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Innswich Horror (German Edition)

Innswich Horror (German Edition)

Titel: Innswich Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Ipswich-Muscheln und mit Krebsfleisch gefüllten Streifenbarsch. Ich genoss derartige Gerichte immer sehr und bedauerte Lovecraft, der ebenfalls aus New England stammte, aufgrund einer Abscheu gegen Meeresfrüchte jedoch nie den Genuss derartiger Köstlichkeiten teilen konnte. Ich bemühte mich, den Blick von Mary abgewendet zu halten, während sie ging, um an den anderen Tischen zu bedienen. Sie ist nur so … wunderschön, dachte ich immer wieder. Schließlich gingen die Gäste vom anderen Tisch, dann verließ ein Mann, der weiter hinten gesessen hatte, ebenfalls das Restaurant und schien den Block hinunterzugehen. Ehe ich mich versah, saß Mary mit zwei Malzcola mir gegenüber.
    »Ich liebe Ihre Gesellschaft, Mary, aber wird Ihr Arbeitgeber nicht …«
    »Machen Sie sich wegen Mr. Wraxall keine Sorgen«, versicherte sie mir und nippte an ihrem Getränk. »Er geht jeden Abend um sieben in die Bar – das Karswell’s – und spielt wenigstens drei Runden Sechserpasch. Daher kann ich ebenfalls eine Pause machen, während Ihr Essen zubereitet wird.«
    »Wie angenehm«, rief ich nahezu.
    Selbst gelassen dasitzend glänzten ihre Augen wie Diamanten, und ich konnte jetzt die Fülle ihres dunkelblonden Haares bewundern, nun, da es vom Haarnetz befreit war, das sie im Laden getragen hatte. Als ich mich erwischte, wie ich ihre Lippen musterte, die sich um den Strohhalm schlossen, zuckte ich ob der in dem Anblick liegenden plötzlichen Erotik fast zusammen.
    »Und wie war Ihr Umherstreifen?«, erkundigte sie sich.
    »Wunderbar, Mary. Ich glaube, ich habe dem meisten in der Stadt einen ordentlichen Besuch abgestattet …«
    »Die Docks?«, warf sie ein.
    »Oh ja, an den Docks war ich auch.«
    »Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, wenn die Bootsleute nicht übermäßig freundlich waren«, erklärte sie.
    »Tatsächlich hat mich mein Freund Mr. Garret davor auch schon gewarnt, aber eigentlich sind mir diese Arbeiter nicht weiter aufgefallen.«
    »Das liegt nur daran, dass sie … wie lautet das Wort?« Sie legte eine Fingerspitze an die Lippen. »Besitzergreifend sind.«
    Das schien merkwürdig. »Besitzergreifend? Wie in aller Welt meinen Sie das?«
    »Sie mögen keine Fremden, Foster«, fuhr sie fort. »Fremde sollten nicht in unserem Hafen sein, sondern in deren eigenem bleiben. Wir schicken unsere Boote nicht nach Rockport oder Gloucester. Warum sollte es denen gestattet sein, ihre Boote zu uns zu schicken?«
    Nun ergab es einen Sinn; das war der Territorialismus, von dem Onderdonk so verbittert gesprochen hatte. Ein »Fremder« aus einer anderen Hafenstadt konnte leicht feststellen, wo die Fischerboote aus Innswich ihre Netze auslegten und wann sie rausfuhren. »Das scheint mir eine angemessene Faustregel«, sagte ich, »und ich freue mich, dass es der Fischindustrie der Stadt so gut geht.« Nach einer Pause fügte ich hinzu: »Ich hoffe nur, dass es Ihnen ebenfalls gut geht, Mary.«
    »Was, mir? Mir geht es gut. Dank des Mindestlohns verdiene ich prompt mehr, und seitdem ich fünfundzwanzig wurde, erhalte ich eine monatliche Dividende vom Stadtkollektiv.«
    »Vom Stadt…kollektiv?« Ich kicherte halbherzig. »Das klingt ein wenig sozialistisch.«
    »Nein, es ist nur ein Gewinnbeteiligungsplan für Einwohner, die arbeiten und zur hiesigen Wirtschaft beitragen«, erklärte sie. »Der Großteil der Einnahmen kommt vom Fischfang. Ich bekomme das Geld jetzt seit drei Jahren, und jedes Jahr wird es ein bisschen mehr.« Sie senkte die Stimme. »Ich schäme mich, das zu sagen, aber wir haben zu Hause nicht einmal richtige Möbel, doch dieses Jahr werde ich dank des Kollektivs welche kaufen können.«
    Diese Bemerkung machte mich traurig; von meinem kurzen Besuch bei ihrem Haus erinnerte ich mich an die behelfsmäßigen Gegenstände, die Marys Armut sie zwangen, als Möbel zu benutzen. »Sie sind eine zielstrebige Frau, Mary, und mit all diesen Kindern? Plus Ihrem Bruder und Ihrem Stiefvater, für die sie sorgen müssen? Ihre Widerstandskraft ist wirklich bemerkenswert. Ich muss allerdings zugeben, dass ich heute Ihrem Sohn Walter begegnet bin. Was für ein guter Junge.«
    Dieses Eingeständnis schien sie zu bedrücken. »Sie … sind bei meinem Haus gewesen?«
    Nun musste ich meine Worte mit Bedacht wählen. »Eigentlich nicht. Ich kam bloß vorbei, als ich von dem Barbecuestand die Straße rauf zurückgekehrt bin.«
    Ihre Stimme schwankte. »Und … Sie sind … Walter begegnet?«
    »Das bin ich in der Tat. Was für ein

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