etwas wie elektrische Spannung schien in der Luft
zu sein. Als der letzte Ton verklungen war, standen der Drummer und Lou-Mae immer noch da, sahen
einander in die Augen und schienen nie mehr auseinandergehen zu wollen.
Dann, als hätte der Himmel ein Zeichen gegeben, trat der Drummer auf die Sängerin zu, und beide
fielen einander in die Arme. Ihre Lippen fanden sich, wurden magnetisch angezogen und gaben sich
einen Kuß, der kein Ende finden wollte.
Abrupt riß der Drummer sich von ihr los, stolperte ein paar Schritte von ihr fort und kehrte ihr
den Rücken zu. Sie starrte ihm nach und hatte Tränen in den Augen.
»Mannomann!« rief der Gitarrist. »Ich hätte schwören können, ihr beide würdet euch nie mehr
loslassen.«
»Ich glaube, für einen Moment dachte ich das auch«, sagte der Drummer leise. Dann drehte er sich
wieder um und sah der Sängerin vorsichtig ins Gesicht. »Vielleicht habe ich mich verliebt.«
Sie senkte den Blick. »Vielleicht ich mich auch.«
»Ich denke, damit könnt ihr überall auftreten«, ertönte eine neue Stimme. Luna war mit einem
älteren Herrn erschienen. »Das ist der Direktor vom Kilvarough-Medien-Center. Wir haben euch
schon eine Weile zugehört, wollten aber nicht stören.«
»Wir möchten Sie gern verpflichten«, erklärte der Direktor und räusperte sich. »Da wir eine
öffentliche Einrichtung sind, können wir leider kein Spitzenhonorar zahlen. Wenn Ihnen das zu
wenig ist, müssen wir wohl oder übel verzichten, doch falls Sie es sich überlegen
könnten...«
»Sie werden auftreten«, sagte Luna bestimmt.
»Dann werde ich alles Nötige veranlassen«, erklärte der Direktor. Luna brachte ihn nach
draußen.
»Medien-Center? Hört sich ja imposant an«, bemerkte der Organist.
»Das wäre herrlich. Wenn wir

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