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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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nichts.
Der Satyr stieß hinter ihr ein gieriges Grunzen aus und sprang wieder auf sie zu. Orb wich ihm
zur Seite aus, doch er bekam mit einer Hand den Saum ihres Nachthemdes zu fassen. Das Material
dehnte sich wie heißer Käse, zerriß aber nicht. Im nächsten Moment zog er sie zu sich
heran.
Orb hob ein Bein, um nach ihm zu treten. Aber er fing das Bein ab, und sie spürte seine heißen
Finger. Speichel rann aus seiner Schnauze.
Orb erinnerte sich in letzter Sekunde an ihre einzige Rettung und sang.
Plötzlich stand sie auf dem Gipfel eines hohen Berges. Ein kalter, schneidender Wind peinigte
sie.
Sie trug immer noch das aufreizende Nachthemd.
Mit den hohen Stöckelschuhen fand sie im Eis keinen Halt und rutschte immer mehr ab. Sie kippte
über einen Felsrand und stürzte in eine endlose Tiefe.
Sie sang und gelangte in eine Nacht, wo der Himmel von Myriaden Sternen bedeckt war. Ein Stern
war größer und heißer als die anderen.
Seine Strahlen trafen Orb und zogen sie wie ein Magnet an. Dabei dehnte der Stern sich gewaltig
aus, und Feuertentakel schossen auf sie zu. Eines davon erreichte ihr Nachthemd, und kurz darauf
stand sie völlig nackt da.
Wieder sang sie. Und dann saß sie auf einem muschelübersäten Strand. Leichte Wellen eines
riesigen Ozeans rollten sanft vor ihr aus. Doch am Horizont türmte sich eine mächtige Woge, wuchs
immer weiter an und raste auf Orb zu, um sie unter sich zu begraben. Orb sprang auf und wollte
davonlaufen. Doch dieser Strand gehörte zu einer kleinen Insel. Nirgendwo eine nennenswerte
Anhöhe.
Die Woge würde die ganze Insel überfluten. Hoch über ihr rauschte der Gischtkamm.
Wieder sang sie. Und fand sich in einer schwach beleuchteten Höhle wieder. Stalaktiten ragten wie
Raubtierzähne von der Decke. Onyx leuchtete in allen Farbschattierungen.
Orb kam erst einmal zur Ruhe. Diese Welt schien keine unmittelbare Bedrohung für sie
bereitzuhalten. Sie sah sich um und suchte nach einem Weg aus dieser Höhle. Singen wollte sie
vorerst nicht. Wer wußte schon, was die nächste Welt für Gefahren barg.
Sie war nackt. Also mußte sie auch etwas finden, um ihre Blöße zu bedecken. Sie spazierte durch
die Stalaktiten und stieß auf einen Pfad. Je weiter sie nach unten gelangte, desto heller wurde
es in der Höhle. Vielleicht befand sich am Ende des Pfads ein Ausgang.
Dann entdeckte sie die Quelle der Helligkeit. Ein Lagerfeuer brannte in einer breiten
Nische.
Gestalten hockten um das Feuer. Orb strahlte.
Endlich ein Anzeichen von Zivilisation. »Hallo«, rief sie, »können Sie mir...«
Sie stockte. Die Gestalten sprangen nach ihren Worten auf und bauten sich im Halbkreis auf. Eine
ganze Horde Dämonen!
Orb öffnete den Mund, um zu singen, doch rasch besann sie sich eines Besseren. Die Dämonen
wirkten nicht aggressiv. Sie schienen vielmehr Angst vor ihr zu haben. Und einer von ihnen war
nicht aufgesprungen. Er lag reglos am Boden und war verwundet oder krank.
»Ich schlage Ihnen einen Handel vor«, sagte Orb zögernd, denn so ganz sicher war sie sich noch
nicht. »Wenn Sie mir etwas zum Anziehen besorgen, heile ich Ihren Freund.«
Die Dämonen starrten sie nur an. Offenbar hatten sie kein Wort verstanden.
»Ich kenne einen Dämonen, einen Succubus. Ich habe sie einmal mit einem Lied für eine bestimmte
Frist von ihrem Fluch befreit. Ich will Ihren Kameraden auch ein Lied vorsingen.«
Die wilden Kerle standen immer noch verständnislos da. Solange sie keine Miene machten, sich auf
Orb zu stürzen...
Orb bewegte sich vorsichtig auf den Kranken zu.
Was sollte sie ihm nur singen? Am besten nichts vom Llano.
Sie entschied sich schließlich für By yon bonnie banks. Ohne Harfe fühlte sie sich
nicht besonders behaglich, doch auch so erfüllte Magie die Höhle.
Der Dämon begann, sich zu regen. Ein Schimmer legte sich über seinen Körper. Er hob langsam einen
Arm.
Orb strecke eine Hand aus und ergriff die seine.
Über diesen direkten körperlichen Kontakt floß ihre Magie ungehindert in den Kranken. Orb spürte
das Schlechte, das diese Kreatur plagte. Aber sie spürte auch, daß sich dieses Schlechte vor
ihrer Magie auf dem Rückzug befand. Als sie die letzte Strophe gesungen hatte, hatte die Kreatur
das Schlimmste hinter sich.
Orb ließ die Hand los. »Ich denke, er ist über den Berg. Geben Sie ihm noch ein paar Tage Ruhe,
dann ist er wieder ganz der alte.«
Einer der Dämonen aus dem Halbkreis trat nach hinten. Er begab sich zu einem Haufen Felle, hob
eines

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